Blick auf die Steinzeitfigur von Weltruf ³Venus von Willendorf³ ...
Blick auf die Steinzeitfigur von Weltruf “Venus von Willendorf” …

Die Prähistorische Abteilung des Naturhistorischen Museums NHM Wien beherbergt eine der größten und vielfältigsten archäologischen Sammlungen weltweit mit herausragenden Einzelfunden von internationalem Rang, wie der Venus von Willendorf, dem Stier von Býčí skála, dem Dolch von Maiersdorf, den Kegelhalsgefäßen von Sopron und den einzigartigen Funden aus dem Hallstätter Bergwerk und Gräberfeld. Im Zuge dessen werden am 29. September 2015 die Prähistorischen Schausäle neu eröffnet.

Auch an der Urgeschichte geht die Zeit nicht spurlos vorüber.“, so der Direktor der Prähistorischen Abteilung, Dr. Anton Kern. Und weiter: „Seit der letzten Generalrenovierung der prähistorischen Dauerausstellung vor mehr als 45 Jahren hat nicht nur die Forschung wesentliche Entwicklungsschübe durchgemacht, auch Ausstellungstechnik und Sicherheitseinrichtungen bedurften einer dringenden Erneuerung.“

Die Sammlung der Prähistorischen Abteilung wird nun in drei großen Schausälen und zwei neuen Ausstellungskabinetten präsentiert. Im Goldkabinett werden neben anderen Pretiosen die Goldscheiben von Stollhof gezeigt, die zu den ältesten Goldobjekten der Welt zählen. Das neue Venuskabinett bietet den gebührenden Rahmen für die weltberühmten Steinzeitfiguren Venus von Willendorf und „Fanny“ aus Stratzing.

Saal 11 wird Funde aus der Altsteinzeit, der Jungsteinzeit und der beginnenden Bronzezeit beinhalten.

Komplett neue Vitrinen werden die Gäste mit ausgewählten Gegenständen in diese Epochen einführen. Die Mitte des Raumes ist für die „Highlights“ vorgesehen. Auch ein virtueller Besuch von paläolithischen Höhlen mit ihren fantastischen Malereien ist geplant. Ein großes Display wird in die einzigartige Welt der Pfahlbauten führen, die seit 2012 zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. Neufunde aus Österreich zeigen aktuelle Grabungsergebnisse.

 ... die im NHM Wien im Venuskabinett ausgestellt ist. Beide Fotos: Kurt Kracher/NHM Wien
… die im NHM Wien im Venuskabinett ausgestellt ist. Beide Fotos: Kurt Kracher/NHM Wien

Im Saal 12 wird die 7.000jährige Geschichte des Salzabbaues in Hallstatt dargestellt.

Salzgewinnung und Bergbau ab der Jungsteinzeit, die großen Salzbetriebe der Bronzezeit und Eisenzeit bis in die Moderne werden hier mit einzigartigen Objekten, Filmen und Animationen erläutert. Ein 3D-Geländemodell wird mit Projektionen Einblicke in die Geschichte des Hallstätter Hochtales vermitteln. Vom weltberühmten Hallstätter Gräberfeld werden Top-Highlights gezeigt.

In Saal 13 werden die späte Bronzezeit, die ältere und jüngere Eisenzeit, sowie das erste nachchristliche Jahrtausend präsentiert.

Ein Großbildschirm ermöglicht eine interaktive Zeitreise ab der Gründung Roms bis zur Babenbergerzeit, dem Ende des Frühmittelalters in Österreich.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Präsentation neuer Forschungsarbeit der Prähistorischen Abteilung. Das NHM Wien unterhält eine Forschungsstation in Hallstatt und seine Wissenschafter sind im Rahmen von Forschungsprojekten an namhaften archäologischen Fundplätzen tätig. Der Einsatz von Multimedia und einer aufwendigen Ausstellungsgrafik ermöglicht zudem einen lebendigen und zeitgemäßen Zugang zu den Sammlungsobjekten und Forschungsergebnissen.

Wie auch bei den jüngsten Generalsanierungen des Saurier- und des Meteoritensaales sowie der Anthropologischen Schausäle wird, so NHM-Generaldirektor Univ. Prof. Dr. Christian Köberl, „auf höchste wissenschaftliche Darstellung in historischen Vitrinen und moderne Medientechnik zur Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte Wert gelegt, die sowohl Experten als auch Laien neue, spannende Einblicke bieten.“

Neu: Multimedia-Stationen
Multimediale Ausstellungselemente ziehen sich durch die gesamte Ausstellung und ermöglichen einen lebendigen und zeitgemäßen Zugang zu alten Funden und moderner Forschung. Sämtliche Multimediastationen und Animationen wurden von der Firma 7reasons, in enger Zusammenarbeit mit Kulturvermittlern und Wissenschaftern des NHM Wien realisiert.

Dazu gehört etwa eine interaktive Bildwand in Saal 11, an der man über ein Gestik-Erkennungsprogramm den Schein einer Fackel mit den Händen selbst steuern und Motive altsteinzeitlicher Höhlenkunst entdecken kann. Mit den „Highlight-Finders“ im Saal 11, einem interaktivem Navigationssystem, können die Besucher die Top-Objekte aufspüren und den Fund in seinem historischen Verwendungskontext sehen. In einer interaktiven Modemorphing-Station (Saal 13) kann man in 20 verschiedene Trachten von der Urgeschichte bis ins Frühmittelalter schlüpfen.

Mehr dazu bitte hier:

 

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