„… ein Wienerlied muss im Mund wie ein Zuckerl zergeh´n; so süß muss es sein, und so weich und so schön …“ so der Textdichter für Wienerlieder Erich Meder (* 1897 im mährischen Brünn, heutiges Brno, † 1966 in Wien);

Der Komponist Gerhard Bronner (* 1922 in Wien, † 2007 in Wien) ebenso als Kabarettist, Musiker und Autor aktiv, erinnerte sich an den Wienerlied-Dichter und Klavierhumoristen Hermann Leopoldi:

Ich werde nie den Tag vergessen, an welchem ich zum ersten Male Hermann Leopoldi sah und hörte. Es war in einem heute längst abgerissenen Vorstadt Variété, dem „Favoritner Colosseum“. Obwohl die Vorstellung mindestens zwei Stunden dauerte und Leopoldi höchstens eine Viertelstunde das Programm bestritt, habe ich keine Ahnung mehr, wer außer ihm noch in diesem Programm mitgewirkt hat. So sehr war ich von seiner Darbietung fasziniert. Ich war damals höchstens 13 oder 14 Jahre alt, das heißt, ich wurde immer wieder gefragt, was für einen Beruf ich einmal wählen würde. Nach dieser Vorstellung gab es für mich keine Zweifel mehr – wann immer ich gefragt wurde, sagte ich: „Ich möchte einmal so etwas werden, wie der Hermann Leopoldi!“

Heute weiß ich, dass ich mir zuviel vorgenommen habe. „So etwas wie Leopoldi“ kann man nicht werden, so etwas muss man sein. Man kann zwar den selben Beruf ausüben, man kann sogar innerhalb dieses selben Berufs ziemlich erfolgreich sein, aber die Monopolstellung, welche sich Leopoldi vor vielen Jahren errungen hat, konnte ihm bis heute niemand streitig machen. Kein Wienerlieder-Komponist und kein Klavierhumorist reicht an ihn heran. Es gibt und gab Interpreten, welche die Feinschmecker begeisterten, und es gibt solche, die das breite Vorstadtpublikum zu Beifallsstürmen hinreißen. Hermann Leopoldi aber ist der einzige, dem beides gelungen ist. Und das weit länger als 50 Jahre.

Hermann Leopoldi. 40-jährig, anno 1928 im Wien der Zwischenkriegszeit. Foto: PREISER RECORDS
Hermann Leopoldi. 40-jährig, anno 1928 im Wien der Zwischenkriegszeit. Foto: PREISER RECORDS

Wenn ich heute einen kleinen Buben träfe, der mir sagt, dass er „so etwas wie der Hermann Leopoldi“ werden wolle, würde ich ihm sagen: „Du verlangst viel, mein Kind! Du verlangst nicht mehr und nicht weniger, als bei Lebzeiten noch ein Klassiker zu werden!“ – so Gerhard Bronner

Na, neugierig geworden? Dann lesen Sie bitte hier über das abwechslungsreiche Leben und Wirken des vor 60 Jahren, am 28. Juni 1959 verstorbenen Hermann Leopoldi (* 1888 in Wien) weiter:

Der Spaziergänger, der an einem schönen Vorfrühlingstag zu Anfang der 1890er Jahre zufällig die Gaudenzdorfer Hauptstraße (heute Wien-Meidling, 12. Bezirk) entlangging, hörte aus einem geöffneten Fenster des sogenannten „Schenkerhauses“ unweit vom Kobingersteg eine sonore Männerstimme, die den Takt zu einer Klavierübung von Cerny angab. Die Festigkeit und Präzision, mit der sie „EI-NE, ZWEI-E, DREI-E, VIER-E“ immer wieder aussprach, hatte etwas an sich, das den Zuhörer unwillkürlich aufhorchen ließ. Unermüdlich gab so Leopold Leopoldi den Takt zum Spiel seiner Söhne Hermann und Ferdinand an. Seine Devise lautete: „Das wichtigste bei der Musik ist der Takt – ohne Takt kann man nie ein richtiger Musiker sein!“

Hermann Leopoldi war ein Meister des Taktes. „Taktgefühl“, das hatte er im doppelten Sinn des Wortes. Viele seiner Schlager wurden als Tanzmusik gespielt und mit Tanzorchestern aufgenommen. Ein großes Taktgefühl, ein wahres G´spür, hatte er außerdem in der Wahl gesellschaftlicher Themen und deren musikalischer Bearbeitung, die ihn während der Zwischenkriegszeit der 1920er und 1930er Jahre zum bedeutendsten Wiener Volkssänger machten.

