Der WAC bleibt nach dem gestrigen 2 : 0-Erfolg in Wien gegen die Austria im Moment das österreichische Fußball-Maß aller Dinge. Der FAK stagniert und tritt auf der Stelle …
11. Spieltag / 4. Oktober 2014 / tipico-Bundesliga / Generali-Arena, 7.600 Besucher
Bildtext: Des einen Freud, des anderen Leid. Während Florian Mader sein Antlitz in der violetten Dress verbirgt, jubeln im Hintergrund die Kärntner Himmelstürmer. Foto: GEPA
Das Überraschungsteam aus Kärnten, der Wolfsberger AC, hat die Spitze in der Fußball-Bundesliga auch in der 11. Runde behaupten können. Die Elf von Trainer Dietmar Kühbauer fügte der Austria am gestrigen Nachmittag in Wien-Favoriten eine überaus bittere 0 : 2-Heimniederlage zu und konnte so den Vorsprung auf Verfolger Salzburg – zumindest bis heute – auf sechs Punkte ausbeun.
Die Treffer scorten Peter Zulj (28.) und Manuel Weber (94. Minute).
Der zuletzt kurze Aufschwung mit Siegen gegen SV Ried und in Salzburg der bisher zu Hause im heimischen Stadion noch ungeschlagenen Wiener Austria fand gestern ein jähes Ende. Die Abwesenheit des israelischen Top-Stürmers Omer Damari, der für den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur freigestellt wurde, konnte von Roman Kienast (erstmals seit der ersten Runde in der Startelf), Ola Kamara und Kollegen nicht wie erhofft wett gemacht werden. Anstatt eines „extrem wichtigen Sieges“ (Zitat FAK-Coach Gerald Baumgartner vor dem Spiel) und einer Revanche für das bitte 0 : 4 im Hinspiel in Kärnten gab es für die spielerisch einmal mehr enttäuschenden Violetten die erste Niederlage seit 30. August 2014, damals 1 : 2 in der Südstadt gegen Admira/Wacker. Die gestrige Null kam völlig verdient zustande und die nun wieder einsetzende Jammerei, dass der Rückstand auf Platz 1 nunmehr 15 Punkte beträgt, muss ins Leere führen, denn der derzeitige Ist-Zustand der Violetten ist graues Mittelmaß, nicht mehr – leider eher schon weniger.
Die Austria bekam das Spiel nach nervösem Beginn ab der 10./11. Spielminute besser in den Griff, zuvor hatte Peter Zulj aus 16 Metern einen ansehnlichen Weitschuss abgegeben (4.Minute). Zu nennenswerten Einschuss-Möglichkeiten kamen die Violetten aber nur ganz selten. Beispielsweise fand nach einem Konter die Hereingabe Alexander Grünwalds den mitgelaufenen Roman Kienast (10. Minute) nicht. Besser fabrizierte es da schon die Gegenseite in Form des Ex-Austrianers Joachim Standfest, dessen gefühlvoll tadellos vorgetragene Flanke nach einem Konter Peter Zulj aus kurzer Distanz ins Tor bugsieren konnte, 0 : 1 in der 28. Spielminute.
Die Wiener ließen sich von den aggressiven Gästen immer wieder ihr Spiel aufzwingen und förmlich die Schneid abkaufen. Die Antwortet durch zwei missglückte Aktionen von Roman Kienast (35. und 38. Minute) fiel somit nur halbherzig aus und man fand zu keiner klaren spielerischen Linie. Der WAC hatte vor dem Seitenwechsel noch einen Zulj-Schuss zu verbuchen, Daniel Royers Kopfball unmittelbar vor der Pause fand in Alexander Kofler im WAC-Kasten seinen Meister.
Dies sollte die beste Chance der Hausherren im gesamten Spiel bleiben. Auch nach dem Seitenwechsel war man zwar weiter bemüht, im Finish schon fast verzweifelt, aber oftmals zu fehlerhaft, hektisch und ungestüm. Der WAC kontrollierte die meiste Zeit über das zerfahrene Gekicke, setzte aber auch nicht gerade entscheidend nach. Echte Tor-Chancen und spritzige Strafraum-Szenen fanden nicht statt, man hatte den Eindruck, dass da bei einem endlosen Weiterspiel auch in den nächsten beiden Tagen nichts mehr passieren würde.
Dennoch dann der Endstand in der 5minütigen Nachspielzeit: Manuel Weber erzielte hinter dem Rücken der bereits abwandernden Austria-Anhänger aus spitzem Winkel nach einem raschen Konter das 0 : 2. Das war´s! Tabellenplatz 1 behauptet – aus Wolfsberger Sicht, zurück an den Start und weiter hart an sich arbeiten, aus violetter Sicht. Gewiss ist die Saison noch lange und es ist noch nichts entschieden, aber das gestrige Ballgetrete der Herren in Violett war einer Austria absolut unwürdig und müsste so manchen Stars die Schamesröte ins Gesicht treiben. Schade um diesen Verein, der noch vor einem Jahr über 40.000 Zuschauer im Wiener Prater-Stadion im Rahmen der Champions-League begeistern konnte. Der derzeitige Austria-Kader ist von derartigen Meilensteinen der Geschichte elendsweit entfernt. Das positive bleibt zum Schluss: Es kann nur noch besser werden.
Es steht nun neuerlich eine Ländermatch-Pause an, in der Trainer Gerald Baumgartner den Seinen sprichwörtlich „die Wadln nach vorne richten könnte (ja müsste)“, ehe der Meisterschafts-Modus die Wiener am 18. Oktober 2014 ins Ländle zu Aufsteiger Altach führt. Was dann folgt, ist ein Heim-Doppel in der Meisterschaft: am 25. Oktober und 1. November 2014 steigen die nächsten beiden Spiele in der Generali-Arena gegen SC Wiener Neustadt und SK Sturm Graz.
Ticktes im Vorverkauf gibt es hier:
http://fkaustria.wien-ticket.at/de/home
www.bundesliga.at
http://rzpelletswac.at