Felix Salten erzählt die Geschichte des Lipizzanerhengstes Florian und jener Personen, für die dieses Pferd eine wichtige Rolle spielt. Es geht unter anderem um den Pferdepfleger Anton, der sich von der Geburt des Fohlens an um das Pferd kümmert, bis sich bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 die Wege der beiden trennen und der einfache Bursche im Krieg fällt. Auch die Geschichte des Kaiserhauses zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman, ist doch Florian das Leibpferd von Kaiser Franz Joseph, dessen Todestag sich am 21. November 2016 zum hundertsten Mal jährte.
Dazu das oepb:
Das Einfühlungsvermögen von Felix Salten in die Tierseele – ohne diese zu vermenschlichen – ist bewegend und mitreißend zugleich. Die Art, wie er die „Alte Zeit“ unter Kaiser Franz Josef und die Kriegsjahre beschreibt, hat Spuren der Nostalgie und des Verstehens hinterlassen. Sein Deutsch ist gepflegt, leicht verständlich und sehr poetisch. Man taucht ein in eine längst entschwundene Welt und kann mit dieser Hör-CD beinahe schon verzauberte Stunden verbringen.Und wenn nach dem Anhören der CDs die Zuhörerinnen und Zuhörer ihre Bücher wieder einmal aus dem Regal holen, um sich lesend zu befassen, dann entspricht das genau den Absichten des Interpreten dieser Aufnahme. Zitat von Michael Heltau: „Wenn ich vorlese, möchte ich gerne zum Lesen verführen.“
Felix Salten, eigentlich Siegmund Salzmann, * 6. 9. 1869 Budapest, † 8. 10. 1945 Zürich, war Schriftsteller, Feuilletonist und Burgtheater-Kritiker. Er gehörte zum Kreis des „Jung-Wien“; 1927-1933 Präsident des Österreichischen P. E. N.-Clubs; emigrierte 1939 in die Schweiz. Felix Salten beeinflusste mit „Bambi” (1923, von Walt Disney 1942 verfilmt) wesentlich die moderne Tiererzählung und gilt als Autor des Wiener Dirnenromans „Josefine Mutzenbacher“, 1906.
Über den Vorleser Michael Heltau:
Der 1933 in Ingolstadt geborene Michael Heltau wurde in zahlreichen Arthur Schnitzler-Rollen berühmt, war aber auch als Musicalstar erfolgreich – von Udo Jürgens „Helden“ bis zum umjubelten Higgins in „My Fair Lady“. Als Regisseur schaffte er die Verbindung von konservativer Schönheit und psychologischer Interpretation – wie beim letzten „Figaro“ im Theater an der Wien. Die deutschsprachige Rezeption von Jacques Brel und anderen frankophonen Chansonniers ist mehr oder weniger allein Heltaus Werk. Giorgio Strehler, der ihn besonders schätzte, holte ihn als „Mackie Messer“ in seine Pariser „Dreigroschenoper“. Seit drei Jahrzehnten ist Heltau Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, seit zehn Jahren Doyen dieses Hauses. Er ist Träger der begehrten Kainz-Medaille.
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