Das scheue Reh läuft weg, aber eine Kuh kann schon einmal stehen bleiben, um sich zur Wehr zu setzen, wenn sie gereizt wird. Foto: oepb
Das scheue Reh läuft weg, aber eine Kuh kann schon einmal stehen bleiben, um sich zur Wehr zu setzen, wenn sie gereizt wird. Foto: oepb

“Wir begrüßten den am 11. März 2019 von Bundeskanzler Sebastian Kurz vorgestellten ‘Aktionsplan für sichere Almen’ und danken der zuständigen Ministerin Elisabeth Köstinger für die rasche Erarbeitung eines entsprechenden Maßnahmenkataloges!“, stellt Bauernbund-Präsident Georg Strasser fest. „Die in dem Aktionsplan enthaltenen Punkte – ein Verhaltenskodex für die Nutzung der Almen durch Wanderer, ein Leitfaden für die Almwirtschaft, die vorgesehene gesetzliche Präzisierung der Tierhalterhaftung und eine Vereinheitlichung der Versicherungen – sollen dazu führen, dass die betroffenen Almbauern rasch Klarheit und Rechtssicherheit erhalten.“, so Strasser weiter.

“Eigenverantwortung und Hausverstand sollten wieder mehr Einzug halten. Wir brauchen klare Spielregeln, die ein Miteinander auf den Almen gewährleisten. Das von der Bundesregierung präsentierte Maßnahmenpaket entspricht diesen Forderungen.”, so Strasser. Es werde ein klares Regelwerk für das Verhalten von Touristen auf den Almen geschaffen. Für Landwirte wiederum solle ein Leitfaden erstellt werden, der ihnen Empfehlungen liefert, wie sie sich mit entsprechenden Vorkehrungen gegen ähnliche Fälle absichern können. Sehr wichtig sei auch die geplante gesetzliche Adaptierung der Tierhalterhaftung. Auch die Evaluierung der Versicherungsmodelle durch die Landwirtschaftskammer sei sehr sinnvoll, es gehe darum, den Landwirten den bestmöglichen Versicherungsschutz zu bieten, unterstreicht der Bauernbund-Präsident.

“Das nach dem tragischen Fall einer tödlichen Kuh-Attacke gefällte Urteil 1. Instanz hätte mit den extrem hohen Schadenersatzforderungen von fast einer halbe Million Euro die Existenz des betroffenen Bauern akut gefährdet. Sollte dieses Beispiel Schule machen, würde dies das Aus für unsere Almen bedeuten. Die Weidewirtschaft ist nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus Tierschutzgründen essenziell und Teil vieler heimischer Markenprogramme. Darüber hinaus ist sie eine wichtige Basis für den heimischen Tourismus.“, ergänzt Strasser. Der nun vorgestellte Aktionsplan werde dazu beitragen, die Almwirtschaft abzusichern.

Quelle: Bauernbund

www.bauernbund.at

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ANMERKUNG: Eine Frage muss an dieser Stelle jedoch gestattet sein: Muss sich denn die Politik heute wirklich schon um alles kümmern? Wie vertrottelt ist doch die sogenannte zivilisierte Menschheit geworden? Lernten wir nicht alle dereinst im Elternhaus oder in der Schule den Umgang mit Dingen, die sich nicht artikulieren können, richtig einzuschätzen? Wurde uns nicht beigebracht, dass wir uns Tieren mit dem nötigen Abstand und Respekt zu nähern hätten? Haben wir denn alle völlig vergessen, dass es doch legitim ist, dass ein Mutter-Tier ihre Jungen schützt und dabei sprichwörtlich auch über Leichen geht? Ein Tier zu reizen und dann „Auweih“ zu schreien, wenn sich dieses Geschöpf, das genauso (s)ein Recht auf Leben auf dieser Welt hat, zur Wehr setzt, ist doch für den entwickelten Menschen das wohl Dümmste, was dieser tun kann. Wer aber nur noch mit dem Smartphone befasst ist, mit Augenklappen durch die Welt schlendert, partout nicht mehr aufnahmefähig ist, was rundherum um ihn passiert, Chips vernichtend auf der Couch oder vor dem PC zu Hause herumlungert, der darf sich wirklich nicht wundern, wenn er – der zivilisierte Mensch – keine Ahnung mehr davon hat, was sich draußen in der Natur abspielt. Genau genommen haben solche zum Mensch gewordenen Kreaturen in der freien Wildbahn ohnehin nichts mehr verloren.

 

 

 

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