Seit Kurzem ist der Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfung für die Eisenbahn-Neubaustrecke Schaftenau – Radfeld rechtskräftig. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein für den Ausbau der Bahninfrastruktur erreicht. Die ÖBB-Planer starten jetzt in die nächste Phase des Großprojektes.
Der Bau einer Eisenbahn-Neubaustrecke setzt jahrelange akribische Vorbereitung voraus, bei der zahlreiche Parameter zu berücksichtigen sind. So wird auch für den zweiten Ausbauschritt der neuen Unterinntalbahn zwischen Schaftenau – Radfeld seit vielen Jahren an einer möglichst umweltverträglichen Trassierung und Umsetzung der Bauarbeiten geplant. Im Herbst 2020 hat das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Kufstein das Vorhaben für eine Grundsatzgenehmigung öffentlich verhandelt. Sachverständige und Anrainer haben die Gelegenheit genutzt, um sich intensiv über das wichtige Großvorhaben zu beraten. Dabei wurden auch zahlreiche Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen festgelegt.
Rechtskräftige UVP-Grundsatzgenehmigung ebnet den Weg für die nächste Phase
Der nun vorliegende rechtskräftige Bescheid des Ministeriums umfasst mehr als 200 Seiten. Um eine möglichst hohe Transparenz zu gewährleisten, wurde die Verhandlungsschrift im Frühjahr 2021 in den betroffenen Gemeinden der Projektregion zur Einsichtnahme für die Bürger:innen aufgelegt. Interessierte haben auch vom Recht zur Stellungnahme Gebrauch gemacht. Nach nochmaliger, eingehender Prüfung durch Fachexperten hat nun das BMK mit der positiven UVP-Grundsatzgenehmigung grünes Licht für die Fortsetzung der Planungen an dem 20,5 Kilometer langen Vorhaben gegeben. Für die ÖBB-Ingenieur:innen ein großer Erfolg und zugleich der Startschuss für die nächste Phase des Großprojektes.
Einreichung der Detailplanung 2022 geplant
In den kommenden Monaten steht für die Planungsexperten viel Arbeit bevor, denn sie werden sich mit hunderten Details des Großvorhabens beschäftigen. Ziel ist, eine umfassende und detaillierte Beschreibung des Eisenbahnprojektes zu erstellen. Kann alles wie vorgesehen umgesetzt werden, ist die Einreichung der Unterlagen 2022 zur Genehmigung beim Ministerium möglich. Vorarbeiten für einen Rohbaustollen werden voraussichtlich zum Jahreswechsel 2021/22 anlaufen, der Stollenbau selbst wird für 2023 erwartet.
Intensive Abstimmung mit Anrainern und Gemeinden
Auch in der kommenden Projektphase streben die ÖBB, wie bisher, eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Anrainern und Gemeinden der Projektregion an. „Frühzeitig und transparent die Planungen kommunizieren, zuhören sowie gemeinsam an Lösungen arbeiten hat sich auch während der Umweltverträglichkeitsprüfung bewährt“, erklärt ÖBB-Projektleiter Peter Kölbach. Für die Abstimmung mit Gemeinden und Interessensvertretern wird das bewährte „Regionalforum“ fortgeführt. Und auch Planausstellungen sowie die kontinuierliche Abstimmung mit Grundstückseigentümern und unmittelbaren Nachbarn des Projektes werden fortgesetzt.
Projekt des Europäischen Kernnetzkorridors
Der zweite Ausbauschritt der neuen Unterinntalbahn umfasst rund 20,5 Kilometer Neubaustrecke. Davon befinden sich mehr als 14 Kilometer in Tunnels. Auch der Inn wird am Gebiet der Gemeinden Breitenbach am Inn und Kundl unterquert. In Langkampfen errichten die ÖBB im Zuge der Projektumsetzung eine neue barrierefreie Haltestelle. Die Neubaustrecke soll den stark beanspruchten Eisenbahnknoten Wörgl entlasten und ist Teil des europäischen Skandinavien-Mittelmeer Kernnetzkorridors.
Projektausstellung am „Erlebnisbahnsteig“ vorübergehend geschlossen
Um Anrainer und Interessierte bestmöglich über das Projekt Schaftenau – Radfeld zu informieren, bieten die ÖBB am Hauptbahnhof Wörgl eine interaktive Projektausstellung. Aufgrund der aktuellen Gesundheitssituation ist der Ausstellungsbetrieb aktuell leider nicht möglich. Die ÖBB freuen sich allerdings, nach Beendigung der behördlichen Beschränkungen wieder zahlreiche Interessierte am „Erlebnisbahnsteig“ begrüßen zu dürfen. Im Regelbetrieb ist die die Ausstellung bei freiem Eintritt täglich zwischen 7 und 19 Uhr geöffnet.
Quelle: ÖBB
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Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2020 insgesamt 287 Millionen Fahrgäste und über 95 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit rund 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von über drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen knapp 42.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich bis zu 1,3 Millionen Reisende und rund 1.300 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.