LASK-Stürmer René Gartler (rechts) im Duell gegen Lukas Rotpuller, war gestern ein steter Unruheherd für die Austria. Foto: GEPA
LASK-Stürmer René Gartler (rechts) im Duell gegen Lukas Rotpuller, war gestern ein steter Unruheherd für die Austria. Foto: GEPA

Der österreichische Rekord-Cupsieger FK Austria Wien „meisterte“ die Zweitligahürde LASK aus Linz gestern Abend in einer kalten Generali-Arena vor 5.204 Besuchern mit 1 : 0. Gewiss, es zählte für die Wiener Violetten nur der Aufstieg ins Halbfinale, jedoch mit einer ähnlich offenen Scheunentür-Taktik in der Abwehr könnte das Derby am kommenden Sonntag, 14. Feber 2016, 16.30 Uhr, Generali-Arena, gegen RAPID sehr erheiternd werden …

ÖFBSAMSUNG Cup Viertelfinale 2015/16, Dienstag, 9. Feber 2016, 19 Uhr / Generali-Arena, 5.204 Besucher, Referee Mag. Markus Hameter

Die Stimmung in der leider nur sehr schütter besetzten Generali-Arena war prächtig. Für den Gast aus Linz war es das „Spiel des Jahres“, die Veilchen-Anhänger artikulierten lautstark und einträchtig ihre Liebe zum Verein. Und wenn dann ein Stadion lediglich zur Hälfte gefüllt ist, dann hilft natürlich auch Schall und Echo mit, dass ein ordentlicher Geräuschpegel aufkeimt. Auch das Intro war sehenswert: während in der Ost-Kurve der Heimischen ein kleines Freudenfeuer innerhalb des Fahnenmeers und der Flaggenparade entzündet wurde, hatten die zirka 400 angereisten Linzer im Westen eine Choreografie vorbereitet, aus der hervorging, dass auch sie wieder einmal nach Europa möchten. Kleine Schifferl unter weißer Flagge segelnd auf blauen Sternen – die Donau? – hatten dies untermauert.

Nun, ein „Herr der sieben Meere“ wird man nicht von heute auf morgen und auf einen Gegner zu treffen, der den „Cup“ als seine Domäne auserkoren hat, macht das Ganze nicht gerade einfacher. Nichts desto trotz tat sich der Favorit gestern Abend sehr, sehr schwer. Die Linzer, die noch nicht im Frühjahrs-Meisterschaftsbetrieb stehen, waren für die Austria, die bereits eine (erfolgreiche) Frühlingsrunde absolviert hat, ein starker Prüfstein. Wer dachte, dass man den Zweitligisten quasi so im Vorbeigehen verspeisen würde, der irrte gewaltig.
Der LASK hielt sein Spiel und auch das Visier offen, begann überaus motiviert und ambitioniert und wollte die Austria mit vermehrtem Pressing in die Defensive zwingen. Der FAK stand hinten allerdings gut, beruhigte in den ersten Minuten das Geschehen und baute sein Spiel auf. Die Veilchen schienen verwundbar wenn das Leder rasch lief. In der 14. Minute wurde Rene Gartler von Nikola Dovedan gut bedient, der Ex-Rapidler scheiterte allerdings am hervorragend platzierten Torhüter Osman Hadzikic. Cup-Tor Nr. 6 für Gartler, der erstmals das vergoldete Zipfer-Bier-Logo auf der Brust trug, war in dieser Situation zum Greifen nah.

Überaus effektiv die Austria – erste Chance und gleich das 1 : 0 in Minute 21: Angriff über rechts, Fabian Koch flankt in die Mitte, Pavao Pervan konnte den Abschluss-Versuch von Winter-Neuzugang Lucas Venuto gerade noch abklatschen, gegen den Abstauber-Nachschuss von Kevin Friesenbichler, der durch die Sperre von Larry Kayode den Weg in die Kampfmannschaft fand, war er jedoch ohne Chance. Kurz darauf beinahe das 2 : 0: Fabian Koch´s Schuss reißt diesem ein bisserl ab und das Leder prallt von der Stange ins Feld zurück. Schrecksekunde für Pervan bei dieser Aktion: Der LASK-Keeper kracht mit dem Kreuz gegen den Torpfosten, kann aber nach einer Selbstbehandlung weiterspielen.

In der 34. Minute saust Manuel Kerhe völlig alleingelassen auf Hadzikic zu. Im Stadion ist es plötzlich muksmäuschenstill. Der gestern Abend mehr als nur würdige Robert Almer-Ersatz kommt ein wenig aus seinem Gehäuse heraus, bleibt dann seelenruhig stehen … und pariert den Ball. Normalerweise wäre das der Ausgleich gewesen. Mit dem knappen Vorsprung ging es pünktlich nach 45 Minuten und ohne Nachspielzeit in die Kabinen.

In der zweiten Spielhälfte, nachdem ein fünfminütiges Abtasten beider Teams vorbei war, kam der LASK mehr und mehr auf. Die Austria bettelte in dieser Phase förmlich um den Ausgleich. Dass dieser allerdings nicht fiel, war einerseits auf den hervorragenden Osman Hadzikic zurückzuführen, andererseits auf das Quäntchen Glück, denn Gartler traf mit einem wuchtigen Schuss lediglich die Querlatte.
Von da an, nach einer Stunde Spielzeit etwa, verwaltete die Austria das Ergebnis und man schonte bereits die Kräfte für das anstehende Wiener Derby am Sonntag. Letzte Aufregung in diesem Spiel in Minute 85: der eingewechselte Dimitry Imbongo Boele fand noch eine riesengroße Chance auf den Ausgleich vor, aber auch er scheiterte am Hadzikic.

Dem LASK kam irgendwie in dieser Partie der entscheidende letzte Pass, der für den etwaigen Ausgleich schon auch nötig gewesen wäre, abhanden. 90 Minuten rum, die dreiminütige Nachspielzeit detto, und der FAK stieg – ohne dabei groß zu glänzen, dafür aber umso effektiver war – eine Runde auf.

Kevin Friesenbichler war der Matchwinner. Im Achtelfinale zuvor, gegen SCR Altach, traf er beim 2 : 1-Erfolg der Veilchen doppelt und gestern Abend wieder. In dieser Tonart kann es aus Sicht der Austria natürlich weitergehen.

www.austria.wien
www.oefb.at/samsung-cup-2015-2016-pid826
www.lask.at

 

 

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