Seit eineinhalb Wochen hat der Wiener Tiergarten Schönbrunn wieder geöffnet und lockt nun mit einer neuen Attraktion: Am Weg zum Tirolerhof ist eine große Voliere für Habichtskäuze entstanden. Allerdings ist sie, ganz ohne Zaubertrick, fast unsichtbar. „Die Voliere wurde perfekt in den Wald eingepasst. Zwischen den Bäumen wurden Robinien-Stämme als natürliche Träger für das Netz aufgestellt. Das schwarze Netz ist kaum zu sehen und so hat man das Gefühl, als beobachte man die faszinierenden Eulen mitten im Wald.“, erklärt dazu Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Die Voliere ist 127 Quadratmeter groß und bis zu zehn Meter hoch. Richtet man seinen Blick von den Käuzen in luftiger Höhe hinunter auf den Boden, wird man künftig Feuersalamander beobachten können, die sich an einem künstlich angelegten Bach tummeln werden.
Die gefiederten Bewohner sind bereits eingezogen. Hering-Hagenbeck: „Das Habichtskauz-Pärchen ist eine Leihgabe des Wiederansiedlungsprojekts der Österreichischen Vogelwarte der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Insgesamt wurden schon 41 Habichtskäuze, die bei uns geschlüpft sind, in die heimischen Wälder gebracht. Auch der künftige Nachwuchs des neuen Pärchens wird einmal durch den Biosphärenpark Wienerwald oder das Wildnisgebiet Dürrenstein fliegen.“ Der Habichtskauz war in Österreich bereits ausgerottet. Dank des Projekts gibt es wieder 30 Brutpaare. Eine aktuelle Studie des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) verdeutlicht, welch großen Beitrag Zoos zum Schutz gefährdeter Tierarten leisten. In den Jahren 2018 und 2019 wurden 3.072 Tiere aus 45 verschiedenen Arten aus VdZ-Zoos wiederangesiedelt.
Die Voliere hat 180.000 Euro gekostet und wurde vom Tiergarten durch Eintrittsgelder und Spenden finanziert. Der Verein der Freunde des Tiergartens hat den Bau mit 3.000 Euro unterstützt.
Quelle: Wiener Tiergarten Schönbrunn
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