So wuchs Herman Leopoldi, der gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand (* 1886 in Wien, † 1944 in Wien) Klavierunterricht vom Vater erhielt, in Wien-Meidling auf. Nach einem Jahr Handelsschule und einem Jahr Lehre in der Galanterie-Großwarenhandlung Hochmuth & Gerstmann am Graben in Wien in der „Inneren Stadt“ war es entschieden: er sollte keine bürgerliche Laufbahn einschlagen. Als er wieder einmal vom Staubwischen nach Hause kam, eröffnete ihm sein Vater, dass er ein erstes Engagement für ihn hätte. Der Musiker war damals 16 Jahre alt und sollte eine bekannte Volkssängergruppe auf ihrer Tournee durch Niederösterreich begleiten. Es folgten weitere Gastspiele tief in die Kronländer der Donaumonarchie – nach Mähren, Schlesien und Prag – hinein.

"A Kiss for the free Soil of America - Ein Kuss für die freie Erde von Amerika" - so titelten die New Yorker Gazetten über die Ankunft von Hermann Leopoldi in den USA. Mit diesem Bild jedoch kurbelte er - unbewusst oder aber doch gewollt - seine Karriere in den Staaten an. Foto: PREISER RECORDS
„A Kiss for the free Soil of America – Ein Kuss für die freie Erde von Amerika“ – so titelten die New Yorker Gazetten über die Ankunft von Hermann Leopoldi in den USA. Mit diesem Bild jedoch kurbelte er – unbewusst oder aber doch gewollt – seine Karriere in den Staaten an. Foto: PREISER RECORDS

Sein erstes Fix-Engagement führte ihn nach Agram (heutiges Zagreb, Kroatien), wo er als Variétékapellmeister beschäftigt war. Für seine künstlerische Entwicklung wichtig waren jedoch die, an das offizielle Programm anschließenden, langen Nächte, in denen er Publikumswünsche erfüllte. Er machte sich mit den Rhythmen, Melodien und emotionalen Phrasierungen eines kulturell weitläufigen Raumes vertraut.

Als er vor seiner letzten Saison in Agram wieder kurz im heimatlichen Wien weilte, lernte er die gerade einmal 16-jährige Jenny Kraus kennen. Nach einem intensiven Briefwechsel zwischen Agram und Wien heirateten die beiden im November 1911. Ein Jahr später kam Sohn Norbert auf die Welt und vier Jahre später folgte Tochter Gertrude.

Wieder zurück in Wien war Hermann Leopoldi als Unterhaltungskünstler in der angesagtesten Bar Wiens zu hören, die Savoy-Bar, die erste richtige American-Bar, mit allem, was so dazugehörte. Dort spielte er von 22 Uhr bis früh morgens, sogar oft bis 10 Uhr vormittags durch.

Dieser Abschnitt seines Lebens zeigt das charakteristische dieser Zeit. Das beschwingte, unbeschwerte, fast ein bisserl leichtsinnige Leben dieses unvergleichlichen Schmelztiegels an Völkern und Sprachen, fand in der Savoy-Bar sein Spiegelbild. Diese unvergleichliche Metropole hat Hermann Leopoldi sowohl sozial als auch künstlerisch stark geformt. Als Soldat bei den Deutschmeistern erlebte er den Untergang dieses unbeschwerten Wiens im „Großen Krieg“ (heute als 1. Weltkrieg von 1914-18 bekannt), den er in Liedern wie „Wien, sterbende Märchenstadt“ besingt.

In der Zwischenkriegszeit wurde das Kabarett Leopoldi-Wiesenthal gegründet. Von Professor Wiesenthal witzig als „Liebe Wurzen“ (nach den Anfangsbuchstaben L und W) bezeichnet. Das Kabarett war wohl das einzigartigste dieses Genres. Gefeierte Künstler, als auch solche, die es noch zu entdecken galt – wie Karl Valentin und auch Hans Moser mit seinem Dienstmann-Sketch – traten hier auf. Dr. Fritz Löhner-Beda und Fritz Grünbaum, eine der bedeutendsten Textdichter, lieferten ebenfalls Teile der Programme. Da weder die Leopoldi-Brüder, noch Prof. Wiesenthal kaufmännisches Talent besaßen, musste das L & W, als eines der beliebtesten Etablissements geschlossen werden. So setzten Hermann Leopoldi und Fritz Wiesenthal ihre Karrieren für einige Jahre in Berlin fort und dann wieder, höchst erfolgreich, in Wien und dem ganzen deutschsprachigen Mitteleuropa.

