Der FK Austria Wien bereitet derzeit wieder großen Spaß. Der Besuch eines Heimspieles im Wiener Ernst Happel-Stadion lohnt sich auf alle Fälle. Foto: GEPA
Der FK Austria Wien bereitet derzeit wieder großen Spaß. Der Besuch eines Heimspieles im Wiener Ernst Happel-Stadion lohnt sich auf alle Fälle. Foto: GEPA

Es soll ja schon Fußballspieler gegeben haben, denen ein hauchdünner 1 : 0-Spielstand der eigenen Mannschaft mehr Kopfzerbrechen bereitete, als ein 0 : 0. Wenn dann allerdings nach der „hauchdünnen“ Führung das zweite Tor nachgelegt wurde, dann schien wieder alles in bester Ordnung zu sein. Warum? Nun, ein Tor ist rasch egalisiert, deren zwei macht die Sachlage dann schon ein wenig klarer.

10. Spieltag tipico-Bundesliga / Sonntag, 1. Oktober 2017, 16.30 Uhr / Wiener Prater – Ernst Happel-Stadion, 5.850 Besucher, Schiedsrichter Dieter Muckenhammer (aus Oberösterreich)

Der Auftakt in die diesjährige Punktejagd ging beim FK Austria Wien bekanntlich völlig in die Hose. Das 0 : 3 am 23. Juli 2017 zum 1. Spieltag beim SCR Altach im dortigen Schnabelholz tut so manch hart gesottenem Erz-Violetten auch heute noch weh. Was liegt also näher, den frechen „Ländle“-Kickern beim Rückspiel in Wien gehörig die Leviten zu lesen, umso mehr, da sich auf der Habenseite des FAK 7 Spiele in Serie ungeschlagen verbuchen ließen. Auch der Auftritt in der UEFA-Europa-League unter der Woche beim AEK Athen (2 : 2) war á la bonne heure, sodass es nun in der Meisterschaft mit voller Kraft weitergehen konnte.

Zwei violette Stammkräfte fielen gestern jedoch krankheitshalber kurzfristig aus. Zum einen der junge Dominik Prokop und zum anderen der Kapitän und Spielgestalter Raphael Holzhauser. Trainer Thorsten Fink wirbelte seinen Kader gehörig durcheinander und schenkte anderen Aktiven sein Vertrauen. Eine Wertschätzung, die sich bezahlt machen sollte. Und Tarkan Serbest avancierte erstmals zum violetten Kapitän.

Zum Spiel:

Die Gäste aus Altach blieben abwartend, überließen der Austria Platz und Raum und da auch die Wiener Violetten eher in Lauerstellung agierten, gab es ein vermehrtes Ball-Aufkommen im Mittelfeld. Die Vorarlberger standen hinten sehr dicht und wenn Gefahr aufkam, dann resultierte diese meist aus den Eckbällen der Austria, die es allesamt in sich hatten. Martin Kobras als Schlussmann der Vorarlberger hatte schier überall seine Arme im Spiel und hielt die Seinen dadurch sehr lange im Rennen. Ein optisch aktiver Altach-Coach Klaus Schmidt litt in seiner Coaching-Zone derart aktiv mit, dass er durchaus selbst noch die Fußballschuhe hätte schnüren können. Das 0 : 0 zur Pause war den dargebotenen Leistungen als gerecht anzusehen.

Wie so oft im heurigen Jahr kam die Austria nach dem Seitenwechsel wie aus der Pistole geschossen zurück und attackierte ihren Gegner nun noch stärker. Just in diese Phase hinein hatte Altach die beste Chance: Chrisitan Gebauer gewann den Zweikampf gegen Abdul Kadiri Mohammed und donnerte den wuchtigen Ball an die Querlatte. Der fehlerlos agierende Patrick Pentz – nicht nur eine Hoffnung für die Zukunft sondern DIE Vertretung im Austria Tor für Osman Hadzikic – hätte gegen diese Granate keine Chance gehabt. Gespielt waren zu diesem Zeitpunkt 52 Minuten.

Dieser Lattenknaller war jedoch der letzte Wachrüttler für die Veilchen. Kurze Zeit später bombardiert Kevin Friesenbichler die Altach-Torstange, von der aus der Ball zurücksprang und Felipe Pires knapp am Tor vorbeischoss.

Die Austria blieb weiter am Drücker, Altach im Gegenstoß jedoch nicht ungefährlich. Dann die 72. Spielminute: Der Ball kommt nach einer Thomas Salamon Flanke von der linken Seite wunderschön herein geflogen und Ibrahim Alhassan Abdullahi staubt trocken zum 1 : 0 ab. Kobras ist chancenlos. Ein sehenswerter Treffer der neuen Nummer 8 – Herbert Prohaska und Larry Kayode lassen grüßen.

Dann lässt sich Altachs Abwehr-Longinus Philipp Netzer, der selbst zwischen 2005 und 2009 beim FAK unter Vertrag stand, zu einem dummen Foulspiel verleiten – sein Kopfstoß gegenüber dem eingewechselten Christoph Monschein konnte nur die rote Karte bedeuten – sodass die Vorarlberger die letzten 8 Minuten  + Nachspielzeit in Unterzahl agieren mussten.

In der 87. Minute dann die Entscheidung. Der ebenso eingewechselte David de Paula „ferserlt“ auf Kevin Friesenbichler, der die Kugel trocken zum 2 : 0 im rechten Tor-Eck versenkt. Das war der 5. FAK-Sieg im 10. Meisterschaftsspiel. Als Drittplatzierter geht man nun in die Länderspielpause, reist danach zum SK Sturm Graz und empfängt am 22. Oktober 2017 RAPID um 16.30 Uhr zu Hause im Wiener Praterstadion.

Tickets für die nächsten Spiele bitte hier;

Der SCR Altach, der einen guten Saisonstart hingelegt hatte, bleibt an der 7. Stelle der Tabelle hängen und empfängt nach den beiden ÖFB-Länderspielen am 14. Oktober den SV Mattersburg.

Erwähnenswert ist – einmal mehr – dass der FK Austria Wien derzeit immer wieder ein für das Auge des neutralen Beobachters schönes und gutes Fußballspiel anbietet. Wer also Lust hat, nicht „Kick and Rush“ beobachten zu müssen, sondern wer die Attribute des Fußballsports – perfektes Doppelpassspiel, genau ankommende lange Passbälle, ein wenig verspieltes, aber doch dem Endzweck dienendes Fußballspiel – kennt und schätzt, der ist bei einem Heimspiel des FAK immer wieder sehr gut aufgehoben.

www.austria.wien

www.bundesliga.at

www.scra.at

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