Nicht nur mit einem Lächeln durchs Leben, sondern auch stets ein bisserl den Schalk im Nacken habend – das war der unvergleichliche Fritz Eckhardt. Foto: Fritz Eckhardt / Sammlung oepb

Ein Schauspieler muß alles können! – so lautet der Buchtitel einer von Fritz Eckhardt verfassten Autobiographie, erschienen bei F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH München im Jahre 1989. Diese Biographie unterscheidet sich im Wesentlichen kaum von jener mit dem Titel „Mit einem Lächeln durchs Leben“, aufgezeichnet von Hademar Bankhofer aus dem Jahre 1981 – aufgelegt im Verlag Kremayr & Scheriau, Wien – außer, dass eben acht Jahre dazwischen liegen und weiters, dass jene von 1981 ein „Außenstehender“ über Fritz Eckhardt recherchierte und berichtete. Er selbst, Eckhardt, legte bis in die späten 1970er Jahre keinen allzu großen Wert darauf, seine Memoiren zu verfassen. Die überaus guten nachbarschaftlichen Beziehungen in Klosterneuburg bei Wien der Bankhofers zu den Eckhardts bewirkten jedoch, dass die stete Becircerei Bankhofers den Eckhardt Fritzl weich klopfen konnte und sich dieser doch dazu überreden ließ, sich Zeit für seine Lebens-Memoiren zu nehmen. Anhand zahlreicher „Kamingespräche“ wurde so das Leben und Wirken Eckhardts mit sehr viel Liebe zum Detail auf- und nachgezeichnet. Diese Arbeit bereitete dem „Hauptdarsteller des Lebens-Stücks“ dermaßen viel Freude, dass er sich 1988 selbst hinsetzte, um eben doch seine eigenen Memoiren zu verfassen, eben jene über die eines Schauspielers, der alles können muss …

Beide Bücher sind leider völlig vergriffen und wohl nur mehr über Flohmärkte und mit sehr viel Glück zu ergattern, dennoch sorgte die Lektüre dieser beiden Druckwerke für heitere Momente, amüsante Lachsalven und Erinnerungen an einen ganz Großen der Österreichischen Schauspielkunst.

Was war er nun wirklich, der Eckhardt Fritz? War er „nur“ ein Schauspieler, oder war er vielleicht doch mehr? Viele sahen in ihm auch sehr gerne lediglich den „Oberinspektor Viktor Marek“, der den ORF/ARD „tatort“-Krimi aus Wien im Fernsehen salonfähig gemacht hatte. Als solcher war er in den späten 1960er und 1970er Jahren derart bekannt, dass ihn die Leute auf den Straßen Wiens mit „Guten Tag Herr Oberinspektor“ ansprachen. Viele wandten sich auch mit ihren persönlichen Wehwehchen gleich direkt an ihn, wenn es um unbezahlte Parkstrafen ging, oder aber, ob er nicht nach dem abhanden gekommenen Ehe-Partner fahnden lassen könnte. Eckhardt war „Marek“ und dennoch – wenn man es genau nimmt, war er, der Eckhardt, ein sprichwörtlicher Tausendsassa.

Der zweijährige Fritz Eckhardt 1909 in Linz mit seiner bereits früh verstorbenen Mutter Helene Norman, sowie rechts sein Vater, Theaterdirektor und Schauspieler Viktor Eckhardt. Foto: Fritz Eckhardt / Sammlung oepb

Die Wiege stand in Linz an der Donau

Auch wenn man es so manchen nicht ansieht, aber die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz war für viele Künstler Wiege, Ursprung und Beginn einer späteren großen Karriere. Die Liste berühmter „Linzer“ ist lang. Der unvergleichliche Tenor Richard Tauber entstammte Linz, auch Friedrich Jahn, der später als „Hendl-Jahn“ mit der „Wienerwald-Kette“ weltberühmt wurde, war Linzer. Schauspieler Wolfgang Böck, als „Trautmann“ den urwienerischen Kieberer perfekt darstellend, kommt ebenfalls aus der Stahlstadt an der Donau. Und so verhält es sich eben auch bei Fritz Eckhardt. „Ich wurde am 30. November 1907 in Linz an der Donau geboren. Es war ein großer Tag für Linz! Der Bürgermeister persönlich eröffnete die Straßenbahnlinie 2 nach Urfahr. Unlängst war ich in Linz. An dem Haus, in dem ich geboren wurde, ist eine Tafel angebracht, die mich betraf: Parken verboten!“ – so Fritz Eckhardt in seinen Erinnerungen. Ja, und es ist bis heute wahr … begibt man sich auf Spurensuche nach Fritz Eckhardt in Linz, erntet man lediglich betriebsames Schweigen. Es kann niemand darüber Auskunft erteilen, wo denn nun genau das Haus seiner Geburt stand – oder vielleicht noch steht. Von einer Gedenktafel an eben diesem ganz zu schweigen. Man weiß nur soviel, dass das Geburtshaus in der Nähe des Landestheaters an der Promenade gewesen sein muss. Linz hat seinen großen Sohn schlichtweg vergessen!