Hermann Leopoldi und Helly Möslein wieder in ihrem geliebten Wien in den 1950er Jahren. Foto: PREISER RECORDS
Hermann Leopoldi und Helly Möslein wieder in ihrem geliebten Wien in den 1950er Jahren. Foto: PREISER RECORDS

In den 1930er Jahren änderte sich das politische Klima radikal. Adolf Hitler wurde am 30. Jänner 1933 in Berlin zum Deutschen Reichskanzler ernannt und in Österreich putschte Engelbert Dollfuß gegen die Republik. Der Ständestaat versuchte die Unabhängigkeit Österreichs gegenüber Hitlers „Drittem Reich“ zu erhalten. Hermann Leopoldi und zahlreiche seiner jüdischen Künstlerkollegen setzten sich ebenso dafür ein. Seine Propagandalieder wie „Klein, aber mein“ oder „Erst kommt Österreich“ sind dafür bezeichnend. Das Dollfuß-Lied, das man fälschlicherweise der Feder Leopoldis zuschriebe, sowie dessen Naheverhältnis zum damaligen Kanzler Kurt von Schuschnigg beschleunigten die dramatische Wende in Hermann Leopoldis erfolgsverwöhntem Leben.

Am 24. Mai 1938 wurde er um 6 Uhr früh aus seiner Wohnung abgeholt und bereits mit dem ersten Prominententransport in einer mörderischen Fahrt in das Konzentrationslager Dachau bei München gebracht. Einige Wochen später wurde Hermann Leopoldi ins KZ Buchenwald bei Weimar überstellt. Obwohl er kaum über die Tortouren dieser Zeit sprach, nannte er Quälereien und Schikanen, die von den Häftlingen ertragen werden mussten, ob ihrer Unmenschlichkeit unbeschreiblich. Im Lager Buchenwald herrschte schrankenlose Willkür und so sahen sich die Häftlinge des Konzentrationslagers Individuen beispielloser Grausamkeit und unberechenbarer Unintelligenz ausgesetzt. In dieser Zeit schuf er zusammen mit Fritz Löhner-Beda den „Buchenwaldmarsch“, der im Zuge eines Wettbewerbs den ersten Preis erlangte. Als Lieblingslied des Lagerkommandanten musste dieser Marsch nun zu allen Zeiten und Gelegenheiten gesungen werden. Was für die einen ein Schrei nach Freiheit war, zählte für die anderen als bloße musikalische Untermalung eines Horrorszenarios.

Fritz Löhner-Beda, Fritz Grünbaum, Paul Morgan, Theodor Waldau, sowie viele andere seiner Mitarbeiter, Freunde und Verwandte wurden zu Tode gepeinigt. Auch Hermann Leopoldis Bruder Ferdinand, der sich in Wien im Untergrund aufhielt, überlebte die NS-Zeit nicht. Hermann Leopoldi hatte das Glück, dass sich seine Frau während seiner Inhaftierung unermüdlich einsetzte, um für ihn ein Affidavit, eine eidesstattliche Erklärung, zu erwirken. Und es gelang ihr tatsächlich, ihren Gatten freizubekommen. Nach seiner Rückkehr nach Wien hatte er nur wenige Tage Zeit, um das Reich zu verlassen. Über Berlin nach Hamburg und von dort auf das amerikanische Schiff „City of Baltimore“ führte sein Weg in seine von nun an zweite und neue Heimat. In freudiger Erwartung blickte er dem Land entgegen, das ihm den Glauben an die Menschlichkeit und an die Freiheit wiedergegeben hatte.

In einem Rausch überschwänglicher Freude fiel er nach Verlassen des Dampfers auf die Knie und küsste amerikanischen Boden. Eine Geste, die am nächsten Morgen in beinahe jeder New Yorker Zeitung und darüber hinaus auch in den Los Angeles News abgebildet war. Somit wurde Hermann Leopoldi auf einen Schlag und quasi über Nacht zu einer Berühmtheit in der Stadt.

Anders als tausende aus der Exilantengemeinschaft wurde er von der amerikanischen Presse als „famous refugee“ eingeführt. Bevor er sich jedoch seinem neuen und gewisser Maßen auch alten Publikum stellte, wollte er zumindest in seinem äußerlichen Erscheinungsbild den unverbesserlichen Optimisten Hermann Leopoldi verkörpern.

