Das große Wachstum lässt auch im Fertighausmarkt noch auf sich warten. Wer sich allerdings für ein Fertighaus entscheidet, will es meist schlüsselfertig oder doch zumindest belagsfertig. Der Trend zu zukunftssicherem, nachhaltigem Bauen hält im Privatbereich weiter an – Niedrigenergiehäuser werden daher bereits als Standard betrachtet.
Etwas mehr als ein Drittel der neu errichteten Ein- und Zweifamilienhäuser in Österreich wurden als Fertighaus ausgeführt. Mit 749 Millionen Gesamtumsatz war 2014 für die heimische Fertighausbranche ein Stagnationsjahr. Damit fand der Trend von 2013 seine Fortsetzung. Während mengenmäßig ein Minus von 2,4 Prozent zu verzeichnen war, pendelte sich der wertmäßige Rückgang aufgrund gestiegener Durchschnittspreise bei -0,4 Prozent ein. Von den 4.808 in Österreich verkauften Fertighäusern wurden 41,7 Prozent belagsfertig ausgebaut, 24,2 Prozent sogar schüsselfertig. Dies zeigt eine aktuelle Analyse der Interconnection Consulting.
Der Willhaben-Effekt
„Baugrundstücke in attraktiven, guten Lagen sind schwer zu finden.“, weiß Mag. Georg C. Niedersüß, Eigentümer und Geschäftsführer der GRIFFNER Fertighaus GmbH. Viele Kunden suchen jahrelang nach dem geeigneten Grundstück. Wenn sie dieses letztendlich gefunden haben, möchten sie rasch planen und noch rascher umsetzen. Und er fährt fort „Dieser Trend ist bei Premiummarken ganz besonders stark zu bemerken. Bei GRIFFNER sind 40 Prozent der errichteten Häuser schlüsselfertig.“ Wenngleich diese Entscheidung meist auf Zeitmangel der zukünftigen Bewohner beruht, sieht Niedersüß durchaus monetäre Vorteile für die neuen Eigenheimbesitzer: „Mit den niedrigsten Ausbaustufen sparen sich Bauherren in den meisten Fällen nur halb so viel, wie sie glauben. Der Zeitaufwand für die Koordination der Gewerke und der Ärger bei möglichen Reklamationen ist vier Mal höher als der dadurch eingesparte Betrag.“
Wie gebaut wird
Während Herr und Frau Österreicher also bei den Ausbaustufen durchaus bereit sind, für die sichere und bequeme Variante mehr zu bezahlen, geht die Investitionsbereitschaft in ein Passivhaus deutlich zurück. Zu hoch sind die Anschaffungskosten, zu langfristig betrachtet die Energieeinsparungen. Lediglich 5,5 Prozent der im Vorjahr verkauften Fertighäuser wurden daher in Passivhausstandard ausgeführt. Niedrigenergiehäuser hingegen gelten mit ihrem Anteil von 94 Prozent beinahe schon als Standard, was nicht zuletzt mit der Wohnbauförderung zu tun hat, die einen Heizwärmebedarf von weniger als 36 kWh/m2a voraussetzt. „Wir orientieren uns schon seit langem strategisch am Niedrigenergiehaus.“, so Georg C. Niedersüß, „weil damit gesamtheitlich die beste Energie- und Ökobilanz zu erreichen ist.“
Beinahe 80 Prozent der Fertighäuser werden in Holzriegelbauweise errichtet. Dieser hohe Anteil spiegelt auch den Wunsch nach Bauen für die nächsten Generationen wider. Immerhin sind 58 Prozent der Befragten bereit, mehr zu zahlen, wenn ihnen dafür Zukunft und Nachhaltigkeit geboten werden. Niedersüß: „Das kommt uns bei GRIFFNER derzeit sicher besonders entgegen, da wir über jahrzehntelange Erfahrung im konstruktiven Holzbau verfügen. Wir achten von jeher auf einen sorgfältigen Umgang mit Baustoffressourcen und Energie und haben ein hohes ökologisches Bewusstsein. Und nun suchen Käufer eben genau diese Werte.“
GRIFFNER verwendet darüber hinaus nur heimische Hölzer aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. In Kombination mit Kork und Holzfaser als Dämmstoff entstehen Gebäude mit hervorragender Energiebilanz.
Wo gebaut wird und was es kostet
Während Wien und Vorarlberg noch länger auf Wachstum warten müssen, kann Niederösterreich seinen hohen Anteil nicht nur halten, sondern bis 2018 laut Prognose insgesamt sogar um 2,4 Prozent steigern. Auch die Steiermark wird in drei Jahren mit einem Plus von 2,6 Prozent ein deutliches Wachstum vorweisen können. Wer im Vorjahr ein Fertighaus kaufte, zahlte dafür im Durchschnitt € 155.851 und damit um 2,1 Prozent mehr als 2013. Dieser jährliche Preisanstieg um rund 2 Prozent wird laut der Studie auch weiterhin bestehen.
Die Zukunft
Aufgrund der derzeitigen Wirtschaftskonjunktur und der verhaltenen Aussicht bei Ein- und Zweifamilienhäusern rechnen Experten erst ab 2017 wieder mit einem deutlichen Wachstum des Gesamtmarktes. Bei GRIFFNER strebt man diese Erfolge schneller an. „Per Jahresende wollen wir 80 neue Einfamilienhäuser errichtet haben und kommendes Jahr auf 90 Einheiten steigern. Für 2017 planen wir 100 Häuser ein.“, erklärt Georg C. Niedersüß. Der Kärntner sieht die Zukunft von GRIFFNER auch nicht wie zahlreiche seiner Kollegen beim mehrgeschoßigen Wohnbau: „Das passt nicht in unser Konzept. Unsere Kunden schätzen Qualität, Individualität und natürliche Baustoffe. Wir stehen für individuelle, für die zukünftigen Bewohner maßgeschneiderte Lösungen. Das ist unsere Kernkompetenz, die derzeit auch nicht ausgeweitet wird.“ Diese Kernkompetenz hilft regionalen Anbietern auch, österreichweit trotz gestiegener Marktkonzentration weiter zu bestehen. Immerhin halten die drei größten Hersteller gemeinsam über ein Fünftel des Gesamtmarktes.
Quellen:
www.interconnectionconsulting.com Fertighäuser in Österreich 2015
www.griffner.at
www.fertighaus.org
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