Egal ob LASK, oder der selige SK VÖEST Linz, das Linzer Stadion auf der Gugl war in den 1970er Jahren oftmals ausverkauft. Foto: oepb
Egal ob LASK, oder der selige SK VÖEST Linz, das Linzer Stadion auf der Gugl war in den 1970er Jahren oftmals ausverkauft. Quelle und Foto: oepb

Die erste Saison 2018/19 der neuen 12er-Liga ist Geschichte, die sportlichen Erfolge sind gefeiert, die Besten der Saison geehrt.

Nun ist es an der Zeit, die Entwicklungen bei den Zuschauern unter die Daten-Lupe zu nehmen.

Zuschauerplus bei 9 von 12 Klubs

Insgesamt 1.258.900 Stadionbesucher und damit um 9,5 Prozent mehr kamen in der ersten Saison als 12er-Liga zu den Spielen der Tipico Bundesliga. Durchschnittlich waren bei jedem Bundesliga-Spiel 6.456 Fans im Stadion.

Obwohl der direkte Vergleich zwischen einer 10er- und 12er-Liga aufgrund der unterschiedlichen Anzahl an Klubs und Spielen nur schwer möglich ist, ergibt sich beim Liga-Durchschnitt dennoch ein leichtes Plus von 1,1 Prozent.

Betrachtet man die Entwicklungen auf Klubebene, wird der Zuschauerzuwachs deutlicher: 9 von 12 Klubs weisen ein Zuschauerplus auf, davon 7 Klubs im zweistelligen Prozentbereich. Durchschnittlich sind die Zuschauerzahlen bei jedem Klub um 27,5 Prozent gestiegen.

Quelle: Österreichische Bundesliga
Quelle: Österreichische Bundesliga

Spielt man in einem Gedankenspiel die aktuelle Saison mit 10 Klubs und nimmt mit dem SKN St. Pölten und TSV Hartberg den Letztplatzierten sowie den zweiten Aufsteiger der Saison 2017/18 aus der Berechnung, ergäbe sich ein Liga-Durschnitt von 6.931 Zuschauern mit einem Plus von 8,5 Prozent.

Dazu Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer: „Mit der neuen Bundesliga-Modus haben wir vom Anfang bis zum Ende Spannung pur erlebt. Dieser hohe Unterhaltungswert zeigt auch erste positive Entwicklungen bei den Zuschauerzahlen. Der Trend geht in die richtige Richtung, denn 9 Klubs haben heuer ein deutliches Zuschauerplus.“

Quelle: Österreichische Fußball-Bundesliga

Quelle: Österreichische Bundesliga
Quelle: Österreichische Bundesliga

Anmerkung des oepb:

Bei aller Lobhudelei, die diese gestern veröffentlichten Zahlen der Österreichischen Fußball-Bundesliga betreffen, sollten jedoch auch gewisse Aspekte nicht vergessen werden:

.) Die Bundesliga wünscht – und hat sich dies vor ein paar Jahren auch zum Ziel gesetzt – einen durchschnittlichen Besuch von 10.000 Zuschauern pro Spiel. Auf diese Wunsch-Zahl fehlen derzeit gut 3.500 Personen. Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

.) Wenn man bedenkt, dass beispielsweise der LASK als Vizemeister 2018/19 die beste Platzierung seit seinem Double-Gewinn 1964/65 erreichte und dabei einen Schnitt von „nur“ 5.197 Anhängern – trotz einem Plus gegenüber 2017/18 von 5,7 Prozent – aufweist, dann darf die Feststellung gestattet sein, dass der Spielort in Pasching als Vorort von Linz schlichtweg zu klein ist. Der selbsternannte „Stolz von Oberösterreich“ verbuchte anhand seiner Heimspiele immer schon Besucher aus dem ganzen Bundesland – wenn die Mannschaft gut war. Ein Beispiel: In der Saison 1979/80 wurde der LASK als Aufsteiger Dritter und hatte in der damaligen 10er Liga einen Zuschauerschnitt von 9.361 Personen aufzuweisen. 1983/84 wurde der LASK abermals Dritter. Damals durchquerten 6.842 Fußballfans die alten Drehkreuze im Linzer Stadion auf der Gugl.

.) Der SV Mattersburg spielte 2003/04 erstmals im Oberhaus. Zu diesem Zweitpunkt war das einstige Aushängeschild des Burgenlandes, der SC Eisenstadt, längst in der Bedeutungslosigkeit versunken. Die Mattersburger kamen 2003/04 auf sagenhafte 11.069 Besucher pro Heimspiel. 2018/19 verbuchte der SVM nur mehr 2.801 Stadionpilger im Schnitt. „Sag mir wo die Zuschauer sind, wo sind sie geblieben … ?“

.) Bei aller Wertschätzung, die man der WSG Wattens als verdienten Aufsteiger zukommen lassen möchte, so ist und bleibt der Verein in Tirol eben der FC Wacker Innsbruck. Als die Schwarz-Grünen gut waren, platzte das alte Tivoli-Stadion oftmals aus allen Nähten und das nicht erst dann, als im Sommer 1985 Hansi Müller von Inter Mailand nach Tirol gelotst wurde. In Wattens wird gewiss auch eine Aufstiegs-Euphorie entstehen, aber an Zuschauerzahlen wie eben jene der Innsbrucker werden sie wohl nie heranreichen.

Dies alles sind Zahlen und Fakten, die nicht von der Hand zu weisen sind.

www.bundesliga.at

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