Der Weltdiabetestag 2016 steht unter dem Hauptthema „Augen auf den Diabetes“, denn Früherkennung und rechtzeitige Therapie sind wesentliche Faktoren zur Verhinderung von Folgeschäden. Die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) entwickelt derzeit im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen eine Diabetes-Strategie für Österreich. Eine Maßnahme, die vom Präsidenten der NÖ-Ärztekammer, Dr. Christoph Reisner, MSc, prinzipiell äußerst positiv aufgenommen wird: „Es ist wichtig, Diabetes mellitus, eine Erkrankung, die zu den größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen im 21. Jahrhundert zu zählen ist, stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und das Bewusstsein der Bevölkerung dafür zu schärfen.“
„Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ als tragende Säule der Diabetes-Strategie geeignet
Christoph Reisner stellt sich allerdings die Frage, warum bereits vorhandene regionale Diabetes-Programme nicht verstärkt in die Planung miteinbezogen werden: „Es ist nicht nachvollziehbar, aus welchem Grund Doppelstrukturen aufgebaut werden sollen, zumal solche Parallelsysteme nicht zu mehr Erfolg führen und außerdem im Hinblick auf die Kosten nicht effektiv und wirtschaftlich sein können.“ Dr.in Martina Hasenhündl, Kurienobmann-Stellvertreterin der Kurie Niedergelassene Ärzte der NÖ-Ärztekammer, die die Österreichische Ärztekammer in den bundesweiten Arbeitsgruppen zur Konkretisierung der Diabetes-Strategie vertritt, sieht das ähnlich: „Niederösterreich verfügt seit dem Neustart von „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ vor etwa einem Jahr über ein sehr gutes Diabetes-Programm, das eine optimale und individuelle ärztliche Versorgung der Betroffenen ermöglicht und den Behandlungserfolg verbessern kann.“ Und sie präzisiert: „Damit dieses österreichweite Programm mehr Akzeptanz erfährt, sollte man den niederösterreichischen Weg einschlagen: mehr Zeit für die Patienten und adäquat honorierte Gesprächsmedizin.“
Prävention möglichst früh und zielgruppenspezifisch
Einen elementaren Bestandteil der Diabetes-Strategie muss die Prävention darstellen und diese muss ehestmöglich ansetzen. „Aufklärung und Beratung, vor allem hinsichtlich Ernährung und Bewegung, ist in allen Altersstufen durchzuführen“, betont Martina Hasenhündl und fordert: „In Bezug auf die Präventionsmaßnahmen müssen wir uns auch auf die jugendliche Zielgruppe einstellen. Neben Plakaten, Inseraten, sowie TV- und Radiospots soll in Zukunft vermehrt auf Social Media, z.B. in der Form von Apps, gesetzt werden.“. Und Christoph Reisner spricht sich ebenfalls für Zielgruppenspezifität und Niederschwelligkeit aus: „Für Schulungs- und Beratungsangebote müssen moderne Informations- und Kommunikationstechnologien genutzt werden. Wenn wir die Leute erreichen wollen, müssen wir sie dort abholen, wo sie stehen.“
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