Das Jahr 2022 bringt erneut einen Qualitätsschub für die Strecken und Bahnhöfe in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland: Die Rekordinvestition von 870 Millionen Euro schafft Voraussetzungen für bessere Verbindungen, die nicht nur Fernreisenden, sondern vor allem Tagespendler:innen zugutekommen. Im Bild die Strecke Wien – Bratislava beim Bahnhof Siebenbrunn-Leopoldsdorf. Foto: © ÖBB / Robert Deopito

Zwei Drittel der Bahnreisenden sind in der Ostregion unterwegs. Einer der vielen Gründe, auf den Ausbau der Bahninfrastruktur in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zu setzen. „Investitionen in die Bahn sind Investitionen in die Zukunft. Denn jeder Kilometer auf der Schiene ist ein Kilometer für den Klimaschutz. Darum haben wir heuer das größte Bahnausbauprogramm in der Geschichte unserer Republik beschlossen. Wir investieren mehr Geld in eine moderne Infrastruktur, als je zuvor. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Ostregion. Mit 870 Millionen Euro wird der Ausbau hier 2022 auf allen Ebenen vorangetrieben. Von der S-Bahn in Wien, über die vielen Bahnstrecken in allen Regionen Niederösterreichs bis zur neuen Planungsoffensive im Burgenland. Zugfahren wird damit noch klimafreundlicher, bequemer und einfacher!“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler über die Rekordsumme, die heuer in den Ausbau und die Verbesserung der Bahninfrastruktur in Ostösterreich gesteckt wird.

Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding dazu: „Ein leistungsstarkes und klimaschonendes Bahnangebot ist das Rückgrat für einen attraktiven öffentlichen Verkehr und für einen starken Wirtschaftsstandort. Wir investieren weiter in moderne Strecken, Bahnhöfe und Terminals und bleiben damit ein verlässlicher Partner für nachhaltige Mobilität und Gütertransport in der gesamten Ostregion.“

Zukunftsprojekte ermöglichen Taktverbesserungen in Wien

Der Großraum Wien steht 2022 und auch die Jahre darüber hinaus im Zeichen der Sicherung und des Ausbaus der Qualität im Nahverkehr. Für Pendler:innen vor allem aus dem Süden Richtung Wien wird die Bahn so zum Verkehrsmittel der Wahl. Um das zu bewerkstelligen, planen die ÖBB mit Hochdruck auch 2022 an der viergleisigen Erweiterung der Südstrecke von Meidling bis Mödling und an der Attraktivierung der Verbindungsbahn zwischen Hütteldorf und Meidling, welche einen 15-Minuten-Takt der S80 zwischen Wien Hütteldorf und Wien Aspern Nord ermöglicht. Der neu umgebaute Bahnhof Matzleinsdorfer Platz geht im April in Betrieb, die Arbeiten am Franz-Josefs-Bahnhof schreiten planmäßig voran. Ebenso werden 2022 die Bahnsteige in der Haltestelle Wien Haidestraße erneuert.

An der S-Bahn-„Stammstrecke“ zwischen Wien Meidling und Wien Floridsdorf beginnen 2022 verschiedene Instandhaltungsmaßnahmen, welche der Qualitätssicherung des Schnellbahnverkehrs in Wien und darüber hinaus dienen.

Blick auf die Haltestelle Wien Grillgasse, Einhub Glassteg. Foto: © ÖBB, Michael Fritscher

Burgenland: Planungsoffensive für bessere Verbindungen

2022 werden die Planungen für wichtige Investitionsprojekte in bestehende und neue Bahnstrecken im Burgenland fortgeführt, die für bessere Verbindungen im und ins Burgenland sorgen, wie die Elektrifizierungen der Steirischen Ostbahn (Jennersdorf – Graz) und der Mattersburger Bahn (Wr. Neustadt – Loipersbach-Schattendorf).

