IMG_1857Al Jarreau gastierte am 3. Juli 2014 im Rahmen des Jazz Fest Wien neuerlich in der Wiener Staatsoper. Der 74jährige Vollblut-Musiker und seine fünfköpfige Band brachten das Publikum gleich mit der ersten Nummer, dem Funk-Jazz-Hit “Boogie Down” auf Hochtouren.

Sobald die ersten Rhythmen ertönten, brandete auf den gut gefüllten Rängen des altehrwürdigen Gemäuers Stimmung auf.

Al Jarreau, der mit vollem Namen Alwyn Lopez Jarreau heißt, wurde in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin als Sohn eines Pfarrers und einer Organistin geboren. Vor vier Jahren musste er wegen eines Herzleidens eine Reihe von Konzerten absagen. Doch damit scheint es nun vorbei zu sein. Die elegante US-Jazzlegende trat in schwarzer Hose, weißem Sakko mit lässig hochgeschobenen Ärmeln und einer tief ins Gesicht gezogenen grauen Mütze auf. Mit seinen steifen Beinen konnte sich der agile Entertainer als solcher auch über seine eigene Gebrechlichkeit amüsieren: “Ich laufe nicht so schnell, ich sehe nicht so weit, aber ich singe!

IMG_1868Al Jarreau brachte an diesem Abend eine überaus positive gut gelaunte Stimmung mit und zudem seine eigene Hitliste. Der siebenfache Grammy-Award-Gewinner brauchte nur die nächste Nummer anzustimmen, schon klatschte das Publikum freudig mit.

Er servierte Kostproben aus seiner neu erschienenen CD “My Old Friend“, die seinem langjährigen, im Vorjahr verstorbenen Freund George Duke gewidmet ist. „Hm, so ca. 19 vor Christus muss das gewesen sein“, meinte er schmunzelnd. George Duke, Tastenfachmann für das Soul- und Funkige, ist im Vorjahr gestorben; sein Bruder – im Geiste hat ihm zuletzt ein Denkmal gesetzt (“My Old Friend”, Concord). Der Pianist begleitete Al Jarreau schon in den 1960er Jahren in San Francisco, als dieser in einem kleinen Klub nebenbei zu singen begann. Seine eigentliche Musikerkarriere startete Jarreau aber erst im Alter von 35 Jahren, nachdem er Psychologie studiert und später dann als Sozialarbeiter gearbeitet hatte.

IMG_1877Die Jazz-Seele sang mit der akustisch kräftigen Unterstützung von Bandleader Joe Turano an den Keyboards und am Saxophon, E-Bassist Chris Walker, Schlagzeuger Mark Simmons, Gitarrist John Calderon, sowie Keyboarder und Flötist Larry Williams.

Die Show schloss der Jazz-Sänger mit einer extralangen Variation des Dave-Brubeck-Klassikers “Take Five” ab. Das Publikum belohnte den sehr gut gelaunten Star mit Standing Ovations.

Es folgten fünf Zugaben, bei denen es die Musiker noch einmal so richtig krachen ließen; die Zuhörer blieben die ganze Zeit über stehen und applaudierten heftigst.

IMG_1871Die Staatsoper brodelte zwischendurch wie ein Hexenkessel, bis Al Jarreau die Menge mit etwas sanfteren Klängen beruhigte und letztlich mit schwungvollem Sound und den Worten “I love being here, in this great place of memories – this is quite something” entließ.

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Anbei ein kleiner Rückblick: Al Jarreau at Jazz Fest Wien 2014
http://youtu.be/bSxmCldT-u4

Heute, Samstag, tritt Sinéad O’Connor in der Staatsoper auf, am Sonntag gastieren hier Al Di Meola und Cody Chesnutt

http://www.aljarreau.com/
https://www.facebook.com/AlJarreauOfficial

Jazz Fest Wien –> http://www.viennajazz.org/
https://www.oepb.at/musik/24-jazz-fest-wien-2014.html

Ab 27. Juni 2014 erscheint das neue Album von Al Jarreau: “My Old Friend”
http://mediakits.concordmusicgroup.com/p/my-old-friend/

Bitte lesen Sie hier weitere Postings über Al Jarreau:
https://www.oepb.at/?s=al+jarreau&x=0&y=0

Alle Fotos: oepb.at

 

 

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