Bild 1Die Österreichischen Bundesbahnen haben im Frühling 2013 auf Basis einer EU-weiten Ausschreibung 101 neue Züge für den Nah- und Regionalverkehr im Wert von etwa 590 Millionen Euro (inklusive Preisgleitung) bestellt. Damit modernisieren die ÖBB ihre Fahrzeugflotte weiter. Die neuen Siemens Züge werden beim Fahrgastkomfort neue, hohe Maßstäbe setzen. Im Herbst 2014 hat der erste Zug die Werkshallen verlassen, nun wird der Zug im Prüfzentrum auf Herz und Nieren getestet. Der erste ÖBB cityjet kommt im Jänner 2015 für Tests im Windkanal nach Österreich. Ab März 2015 starten schließlich die Zulassungsfahrten. Ein Teil der Wertschöpfung wird in Österreich erbracht, denn die Drehgestelle kommen vom Siemens Werk in Graz, die Endfertigung für zwei Drittel der Züge erfolgt wie schon bei den railjets und den Taurus-Loks in ÖBB Werkstätten in Österreich. Fahrgäste werden im Winter 2015 erstmals den neuen Zug benützen können. 31 Züge sind für den S-Bahn-Verkehr in Wien und Niederösterreich vorgesehen, 35 Stück für den Regionalverkehr in Niederösterreich, 18 Stück für den Regionalverkehr in der Steiermark und 17 Stück den Regionalverkehr in für Oberösterreich.

Bildtext: Blick auf eine ÖBB cityjet-Garnitur. Foto: Siemens AG

 

Cityjet-Präsentation v.l.: ÖBB-Vorstand Mag. Christian Kern, BMVIT-Minister  Alois Stöger und Dr. Jochen Eickholt, Mobility-Chief Siemens AG. Foto: ÖBB
cityjet-Präsentation v.l.: ÖBB-Vorstand Mag. Christian Kern, bmvit-Minister Alois Stöger und Dr. Jochen Eickholt, Mobility-Chief Siemens AG. Foto: ÖBB

Fahrgäste genießen mehr Komfort denn je
Beim ÖBB cityjet handelt es sich um ein dreiteiliges Elektrotriebfahrzeug, das in der S-Bahn-Version über 244 Sitzplätze und in der Regionalbahnversion über 259 Sitzplätze pro Zug verfügt. Bequeme Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang ohne Rampen auch für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen. Großes Augenmerk wird auf den Sitzkomfort gelegt: Fahrgäste entspannen sich in komfortablen, verstellbaren Sitzen mit Armlehnen und Fußstützen, eine auf die Sitzpositionen abgestimmte LED-Beleuchtung und Fahrgastinformation mit Bildschirmen im Wageninneren. Ergänzend sind Steckdosen, Tische und Fensterrollos vorgesehen. Die S-Bahnen erhalten sechs, die Regionalzüge vier Türen pro Einstiegsseite. Der ÖBB cityjet erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

Modernes Bahnfahren – effizienter Bahnbetrieb
Auch für die ÖBB ist der Betrieb der neuen Züge vorteilhaft: Im Vergleich zu bestehenden Fahrzeugen kann die Laufleistung zwischen den Wartungsintervallen bis zu dreimal höher als bei bestehenden Fahrzeugen sein. Die Zulassung des 160 km/h schnellen ÖBB cityjets wird in Österreich uneingeschränkt für alle Strecken erfolgen. Er wurde technisch angepasst, um auch Begegnungen mit 250 km/h schnellen Fernreisezügen problemlos zu ermöglichen.

Blick in das Innenleben der neuen ÖBB-cityjet-Generation. Foto:  ÖBB/Schacherhofer
Blick in das Innenleben der neuen ÖBB-cityjet-Generation. Foto: ÖBB/Schacherhofer

Ein hoher Wirkungsgrad der Antriebsanlage, elektrodynamisches regeneratives Bremsen mit Energierückspeisung, ölfreie Kompressoren sorgen für einen effizienten und ressourcenschonenden Bahnbetrieb. Zusätzlich ist das Fahrzeug im Innen- und Außenbereich mit energieeffizienten LED-Lampen ausgestattet, eine lärmarme Vorheizanlage schützt die Anrainer, wenn der abgestellte Zug in der Nacht für die Fahrgäste aufgewärmt wird. CO2-Fühler stellen den Besetzungsgrad des Fahrzeuges fest und sorgen für eine umweltfreundliche Steuerung der weitschweifigen Klimaanlage, ohne den Fahrgastkomfort zu beeinträchtigen. Die Triebfahrzeugführer werden durch technische Einrichtungen beim Energiesparen im Fahrbetrieb und Abstellbetrieb unterstützt.

Das Gewicht des ÖBB cityjet wurde trotz des gesteigerten Fahrgastkomforts gegenüber der Bestandsflotte weiter optimiert: Der cityjet ist im Vergleich zum Talent pro Sitzplatz um 20 Kilogramm und im Vergleich zur Baureihe 4020 um 130 Kilogramm pro Sitzplatz leichter.

Fit für die Zukunft
Die ÖBB werden ab Dezember 2015 monatlich bis zu fünf Züge übernehmen und in den Dienst stellen. Im Jänner 2018 soll der vorläufig letzte Zug an die ÖBB gehen. Flexibilität für Einsätze in der noch ferneren Zukunft ist bereits eingeplant: Alle Züge erhalten eine uneingeschränkte Zulassung für Deutschland, sie entsprechen den neuesten europäischen Interoperabilitätsrichtlinien TSI der EU. Sollten die ÖBB weitere Fahrzeuge für den Einsatz in der Schweiz oder Italien bestellen, muss die Fertigung der Züge nur minimal abgewandelt werden, um den Zulassungskriterien zu entsprechen. Um mehr Kapazität anbieten zu können, könnten die ÖBB die Züge auch um einen zusätzlichen Wagen verlängern und sie auf Strecken, wo die Bahnsteiglänge dies zulässt, einsetzen. Der Auftragswert liegt unter Berücksichtigung von Preisgleitung nach Lieferung aller 101 Fahrzeuge bei etwa 590 Mio. Euro.

Konsequente ÖBB Fuhrpark-Modernisierung
Die ÖBB haben in den letzten zehn Jahren über 2 Milliarden Euro in die Erneuerung ihres Fuhrparks investiert. Innerhalb Europas verfügen die ÖBB damit über eine der modernsten Zugflotten. Für den Nah- und Regionalverkehr wurden neue Doppelstockwagen sowie Desiro- und Talent-Züge beschafft. Im Fernverkehr brachte der Einsatz des ÖBB railjet einen spürbaren Komfortschub für die Fahrgäste. Nun folgt mit dem ÖBB cityjet der nächste Schritt. Die modernen Züge sind maßkonfektioniert für den österreichischen Bahnverkehr und für den Einsatz in den Regionen. Die neuen Züge setzen im europäischen Vergleich neue Standards im Nahverkehr.

www.oebb.at
www.siemens.at

 

 

 

 

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