„Das Seelenleben der Tiere“, so heißt der neue Pracht-Bildband von Peter Wohlleben.

Ein hinterlistiger Hahn? Ein beschämtes Pferd? Ein treu liebender Kolkrabe? Die Gefühlswelt der Tiere im Wald und auf dem Hof ist um vieles reicher, als wir – die Menschen – je erahnen würden. Peter Wohlleben öffnet uns nun hier die Augen und führt uns ein in eine Tierwelt, in der mitgefühlt, geliebt und auch genussvoll gelebt wird.

Als Förster erlebt Peter Wohlleben nicht nur Tag für Tag die Bäume seines Waldes, sondern auch alle anderen Bewohner, die im dunklen Dickicht und in den mächtigen Baumkronen unterwegs sind. Dabei macht er höchst interessante Beobachtungen:

Die Gefühlswelt von Kaninchen und Waldmäusen, Hirschen und Wildschweinen, Drosseln und Meisen ist um vieles reicher, als wir je gedacht hätten. Sie fühlen mit ihren Artgenossen, führen ein soziales Leben, in dem geliebt und getrauert wird, und sie stellen sich mutig drohender Gefahr, statt instinktiv die Flucht zu ergreifen. Selbst der Spaß kommt im tierischen Alltag nicht zu kurz: Tatsächlich gibt es Krähen, die mit sichtlicher Freude Hausdächer als Rutschbahn benutzen.

Auch bei unseren Haus- und Nutztieren erkennt der Autor ein großes emotionales Bewusstsein: So erzählt er von seiner Stute Bridgi, die sich verschämt abwendet, wenn sie sich einmal „danebenbenommen“ hat, und beschreibt, wie sein hinterlistiger Hahn Fridolin die Hühnerschar austrickst, um zum Zug zu kommen. Peter Wohlleben schöpft aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Förster und kann sich dabei auch auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse stützen.

Hochsitze! Überall am Land sind diese zu sehen. Sie erinnern optisch ein bisserl an die Wachtürme aus den Zeiten des “Eisernen Vorhangs”. Auf diesen Hochsitzen befinden sich für Reh, Hirsch, Wildschwein, Hase, Fuchs und dergleichen die größten Feinde … der schießwütige Mensch. Foto: © oepb

Über den Autor:

Peter Wohlleben, Jahrgang 1964, wollte als Kind bereits Naturschützer werden. Er studierte Forstwirtschaft und leitet heute eine Waldakademie in der Eifel / Deutschland. Er tritt als Gast in zahlreichen TV-Sendungen auf, hält Vorträge und Seminare und ist Autor von Büchern zu Themen rund um den Wald und den Naturschutz. Mit seinen Bestsellern „Das geheime Leben der Bäume“, „Das Seelenleben der Tiere“ und „Das geheime Netzwerk der Natur“ begeistert(e) er Menschen auf der ganzen Welt.

www.peter-wohlleben.de

 Es gehört schon eine Menge Chuzpe dazu, solch wertvolles Leben in der Natur mit nur einem einzigen Fingerzug auszulöschen. Und dennoch werden – so hat es den Anschein – die Jäger immer mehr. Foto: © oepb

oepb-Rezension:

In einer Handvoll Wald-Erde befinden sich mehr Lebewesen, als derzeit Menschen auf der Erde wohnen! Wer mit diesem Wissen, sowie mit offenen Augen und Ohren durch die Natur, die Felder, Wiesen und Wälder streift, der ist ein glücklicher Mensch. Die Natur mit all ihrer prächtigen Flora und Fauna gibt uns Erdenbürgern – egal, zu welcher Jahreszeit auch immer – dermaßen viel zurück, sodass wir allesamt unschätzbar dankbar sein müssten. Und dennoch sind wir es nicht.

Wir verbauen sinnlos unser wertvolles Grün – Tag für Tag ein Stückerl mehr, wir roden die Wälder und last but not least rotten wir die Tiere, die genauso wie wir allesamt ein Recht auf Leben haben, hemmungslos aus. Wir rattern in unserer Freizeit mit Motorrädern durch den Wald, wir fetzen mit dem Auto über Igel, Hasen, junge Füchse und dergleichen hinweg, weil es uns große Freude bereitet, Leben einfach auszulöschen, wir lehren unseren Kindern nicht mehr, dass man gerade im Wald und beim Umgang mit Tieren leise sein sollte, wir springen hysterisch auf jeden Käfer, der im Sommer die wärmenden Sonnenstahlen auf der Terrasse oder der Loggia genauso genießen möchte wie wir, wir dreschen wie urplötzlich verrückt geworden nach Bienen, Wespen und Hummeln, weil wir glauben, dass diese uns angreifen – was nie stimmt – und wir legen uns im Garten Biotope an, um dann, wenn sich die Erdkröten darin ab März zum Laichen versammeln, in späterer Folge nichts besseren zu tun zu haben, als die Laichschnüre herauszuziehen und somit den Fortpflanz eines ganzes Jahres abrupt zu zerstören. Und zu guter Letzt schießen unsere netten Jägersleut´ alles über den Haufen, was ihnen vor die Flinte läuft. „Um regulierend einzugreifen …“, so meist das fadenscheinige Argument dieser schießwütigen Herrschaften – auch Damen sind mitunter immer mehr darunter anzutreffen. Der Mensch, man kann es vorbehaltlos sagen, ist das unnützeste Geschöpf auf dieser Welt. Wir brauchen und nehmen uns ALLES – doch niemand benötigt uns!

Einfühlsam und trotzdem sachlich berichtet Buch-Autor Peter Wohlleben über seine beruflichen und privaten Erfahrungen im Umgang mit den Tieren. Dieses Buch ist faszinierend geschrieben und lässt uns anhand der herrlich zahlreichen Tier-Schnappschüsse auch so manches besser erkennen und wahrnehmen. Gleichzeitig schreibt er überaus humorvoll über so manche lustige Begegnung mit der Tierwelt. Vielen herzlichen Dank in diesem Falle an den Autor, der dieses Thema behutsam aufgriff, anfasste und beschrieb. Denn Tierfreunde wissen es ohnehin – die Tiere können uns immer wieder überraschen. Sie sind oftmals klüger, pfiffiger und erfinderischer als wir. Ein Buch der etwas anderen Art! Überaus interessant und einfach zu lesen. Somit für jeden geeignet der Interesse an Natur und Leben mitbringt. Genau genommen ein Buch, das jeder lesen sollte!

Das Seelenleben der Tiere
Liebe, Trauer, Mitgefühl – Erstaunliche Einblicke
in eine verborgene Welt
Bildband von Peter Wohlleben
Hardcover mit Schutzumschlag, 336 Seiten, 21 x 27 cm
Zahlreiche Abbildungen, durchgehend vierfärbig, mit Lesebändchen
Erschienen bei Ludwig Verlag – Bücher mit Haltung
ISBN: 978-3-453-28110-3
www.ludwig-verlag.de
Direkt zu bestellen bitte hier;

 

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