Aus dem Inhalt der Doppel-CD "Wiener Bonbons", erschienen bei PREISER RECORDS am 15. September 2017. Foto: oepb
Aus dem Inhalt der Doppel-CD „Wiener Bonbons“, erschienen bei PREISER RECORDS am 15. September 2017. Foto: oepb

Ein Lokal in Manhattan, das sich stolz „Alt Wien“ (79th East) nannte, sollte fortan seine Bühne sein. Dieser Platz wurde zu einer richtigen New Yorker Spezialität. Es kamen sowohl Europäer, als auch waschechte Amerikaner. Die größten Künstler der Alten und der Neuen Welt trafen sich hier. Unter ihnen befanden sich: Lotte Lehmann und Fritz Kreisler. Ingrid Bergmann, eine der bedeutendsten und populärsten Hollywood Ikonen saß so nahe wie nur irgendwie möglich zu seinem Klavier und las ihm buchstäblich jedes Wort vom Munde ab. Der damalige Liebling Amerikas, Sophie Tucker, wurde von seinem Spiel zu Tränen gerührt.

Dank seiner künstlerischen Fähigkeiten gelang es ihm wieder Fuß zu fassen. Auch die schicksalhafte Begegnung mit der Austro-Amerikanerin Helly Möslein (* 1914 in Wien, † 1998 in Wien), der eigentlich eine brüderliche Verwechslung zugrunde lag, erwies sich als wahrer Glücksfall für beide, sowohl beruflich, als auch privat. Während der große Leopoldi die junge, aufstrebende Sängerin unter seine künstlerischen Fittiche nahm, half sie ihm die täglichen Herausforderungen und Probleme des Exils leichter zu bewältigen. Diese Sprach- und Geldprobleme – Leopoldi widmete diesem Umstand das Lied: Ja, da wär´s halt gut, wenn man Englisch könnt, ab bisserl mehr als „How do you do“ – Wohnungssorgen, die Sorge um die in Hitlers Reich Zurückgebliebenen, sowie Heimweh und Sehnsucht nach dem alten Wien bildeten den Hauptstoff vieler neuer Lieder, die nun in Zusammenarbeit mit neuen Textdichtern entstanden.

Darunter Kurt Robitschek und Robert Gilbert, die in der Folge viele originelle Duette und Solonummern für Helly Möslein und Hermann Leopoldi schrieben, die ganz ausgezeichnet bei deren Publikum ankamen, sowie all die anderen Künstler, die unter der Leitung Leopoldis im „Alt Wien“ auftraten.

Man schrieb das Jahr 1940: Helly Möslein und Hermann Leopoldi arbeiteten nun unentwegt an ihrer Vervollkommnung. Sie lehrte ihn englische Lieder zu singen und zusammen spielten sie auf zwei Klavieren und langsam, aber sicher, glitten die beiden in das Amerikanische hinüber. Eines der ersten Lieder dieser Art, das Helly Möslein kreierte, war „A little café down the street“ – eine englische Nachdichtung von „In einem kleinen Café in Hernals“. Mit diesem „Song“ errangen sie ihren ersten großen Erfolg in den USA.

So ließ auch die Presse nicht lange auf sich warten und in den größten Zeitungen waren ausgezeichnete Kritiken über dieses Künstler-Duo „from Vienna / Austria“ zu finden. Nun folgten Tourneen durch die Staaten – Auftritte in der New Yorker Carnegie Hall und in der Chicago Orchestra Hall, in Cleveland, Pittsburgh, Philadelphia und in den Catskills. Obwohl Hermann Leopoldi und ebenso Helly Möslein in den Vereinigten Staaten eine neue, eine zweite Heimat gefunden hatten, so hatte beide die Sehnsucht nach der guten alten Wiener-Stadt, jenen Ort also, wo sie ihre Kindheit und die schönsten Tage ihrer Jugendzeit verbracht hatten, niemals losgelassen. Über ihre Liebe und Begeisterung zur Musik und zu ihrem unvergesslichen Wien fanden sich auch zwei Herzen.