Dank der Schleife Ebenfurth wird es im Zusammenspiel mit dem zweigleisigen Ausbau der Pottendorfer Linie möglich, die Fahrzeit aus dem Nord- und Mittelburgenland in die Bundeshauptstadt zu verkürzen und somit einen Mehrwert für die Pendler:innen der Region zu schaffen. Das Vorhaben wurde 2021 der Öffentlichkeit präsentiert und wird 2022 weiter geplant.

Zum Projekt Flughafenspange (Baustart vsl. 2025) zwischen dem Flughafen Wien und Bruck an der Leitha/Bruckneudorf hat die UVP-Einreichplanung begonnen. Die Flughafenspange sorgt künftig für schnelle Verbindungen aus dem Nordburgenland und dem Osten Niederösterreichs zum Flughafen Wien und nach Wien. Im Frühjahr 2022 werden die Planungen zur Flughafenspange voraussichtlich der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Bereich der Pottendorfer Linie entsteht ein neuer Bahnhof in Ebreichsdorf samt Unterführung. Foto: © ÖBB, Florian Frey

Mehr Kapazitäten für den Umstieg auf die Bahn in Niederösterreich

Besonders umfangreiche Arbeiten stehen für Niederösterreich 2022 am (Bau-)Programm: Beim Streckenausbau zwischen Wien und Bratislava wird der selektive zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung mit Fahrplanwechsel im Dezember 2022 fertiggestellt sein. Im Sommer 2022 starten parallel die Arbeiten für den zweigleisigen Vollausbau – eine elektrifizierte und durchgehend zweigleisige Verbindung zwischen den beiden Hauptstädten.

Bei der Pottendorfer Linie läuft der zweigleisige Ausbau im Wiener Abschnitt an. Ebenso ist der Abschnitt Münchendorf – Wampersdorf inklusive dem neuen Bahnhof Ebreichsdorf im Bau.

Der Ausbau der Nordbahn zwischen Wien Süßenbrunn und Berhardsthal in Niederösterreich ermöglicht kürzere Fahrzeiten im europäischen Fernverkehr Richtung Tschechien, Polen und Ostdeutschland sowie ein verbessertes Angebot für die Pendlerinnen und Pendler im Nahverkehr. Im Südabschnitt Wien Süßenbrunn – Gänserndorf starten 2022 die ersten Arbeiten; die Planungen zum Nordabschnitt Gänserndorf – Bernhardsthal werden 2022 zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht.

Bahnkund:innen profitieren ab 2022 von modernisierten Bahnhöfen und Haltestellen, etwa Siebenbrunn-Leopoldsdorf, Schönfeld-Lassee und Breitensee. Die Bahnhöfe Retz, Unter Purkersdorf, Ulrichskirchen, Leobendorf-Burg Kreuzenstein, Ternitz und Langenzersdorf erhalten zusätzlich notwendige Erneuerungen. Beim Bahnhof Tullnerbach-Pressbaum wird die neu gebaute Straßenunterführung für den Verkehr freigegeben, der Umbau des Bahnhofs schreitet voran. Für die Bahnhöfe Himberg und Gramatneusiedl an der Ostbahn laufen die Planungen. Als Rückgrat des täglichen Betriebs sind auch Arbeiten entlang der Strecken notwendig, wie etwa Gleiserneuerungen oder Erneuerungen der technischen Anlagen.

Beim Semmering-Basistunnel schreiten die Arbeiten ebenfalls zügig voran: Aktuell sind mehr als 80 Prozent des 27,3 Kilometer langen Tunnels gegraben. Die erste Tunnelbohrmaschine „Ghega“ hat im Dezember ihre Arbeit erfolgreich beendet, die zweite Tunnelbohrmaschine ist in Fröschnitzgraben Ost kurz vor dem Ziel. Bis zum Frühjahr 2022 sollen in der Fröschnitz alle vier Vortriebe abgeschlossen sein, insgesamt wird der Tunnel von 14 Stellen aus gegraben. Auch mit dem Bau der Innenschale des Tunnels wurde bereits begonnen. 

