Noch schwer im Fell am Bauch der Mutter auszumachen und schon der neue Besucherliebling im Wiener Tiergarten Schönbrunn: Am 25. August 2017 hat hier ein kleiner Weißhandgibbon das Licht der Welt erblickt. Mutter Sipura kümmert sich fürsorglich um ihren Nachwuchs. Vater Rao wird später ein gefragter Spielgefährte sein, wenn das Jungtier zu klettern beginnt.
„Gibbons sind in den Regenwäldern Südostasiens zuhause. Mit ihren langen Armen hangeln sie sich von Ast zu Ast. Die Mutter trägt ihr Baby in den ersten Monaten mit sich. Selbst wenn sich die Mutter akrobatisch durch die Lüfte schwingt, ist das Kleine mit dabei.“, so dazu die Tiergartendirektorin Dr. Dagmar Schratter.
Bei der Geburt sind Gibbons nur von einem feinen Flaum bedeckt. Nachdem das Jungtier stets dicht an der Mutter kuschelt, konnten die Tierpfleger sein Geschlecht noch nicht erkennen. Erst mit drei Monaten lässt die Mutter zu, dass das Kleine erste Kletterversuche unternimmt. Gibbon-Jungtiere werden bis zu zwei Jahre lang gesäugt. Bereits mit einem halben Jahr beginnen sie aber, auch Gemüse, Früchte, Blätter und Insekten zu fressen. Mit etwa sechs Jahren, wenn sie geschlechtsreif werden, müssen sich die jungen Erwachsenen ein eigenes Revier suchen.
Gibbons sind monogam und leben in fixen Revieren. Diese markieren sie durch ihren typischen Morgengesang. Die Paare singen dabei lautstark im Duett. Weißhandgibbons sind wie alle Gibbon-Arten gefährdet. Hauptbedrohung ist die Zerstörung der Regenwälder. Außerdem werden Gibbons zum Verzehr und für den Verkauf als Haustiere gefangen. In Zoos wird diese bedrohte Affenart im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) gezüchtet. Der letzte Nachwuchs im Tiergarten war 2009: Das Männchen Samuk lebt mittlerweile im Zoo Salzburg.
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