Der Zweite Weltkrieg (1939-45) war mittlerweile zu Ende gegangen und man hörte immer öfter wieder Näheres aus der geliebten Heimat. Freunde und Künstlerkollegen wie Robert Stolz, Karl Farkas und Paul Hörbiger schrieben begeisterte Briefe über ihren Aufenthalt in Wien. Den Ausschlag dafür, dass sich Helly Möslein und Hermann Leopoldi dazu entschlossen, nach Österreich und Wien zurückzukommen, gaben Schreiben von Unterrichtsminister Felix Hurdes, sowie Stadtrat Viktor Matejka. Als die beiden schließlich 1947 am Wiener Nordwestbahnhof ankamen, erwies sich das als einer der herrlichsten Augenblicke ihres Lebens. Nichtsahnend wurden sie von zahlreichen alten Weggefährten, von Freunden und von Vertretern der Regierung herzlichst empfangen.

Am 10. September 1947 war ihr erster großer Auftritt im Wiener Konzerthaus. Nach einer berührenden Willkommensrede des Vizebürgermeisters wurden Hermann Leopoldi und Helly Möslein von ihrem Publikum unter tosendem Applaus auf der Bühne empfangen. Leopoldi schloss gemeinsam mit seiner neuen Lebens- und Bühnenpartnerin wieder an seine Karriere von seinerzeit an. So, als wäre nie etwas gewesen, nahm Hermann Leopoldi sein altes Repertoire wieder auf und es gelangen ihm berühmte neue Schlager – heute würde man wohl Hits dazu sagen – wie „In den kleinen Seitengassen“, „Der Krankenkassenpatient“, „In der Barnabittengass´n“, „Powidltatschkerln“, „Schnucki, ach Schnucki“, „An der schönen roten Donau“ – an Anlehnung an das von den Sowjetischen Besatzungsmächten besetzte Wien – und viele andere mehr, mit denen die beiden durch ganz Österreich und auch Europa tourten.

Hermann Leopoldi bekannte sich stets zu Wien und zu „seinem Österreich“. Sein tiefes Bekenntnis zu diesem Land spiegelte sich in unzähligen seiner Lieder wider. Es gelang ihm, nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten sein Publikum zu begeistern und diesem Mut und Hoffnung mit seiner Musik – immer wieder aufs Neue – zu schenken. Aus Anlass seines 70. Geburtstages wurde er 1958 mit dem „Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich“ geehrt.

Am 28. Juni 1959 hieß es für Hermann Leopoldi wieder – doch diesmal allerdings endgültig – Abschied von seinem geliebten Wien zu nehmen. Auf dem Wiener Zentralfriedhof fanden er, und auch Jahrzehnte später Helly Möslein, ihre letzte Ruhestätte.

www.hermannleopoldi.at

Die Erinnerung an eine eher kleinwüchsige Gestalt, mit dem Klavier virtuos verheiratet und immerfort musisch taktvoll in die Tasten schlagend, eine Person, die nie traurig schien und stets mit dem Schalk im Nacken ein breites Grinsen im Gesichte trug, eben einen auf gut wienerisch „hamurvollen Menschen“, die blieb jedoch bis in die heutige Zeit haften und bestehen. In seinen Liedern und absolut zeitgemäßen Texten, die bereits vor Jahrzehnten der Bevölkerung förmlich aus der Seele sprachen, lebt Hermann Leopoldi, der als Hersch Kohn im 12. Wiener Gemeindebezirk geboren wurde und auszog, um in Europa, als auch in „der neuen Welt“ Karriere zu machen, schier bis in alle Ewigkeit weiter.

Einmal mehr oblag es PREISER RECORDS, anhand einer Doppel-CD „Wiener Bonbons – Hermann Leopoldi & Helly Möslein“ mit einer Gesamt-Spielzeitlänge von 140 Minuten mit 45 Liedern den Versuch zu starten, das „Beste vom Besten“ von Hermann Leopoldi und Helly Möslein für die Nachwelt zu bewahren. Nun – man kann es was PREISER RECORDS anlangt – einmal mehr freudig vorweg nehmen – es ist der Otto G. Preiser & Co GmbH in eindrucksvoller Art und Weise abermals gelungen!

Wiener Bonbons / Wienerlied
Ein Leben für das Lied
Doppel-CD, bestehend aus 45 „Wiener Bonbons“ mit einer Gesamtlaufzeit von 140 Minuten
Hermann Leopoldi & Helly Möslein
Erschienen am 15. September 2017
PR90833
www.preiserrecords.at 

Weitere PREISER RECORDS Rezensionen bei uns bitte hier;

Im Mandelbaum-Verlag erschien übrigens in Buchform die Biografie von Hermann Leopoldi.

Siehe dazu bitte diese Rezension;

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