Blick in den Semmering-Basistunnel beim Bau Innenschale. Foto: © ÖBB, Ebner

Park&Ride-Angebot wird weiter ausgebaut

Vor allem für Pendlerinnen und Pendler wird der Umstieg auf die Bahn mit dem Ausbau des Park&Ride-Angebots weiter attraktiviert. So wird etwa in Wiener Neustadt ein neues Parkdeck mit ca. 1.000 PKW-Stellplätzen und zusätzlichen ca. 260 Parkplätzen im Außenbereich sowie ca. 240 Zweirad-Stellplätzen errichtet. Im Zuge des Bahnhofsumbaus Schönfeld-Lassee wird eine P&R-Anlage mit etwa 156 Stellplätzen errichtet. Das neue Parkdeck in Hollabrunn mit ca. 700 Stellplätzen wird fertiggestellt.

Liegenschaftsentwicklungen in der Ostregion

Durch die Zusammenlegung von Frachtenbahnhöfen bzw. Terminals und die Modernisierung des Bahnbetriebs werden in der Ostregion große Flächen frei. In Abstimmung mit den Kommunen können diese Areale einer neuen Nutzung zugeführt werden. In Wien entstehen etwa am Nordwestbahnhof oder am Neuen Landgut in den in den nächsten Jahren völlig neue Stadtviertel mit Wohnungen, großzügigen Grünflächen und Bildungseinrichtungen. Aber auch im niederösterreichischen Unter Purkersdorf wird 2022 gemeinsam mit der Stadt und mit Beteiligung der Bürger:innen die Entwicklung der Fläche rund um den Bahnhof aufgegleist.

In Glinzendorf auf der Strecke Wien – Bratislava wurde die Haltestelle neu errichtet. Foto: © ÖBB, Robert Deopito

ÖBB-Bildungseinrichtungen

In St. Pölten wird die neue zentrale ÖBB-Bildungseinrichtung für Eisenbahnberufe, der ÖBB-Bildungscampus, fertiggestellt. Die Inbetriebnahme des Campus ist für April 2022 geplant.

Bauen geht nicht immer unter laufendem Bahnbetrieb: Wichtige Streckensperren 2022

Beim Bau und bei der Sanierung von Bahnstrecken achten die ÖBB in erster Linie darauf, starke Einschränkungen über mehrere Jahre hinweg zu vermeiden. Daher bündelt man Maßnahmen und saniert bedarfsweise ganze Streckenabschnitte. Dieses Jahr ist das Baugeschehen unter anderem geprägt vom viergleisigen Ausbau der Weststrecke in Oberösterreich, umfangreichen Service-Arbeiten an den Bahnstrecken und mehreren Bahnhofsumbauten. Auf der Weststrecke sind dafür mehrere Streckensperren nötig. Die Auswirkungen auf den Fahrplan sind entlang der gesamten Westachse spürbar. Für Bahnreisende kommt es immer wieder zu Schienenersatzverkehr im Nahverkehr und abweichenden Fahrplänen im Fernverkehr.

Über Einschränkungen werden Bahn:kundinnen vorab informiert. Die ÖBB bitten Zugreisende sich zudem rechtzeitig vor Reiseantritt über ihre Verbindungen zu informieren. Fahrplanauskünfte: oebb.at, streckeninfo.oebb.at, 05-1717, SCOTTY mobil.

Quelle: ÖBB

Lesen Sie noch mehr über die ÖBB bei uns bitte hier:

ÖBB: Heute. Für morgen. Für uns.

Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2020 insgesamt 287 Millionen Fahrgäste und über 95 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit rund 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von über drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen knapp 42.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich bis zu 1,3 Millionen Reisende und rund 1.300 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

www.oebb.at

Back to Top