Tod und Sterben sind Begriffe, die aus dem Alltag oft verbannt werden. Aus diesem Grund sind viele Menschen mit einem Verlust überfordert. Seit mehr als 20 Jahren bemüht sich das engagierte Team sowie zahlreiche Ehrenamtliche in der Palliativstation St. Raphael des Krankenhauses Göttlicher Heiland darum, Betroffenen und Angehörigen in dieser schwierigen Zeit beizustehen.
Bildtext: Im Krankenhaus Göttlicher Heiland können Menschen in Verlust- oder Abschiedssituationen Trost und Hilfe unter professioneller Begleitung finden. Foto: khgh.at
Mit belegter Stimme berichtet Peter F. (43) über die letzten gemeinsamen Stunden mit seiner Frau Maria (39), die eine Woche zuvor ihrem Krebsleiden erlegen war. Mit dem Verlust umzugehen, alltägliche Situationen zu bestreiten und wieder in ein geregeltes Leben zurückzukehren, erfordert viel Kraft und oftmals professionellen Beistand. Mag. Linda Myking, klinische Psychologin und Psychotherapeutin des Krankenhauses Göttlicher Heiland, sowie Ulrike Reiterer, diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester auf der Palliativstation, begleiten im Rahmen einer Trauergruppe Menschen, die mit einem Verlust konfrontiert sind. Folgende Anregungen dienen als Hilfestellung für den Umgang mit eigener Trauer sowie mit Trauernden:
Phasen der Trauer
Trauer ist die Reaktion auf Verlust, Trennung und Abschied. Sie hilft dabei, das Ereignis emotional zu erleben, das Geschehene zu akzeptieren und schlussendlich auch zu verarbeiten. Auch wenn jeder individuell anders trauert, lassen sich meist vier klassische Phasen unterscheiden:
1. Schock: in den ersten Stunden herrscht inneres Chaos
2. Reaktion: die folgenden Tage und Wochen sind von dem Versuch geprägt, die Realität zu begreifen. Diese Zeit geht fließend in die folgenden zwei Phasen über.
3. Bearbeitung: das Abschließen mit der Vergangenheit
4. Neue Orientierung: Einrichtung im nun veränderten Leben
Sich der Trauer stellen
Jeder Mensch erlebt Trauer anders. Starke Emotionen, wie Zorn, Angst oder Hoffnungslosigkeit können ebenso auftreten, wie körperliche Begleiterscheinungen. Mögliche Verhaltensweisen um sich der Trauer zu stellen und die Phasen der Trauer leichter zu bewältigen, könnten sein:
• Den Schmerz zulassen
• Bewusstes Verabschieden
• Anpassen der Lebenssituation an die geänderten Umstände
• Rituale des Erinnerns einführen
• Gut mit sich selbst umgehen
• Kontakt zu Selbsthilfegruppen oder Spezialisten suchen
Die Begleitung Trauernder
Freunde und Angehörige Trauender wissen oft nicht, wie sie sich verhalten sollen, um Betroffenen zur Seite zu stehen. Trauerberater empfehlen unter anderem:
• Betroffene nach ihren Bedürfnissen zu fragen und dementsprechend zu handeln
• Geduldig sein
• Zuhören
• In Kontakt bleiben
Palliativstation St. Raphael
Schmerzen zu lindern, andere belastende Beschwerden körperlicher oder psychosozialer Art zu beheben und spirituellen Bedürfnissen nachzukommen, ist das Hauptziel der Palliativstation St. Raphael. In den 22 Jahren des Bestehens konnten mehr als 3.000 unheilbar Kranke begleitet werden. Der Alltag richtet sich dabei ganz nach den Wünschen jedes Einzelnen und auf Wunsch werden auch die Angehörigen so intensiv wie möglich eingebunden. Für Hinterbliebene der auf der Abteilung verstorbenen Patienten wird eine unter professioneller Begleitung stehende Trauergruppe angeboten.
Dankbar für jede Hilfe
Die Leistungen der Palliativstation reichen weit über die herkömmlichen Kassenleistungen hinaus. Damit die Station dieses hohe Niveau der persönlichen Betreuung auch weiter bieten kann, ist sie auf Spenden angewiesen.
Kontoverbindung:
Erste Bank, IBAN: AT48 2011 1000 0471 6604, BIC: GIBAATWWXXX
www.khgh.at
www.vinzenzgruppe.at