Nun, wir tun das nicht und möchten hier an dieser Stelle weiter an Fritz Eckhardt erinnern;

Fritz Eckhardt war der Sohn armer, aber anständiger Schauspieler und so wurde es ihm wohl auch in die Wiege gesungen, dass er selbst auch nur ein Schauspieler werden könnte. Seine Eltern waren unverheiratet, was damals, 1907, einer mittleren Katastrophe gleichkam. Eine uneheliche Geburt für eine Frau galt als Schande. Sein Vater Viktor Eckhardt schlug sich mehr schlecht als recht als Autor, Regisseur und Schauspieler durchs Leben. Und auch die Frau Mama, Helene Norman, verdiente ihre Brötchen auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“. Eben in Linz, in kleinem Rahmen und beinahe mittellos. Jahrzehnte später gedachte Eckhardt seinem Vater, denn wie weiter oben bereits erwähnt, der Oberinspektor Marek im TV trug den Vornamen Viktor. Der kleine Fritz erlernte seine Muttersprache in Windeseile und war von Kindesbeinen an überaus gesprächig und kommunikativ. Die Eltern waren darob hoch erfreut und förderten das auch. Das inzwischen jung verheiratete Paar schauspielerte in Linz, die Ehe hielt jedoch nur kurz und wurde alsbald wieder geschieden.

Viktor Eckhardt (links), Fritz Eckhardt (rechts) sowie die Stiefmutter Tilly, mit der sich Fritz sehr gut verstand. Foto: Fritz Eckhardt / Sammlung oepb

Ein Linzer in Wien

Nach der gescheiterten Ehe der Eltern kam Fritz Eckhardt nach Wien. Kaum 17 Jahre jung, trat er am 1. September 1924 als Eleve, also als Schauspiel-Schüler, in das Wiener Volkstheater, das damals Deutsches Volkstheater hieß, ein. Zur gleichen Zeit taten dies übrigens auch die seinerzeit naturgemäß gänzlich unbekannte Paula Wessely, sowie Siegfried Breuer und Karl Paryla. Alle wollten Schauspieler werden, allen ist dies mit Bravour – so weiß man heute – gelungen. Eckhardt absolvierte die Akademie für Musik und darstellende Kunst und widmete sich voll und ganz seiner Eleven-Karriere. Engagements in Karlsbad, Reichenberg, Aussig, Bielitz und wieder zurück in Wien folgten. Anfang der 1930er Jahre, nach überaus sehenswerten Auftritten seinerseits am Mellini Theater zu Hannover und im holländischen Den Haag kam Eckhardt in die damals pulsierende Welt-Stadt Berlin an die Rotter-Bühnen.

Der Ursprung des politischen Anschlusses Österreichs an Hitler-Deutschland in den März-Tagen des Jahres 1938 fand am 30. Jänner 1933 in Berlin statt. Adolf Hitler wurde zum deutschen Reichskanzler ernannt und unterjochte sich von jenem Zeitpunkt an Europa. Dies bedeutete allerdings auch für Eckhardt, dass die lustigen und lebensbejahenden Zeiten nun vorbei waren. Aufgrund der Tatsache, dass sein Vater Jude war, hieß es nun auch für Eckhardt jun., den Halb-Juden, die Füße stillzuhalten und den Kopf einzuziehen. Der Eckhardt wäre aber nie der Eckhardt gewesen, wenn ihm für diesen Umstand nicht wieder etwas eingefallen wäre. Unter einem Pseudonym – Franz Paul – wirkte er als Autor für das „Wiener Werkel“ quasi im Untergrund weiter und konnte so die ganzen grausamen Jahre einigermaßen unbeschadet überstehen. Fritz Eckhardt erzählte später – sehr pointiert versteht sich – über sich selbst, dass er nach 1945 wohl der korpulenteste und „stärkste“ Schauspieler im deutschsprachigen Raum nach dem Krieg war. Dies kam seiner Ansicht nach dahingehend zustande, da das Geld natürlich knapp war, er jedoch schrieb und schrieb. Also ließ er sich kurzerhand seine Tantiemen in Naturalien auszahlen und hatte so immer genug zu essen.

