Die alte Römerstadt Carnuntum im niederösterreichischen Bezirk Bruck/Leitha, die im Vorjahr, 2017, die sagenhafte Rekordzahl von knapp 187.000 Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland verzeichnen konnte, wächst kontinuierlich weiter an. Um die wirklichkeitsgetreue Darstellung eines römischen Stadtviertels zu vervollständigen, herrscht in Carnuntum momentan ein wahrer Bauboom vor. Die Gewerbezone der Südstraße mit den Häusern eins bis drei wird wiedererrichtet und soll bereits im heurigen Herbst fertig gestellt sein. Bis ins Jahr 2021 soll die Rekonstruktion des kompletten Stadtteils mit Markthalle abgeschlossen sein.
Auch heuer liegt das Ausflugsziel Carnuntum touristisch wieder voll im Trend. Im ersten Halbjahr haben bereits über 102.000 Personen die alte Römersiedlung besucht. Für Markus Wachter, Geschäftsführer der Archäologische Kulturpark Niederösterreich Betriebsgesellschaft m.b.H., eine Bestätigung, dass diese Art der Vermittlung der römischen Kultur auf reges Interesse stößt: „Wichtig ist uns, die Besucher zu animieren, dass sie öfter nach Carnuntum kommen. Dazu gehört auch, dass wir immer wieder Neuigkeiten bieten müssen. Entweder in der Kulturvermittlung oder mit Gebäuden.“
Weiters teilt Markus Wachter mit, dass die neue Carnuntum-App, wo die Römerstadt virtuell am Smartphone oder Tablet wiederaufersteht, sehr gut angenommen wird.
Ein Publikumsmagnet war neuerlich im Juni das Römerfest mit 15.000 Gästen und 220 Darstellern gewesen. Zum Spätantikenfestival im August werden mehr als 150 Reenactores aus ganz Europa erwartet. Für zusätzlichen Umsatz sorgt die Gladiatorentruppe, die „Familia Gladiatoria Carnuntina“, die für Feste und Feiern gut gebucht ist.
Der Archäologische Kulturpark Niederösterreich setzt sich aus der Römerstadt Carnuntum in Petronell, sowie dem Carnuntinum und dem Amphitheater Militärstadt in Bad Deutsch-Altenburg zusammen. Ein Viertel der Besucher sind Schulen und drei Viertel Individualbesucher. Von diesen kommen 70 Prozent aus Österreich, 10 Prozent aus der Slowakei und 20 Prozent aus 70 anderen Nationen. Mit 18 Mitarbeitern und 60 Kulturvermittlern wird ein jährlicher Umsatz von etwas mehr als eine Million Euro erwirtschaftet.