UEFA Champions LeagueAm 26. August 2016 verkündete die UEFA eine Reform ihrer beiden führenden Klubbewerbe ab der Spielzeit 2018/19, insbesondere der Champions League, die da lautet:

Ab 2018 spielen die vier besten Teams der vier bestplatzierten Verbände sicher in der Gruppenphase der UEFA Champions League“, so die einleitenden Worte auf der UEFA-Homepage, mit denen das Ziel dieser Reform auch klargestellt ist: Es ist eine Reform für und von den Topklubs in Europa.Während das Spielformat der Hauptbewerbe sich nicht ändert, werden die Zugangsvoraussetzungen zur UEFA Champions League zugunsten der Topklubs geändert. Im Umkehrschluss bedeutet dies für Klubs mittlerer und kleinerer Verbände weniger (Fix-) Startplätze bei schwereren Qualifikationsbedingungen.

Viele ergänzende Maßnahmen werden erst bis zum Jahresende ausgearbeitet. Es gilt daher für den ÖFB genau zu verfolgen, in welchem Ausmaß diese Reform zu Lasten der kleinen und mittleren Verbände geht.“, so der ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner. Noch nicht beschlossen scheint in diesem Zusammenhang, wie die prozentuelle Aufteilung der Einnahmen zwischen den UEFA Bewerben aussehen soll. Es steht jedoch allein schon durch diese unterschiedlichen Zutrittsvoraussetzungen fest, dass die Schere zwischen den europäischen Klubs noch größer wird.

Hinzuweisen ist darauf, dass weder ÖFB noch Bundesliga in irgendeiner Weise in den Reform-Prozess eingebunden waren. Leo Windtner weiter: “Ich habe kein Verständnis dafür, dass seitens der UEFA derartige Reformen ohne Information beschlossen werden, wenn dies zum Nachteil für die kleineren und mittleren Verbände ist. Der ÖFB war in die Reform in keinster Weise eingebunden und wir werden uns auch mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren.“ Und Bundesliga-Präsident Hans Rinner ergänzt: „Die UEFA als Dachverband von 55 Mitgliedsverbänden muss sich ihrer Aufgabe bewusst sein, sämtliche Interessen gleichwertig zu vertreten. In diesem Sinne ist eine Involvierung aller Verbände bei solch´ entscheidenden Themen notwendig. Es ist somit nicht nachvollziehbar, dass sowohl ÖFB und Bundesliga aus den Medien von dieser Entscheidung erfahren haben.“

Der Österreichische Fußball Bund, als auch die Österreichische Fussball Bundesliga werden in den nächsten Wochen und Monaten alles daransetzen, die Interessen des österreichischen Fußballs bestmöglich zu vertreten. Der ÖFB erwartet vom neuen UEFA-Präsidenten in Hinkunft bei derartigen Themen eine transparente und klare Vorgangsweise und wird auch die Gelegenheit dazu nutzen, diese Erwartungshaltung im Rahmen des UEFA Kongresses im September in Athen darzulegen.“, so der ÖFB-Präsident Windtner, um fortzufahren: „Wir werden uns bei der Wahl des neuen UEFA-Präsidenten auch daran orientieren, welcher Kandidat zukünftig die Interessen der kleinen und mittleren Verbände an besten vertreten wird!“, so Leo Windtner abschließend.

Anmerkung:

Der aufgeblasene Fußball „UEFA-Champions-League“ wird somit größer und größer, jedoch liegt der Sinn dieses Bewerbes immer mehr im Argen. Gegründet 1955 mit dem Gedanken, dass sich die europäischen Klassen-Besten der einzelnen Länder untereinander und über jedwede politischen Landes-Grenzen hinweg messen können, geht es heute – wie vielerorts – nur mehr um das liebe Geld und der sportliche Vergleichskampf bleibt auf der Strecke. Die stärksten Länder dürfen seit Jahren nicht nur den Meister sondern auch den Vize-Meister und dergleichen stellen und der Grundgedanke, der einst für die Austragen des „Europapokals der Landesmeister“ gegolten hatte, wurde verschüttet und begraben. Überraschungen, wie beispielsweise jene, als Steaua Bukarest 1986 gegen die hoch favorisierten Katalanen des CF Barcelona den Europapokal der Landesmeister gewonnen hatten – dies als erster osteuropäischer Verein überhaupt –  wird und kann es in Zukunft nicht mehr geben. Wenn dies im Sinne des aktuellen Ausrichters ist, bitte sehr. Es ist jedoch ganz bestimmt nicht im Sinne des Erfinders. Es bleibt somit abzuwarten, ob und wenn ja, welche Reformen, so überhaupt, hier noch stattfinden werden. Sich hier über die sprichwörtlich „Kleinen“ und „schwächeren“ Verbände einfach hinwegzusetzen ist ein grobes und unsportliches Foul am fußballerischen Grundgedanken, das bei genauerer Betrachtung nur mit einer „Roten“ Karte geahndet werden kann.

www.oefb.at

www.bundesliga.at
        
      
  

 

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