Theo Lingen führte 1947 Regie. In „Hin und Her“ spielte O. W. Fischer (links) den Sohn, auf den Fritz Eckhardt (rechts) stolz sein konnte. Foto: Fritz Eckhardt / Sammlung oepb

Die Liebe (s)eines Lebens

So grausam der Zweite Weltkrieg auch war, so sehr schien er für Fritz Eckhardt ein Segen gewesen zu sein. Und das kam so. Ein sehr guter Freund Eckhardt´s, Ferry Spinnler, wusste stets Rat, wenn irgendwo der Hut brannte. Einmal sagte er zu Eckhardt, als dieser über fürchterliche Zahnschmerzen klagte, dass er, Spinnler, eine junge Dentistin kenne, die ganz in der Nähe ordinieren würde: „Weißt was Fritz, ich lade Dich morgen zu mir ein, es gibt Gansl, Knödel und Rotkraut, sie kommt auch, Du stößt dazu und ich werde Dich ihr als frischen Patienten vorstellen.“ Gesagt, getan. Am nächsten Tag – mitten im Krieg – gab es einen herrlichen Gänsebraten, den der Eckhardt jedoch verschmähte. Zu groß waren seine Zahnschmerzen und zu sehr hatte es ihm die anwesende holde Weiblichkeit angetan. Da saß sie nun, groß gewachsen, blondes Haar, strahlende Augen, überaus hübsch und darüber hinaus sehr kompetent. Sie sah sich den schmerzenden Zahn an, verabreichte dem Neo-Patienten Eckhardt ein Pulver, bestellte ihn für den nächsten Tag in ihre Ordination und entschwand wieder. „Also wenn sie mich nimmt, dann heirate ich sie!“, so ein vollkommen begeisterter Eckhardt zu Ferry Spinnler. Dem frommen Wunsche folgte die Tat – am 4. August 1945, Wien lag nah den Kriegswirren in Trümmern, ehelichte Fritz Eckhardt die Dentistin Hildegard Pribitzer, die, wie sich herausstellen sollte, das große Glück und die Liebe seines Lebens werden sollte. „Meine Frau bereitete mir nur einmal im Leben einen wirklichen Schmerz … als sie mich im Jahre 1987 für immer verließ!“, so Fritz Eckhardt in seinen Lebenserinnerungen. Das Ehepaar Eckhardt blieb kinderlos, adoptierte jedoch die deutsche Schauspielerin Irmgard Riessen, die in der Nähe von Hamburg lebt.

Nach dem Krieg stand einer großen Karriere nichts mehr im Weg

Wien, Österreich und halb Europa war zerstört. Das, was 1945 vom „Tausendjährigen Reich“ der Nationalsozialisten übrig geblieben war, war ein einziger Trümmerhaufen, angehäuft nach sechs schrecklichen Kriegsjahren und einer 12-jährigen NS-Diktatur im „Deutschen Reich“. Die Menschen hier flohen jedoch nicht, denn wohin hätten sie auch gehen sollen? „Trümmerfrauen“ war das Modewort jener Tage, Wochen, Monate und Jahre. Zahlreiche Witwen, deren junges Glück samt Ehegatten im Krieg gefallen war, schafften mit bloßen Händen den sprichwörtlichen Dreck weg, schlichteten noch verwertbares Ziegelmaterial auf Stöße, die wiederum für den späteren Wiederaufbau in kleinen Wägelchen abtransportiert wurden.

Von links: Kurt Jaggberg, Fritz Eckhardt und Albert Rolant in der „Marek“-Ausstrahlung „Einvernahme“ aus dem Jahre 1964. Foto: Fritz Eckhardt / Sammlung oepb

Es wurde allerorts gerackert, was die körperliche Arbeitskraft hergab. Auferstanden aus Ruinen – so lautete das Motto der Jahre nach 1945. Es war allerdings auch Menschen wie Fritz Eckhardt zu verdanken, dass diese Künstler mit ihrem Charme, ihrem Geist und Witz der „zerschossenen“ Gesellschaft wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern konnten. Als Kabarett- und Theaterdirektor, aber auch als Autor für einige Wiener Kleinkunstbühnen, gelang dies Fritz Eckhardt in vortrefflicher Art und Weise. Aus seiner Feder stammten zahlreiche Theaterstücke, die Zug um Zug zur Uraufführung gelangten. „Rendezvous in Wien“ beispielsweise avancierte binnen kürzester Zeit zu einem wahren Sensationserfolg.

Als die Bilder laufen lernten – Das Fernsehen hält Einzug in Österreich

„Das Fernsehen ist mein Metier!“, so Fritz Eckhardt einst in einem oepb-Interview. Und so verhielt es sich dann auch. Als der ORF seinen Siegeszug in Österreich Mitte der 1950er Jahre antrat, war er von Anbeginn an dabei. Eckhardt war allerdings nicht nur für den ORF, sondern auch für die ARD und den Süddeutschen Rundfunk Stuttgart, sowie das ZDF tätig.

Zu seinen größten Erfolgen zählten:

„Die Familie Leitner“ – Fernsehserie in 100 Folgen zwischen 1958 und 1967;

„Es gibt immer drei Möglichkeiten“ – Fernseh-Musical 1959/60 in 4 Folgen;

„Schwäbische Geschichten“ – Fernsehserie 1964 bis 1966 in 10 Folgen;

„Die Chronik der Familie Nägele“ – Fernsehserie 1968 in 10 Folgen;

„Der alte Richter“ – Fernsehserie zwischen 1969 und 1970 in 12 Folgen;

„Wenn der Vater mit dem Sohne“ – Fernsehserie 1971 in 13 Folgen;

„Hallo … Hotel Sacher – Portier!“ – Fernsehserie zwischen 1973 und 1976 in 26 Folgen;

„Oberinspektor Marek“ – Kriminal-Fernsehspiel zwischen 1963 und 1970 in 8 Folgen.

Aus dem „Oberinspektor Marek“ wurde ab 1971 der „tatort“ Wien, der gemeinsam vom ORF und der ARD zur Ausstrahlung gelangte. Hier ermittelte Fritz Eckhardt als „Oberinspektor Viktor Marek“ noch bis ins Jahr 1992 in Summe an die 20 Mal.

„Meine Mieter sind die besten“ – Fernsehserie 1977/78 in sechs Folgen;

„Ich denke oft an Krottenbrunn“ – Fernsehserie 1981 in sechs Folgen;

„Der gute Engel“ – Fernsehserie 1982 in 10 Folgen;

„Der Deutsche Film war am Ende“, so Fritz Eckhardt weiter, und das sei sein Glück gewesen, denn nur so konnte er Größen wie Johannes Heesters oder Paul Hörbiger für seine Serien begeistern und engagieren. Von Kritiker-Schelte jedoch blieb auch er nicht verschont, dennoch liebte ihn sein TV-Publikum. 30 Millionen Deutsche und 3 Millionen österreichische Fernseh-Zuschauer (!!!) saßen Sonntagabend vor dem Fernsehapparat, wenn ein „Marek-Tatort“ aus Wien zur Erstausstrahlung gelangte. Eine wahrhaft pompöse Zahl – bis in unsere heutige Zeit.

Auch dieses Gespann war aller Ehren wert. Peter Weck (links) und Fritz Eckhardt in „Wenn der Vater mit dem Sohne“, einer Geschichte über den Möbelfabrikanten Haslinger aus dem Jahre 1971. Foto: Fritz Eckhardt / Sammlung oepb

Glück in der Liebe – Glück im Spiel?

Fritz Eckhardt war aber auch ein Spieler, ein Zocker, und das nicht nur vor der Kamera, sondern auch sehr gerne am Roulette Tisch. Er verzockte oftmals seine gesamte Gage und dankte einmal in einem Interview seiner Gattin Hilde, die ihn von dieser seiner Spielsucht heilen konnte. „Ich lasse mich stante pede von Dir scheiden, wenn Du nicht sofort damit aufhörst!“, polterte sie, als er wieder einmal völlig „flach“ nach Hause kam. Dieses letzte Spiel entschied Fritz Eckhardt dann allerdings für sich zu seinen Gunsten und betrat nie mehr wieder ein Casino.

Erinnerungen an einen Tausendsassa

Fritz Eckhardt war für Millionen von Fernsehzusehern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in weiteren angrenzenden Nachbarländern der urgemütliche, jedoch mit sehr viel List und Tücke ausgestattete charmante „Oberinspektor Marek“ aus Wien, den man gerne, so es ihn denn in natura geben würde, als einen Freud an seiner Seite gewusst hätte. Aber auch der „Hallo … Hotel Sacher – Portier!“ Chefportier Huber aus dem weltberühmten „Hotel Sacher“ in Wien wusste stets Rat, wenn irgendwo Komplikationen auftraten. Und die gab es in dieser Serie, zuhauf. Legendär war auch das Duo Fritz Eckhardt / Peter Weck als Möbelfabrikanten Haslinger sen. und jun. in „Wenn der Vater mit dem Sohne“. Hier merkt man, selbst heute noch, über 50 Jahre später, dass zwei absolute Könner und schauspielerische Meister ihres Faches zu Werke gingen. Man dachte bei Eckhardt ohnehin immer, dass er sich schauspielerisch gar nicht großartig verstellen musste, sondern dass er einfach sich selbst spielte. Heutzutage nennt man das wohl „authentisch sein“.

Ein Leben, gegangen durch ein ganzes Jahrhundert

Als Fritz Eckhardt in Linz anno 1907 zur Welt kam, regierte noch Kaiser Franz Joseph I. anhand des 600jährigen Habsburger Reiches in Österreich. Die k.u.k.-Monarchie war ein über 50 Millionen Menschen umfassender Vielvölkerstaat, auch, wenn ihr Ende bereits absehbar schien. Zwei er- und überlebte Weltkriege, eine Gattin, die ihm über 40 Jahre lang treu ergeben zur Seite stand und – auf gut wienerisch – mit grandiosem „Hamur“ (Humor) gesegnet, der ihn stets begleitete … das war sein Leben.

Unzählige Größen der Schauspielkunst kreuzten seinen Weg, noch unzähligeren späteren Größen wie beispielsweise Peter Alexander, Heinz Conrads, Ernst Meister, Helmut Qualtinger, Peter Weck und so weiter verhalf er zu deren großen Karrieren. Getreu dem Motto, dass ein Schauspieler alles können muss verlief sein Weg fröhlich, heiter und beschwingt – eben „Mit einem Lächeln durchs Leben“.

Unvergleichlich und unvergessen sind diese drei Hotel-Portiers. In 26 Folgen meldete sich Fritz Eckhardt (Bildmitte) in den Jahren 1973 bis 1976 als Chefportier Huber stets mit „Hallo … Hotel Sacher – Portier!“ am Telefon. Links im Bild Maxi Böhm, rechts Manfred Inger. Foto: Fritz Eckhardt / Sammlung oepb

Als Fritz Eckhardt zu Silvester am 31. Dezember 1995 im 89. Lebensjahr stehend verstarb, war es bereits sehr still um ihn in der Peter Rosegger-Gasse 30 in 3400 Klosterneuburg geworden. Der Witwer folgte seiner geliebten Gattin Hilde acht Jahre später nach.

Das Ehepaar Eckhardt fand am Klosterneuburger Friedhof die letzte Ruhestätte. Die deutsche Schauspielerin und Adoptivtochter Irmgard Riessen trat als Universalerbin auf. Die in Klosterneuburg gelegene Villa wurde zwischenzeitlich verkauft.

Was blieb von Fritz Eckhardt?

In Anbetracht dessen, dass er, der Tausendsassa, über 200 Fernseh-Drehbücher und 30 Theaterstücke verfasst und geschrieben hat, ist es beinahe unmöglich, noch nichts von ihm gesehen oder gehört zu haben. Anhand der Lektüre des Buches „Ein Schauspieler muß alles können“ kommt einem die menschliche Seite von Fritz Eckhardt sehr nahe, der seine Beliebtheit und die damit einhergegangene Popularität immer damit erklärte, dass er weder den Portier Huber im „Hotel Sacher“ – den doch tatsächlich viele Fans und deutsche Touristen im Hotel Sacher wahrhaftig gesucht hatten – noch den Inspektor Marek im „Tatort“ tatsächlich gespielt hatte, sondern eigentlich immer nur den „Eckhardt Fritzl“.

Der „Hallo … Hotel Sacher – Portier!“-Sager mit Maxi Böhm und Elfriede Ott an seiner Seite, oder aber auch der stets ein bisserl grantelnde Kommissar Marek des Wiener Sicherheitsbüros mit Kurt Jaggberg und Michael Janisch gemeinsam vor der Kamera wird somit unvergessen bleiben.

Quelle: Redaktion www.oepb.at

Alle hier abgelichteten Fotos stammen aus dem Privat-Archiv von Fritz Eckhardt. Dieser stellte diese zu Lebzeiten dem oepb für redaktionelle Zwecke zur Verfügung.

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