Der SK Rapid Wien beherrschte 1982 und 1983 das heimische Fußball-Oberhaus. Goleador Hans Krankl sorgte unter anderem für die entscheidenden Tore, wenngleich Krankl weder 1982 (gesperrt) noch 1983 (verletzt) bei den entscheidenden letzten Partien aktiv für seine Hütteldorfer mitwirken konnte. Im Bild kämpft Hans Krankl (links) gegen seinen Linzer Gendarm Gerhard Ulmer. Auch der Name Ulmer ist in Österreich fest verankert. Fritz Ulmer war Meisterfußballer mit dem SK VÖEST Linz 1973/74 und sein jüngerer Bruder Gerhard Ulmer ist der Vater des Österreichischen Bundesliga-Rekordmeisters Andreas Ulmer. Aus SK VÖEST Linz gg. SK Rapid Wien (0 : 3) vom 4. September 1982 vor 3.500 Zuschauern im Linzer Stadion auf der Gugl. Foto: © oepb
AUS DER BUNDESLIGA-GESCHICHTE:

Beim Betrachten der Fotos und der angeführten Videos fühlt man sich zurückversetzt in „uralte“ Fußball-Zeiten in Österreich. Viele Vereine, die vor 40 Jahren noch das heimische Oberhaus, damals unter der Bezeichnung 1. Division geführt, schmückten, sind heute in der Versenkung verschwunden oder es gibt diese Teams schlichtweg nicht mehr. Auch war die Winterpause 1982/83 derart lange, dass sogar ein Viertel Jahr der Zeitrechnung „draufging“. Um in dieser fußballerisch betrachtet „untätigen“ Zeit allerdings nicht zu gemütlich zu werden, gab es beispielsweise beim SK VÖEST Linz den „Cooper-Test“. Diesen nach den üppigen Weihnachtsfeiertagen am Beginn des Frühjahrsauftaktes zu überstehen, dafür bat Coach Ferdinand Milanovich seine Schützlinge Mitte Jänner 1983 ins Werksgelände zum Training. Hier stach der damals 22-jährige Georg Zellhofer hervor, der nach der weitesten und schnellsten Laufleistung auch noch mit zahlreichen Bauchklappen und unzähligen Liegestützen und Kniebeugen seine Mitspieler beschämte. Spielerisch und technisch überaus trickreich tat sich der 21-jährige Jürgen Werner hervor, der in Linz beim SK VÖEST damals den Spitznamen „Diego“ erhielt, in Anlehnung an Diego Maradona. Beim Stadtrivalen LASK konnte Trainer Adolf Blutsch den Flügelflitzer aus Pressbaum Johann Gröss als Leihspieler vom regierenden Meister SK Rapid Wien begrüßen. Es hieß, dass Gröss und der Ex-Austrianer Harald Fürst, der seit Oktober 1982 „Schwarz-Weißer“ war, die Linzer Landstraßler aus den Niederrungen der Tabelle führen würden. Die aufgrund der Bundesliga-Reform im Sommer 1982 aufgestiegenen Vereine wie der SC Eisenstadt und der damals noch „echte“ SK Austria Klagenfurt verzeichneten einen überdurchschnittlich guten Herbst und lagen tabellarisch vor „gstandenen“ Teams der ehemaligen 10er Liga. Der Wiener Sport-Club gehörte damals ebenso fix zur heimischen Elite. Heuer ist es 30 Jahre her, dass die Dornbacher letztmals ins Oberhaus aufgestiegen sind. RAPID holte 1982 und 1983 den Titel, während der FK Austria Wien 1983 national betrachtet völlig leer ausging. Allerdings im Europapokal der Pokalsieger reüssierten die Favoritner mit unvergesslichen Spielen gegen Panathinaikos Athen, Galatasaray Istanbul, FC Barcelona und Real Madrid. Am Ende der Saison 1982/83 retteten sich der SC Neusiedl und Union Wels, nicht zuletzt dank den Winter-Neuzugängen Hans-Dieter Mirnegg und Dietmar Constantini. Die Traditionsteams First Vienna FC als Vorletzter und der 1. Simmeringer SC als Tabellenletzter mussten als Aufsteiger gleich wieder absteigen. Während die Vienna immer wieder kam, verschwand der 1. SSC gänzlich im Wiener Unterhaus. Neu hinzu kamen im Sommer 1983 aus der 2. Division der SV St. Veit / Glan sowie der FavAC. Quelle: oepb

Ferdinand Milanovich (links) bittet seine Schützlinge zum Trainingsauftakt 1983 ins Werksgelände der VOEST-ALPINE. Der „Cooper-Test“ war unter den Spielern gefürchtet. Im Bild neben „Milo“ von links: Helmut Wartinger, Harald Zeilinger, Manfred Schill, Siegfried Bachmaier, Karl Hodits, Gerald Haider sowie Günter Stöffelbauer. Foto: © oepb

Seit vergangenem Freitag, 22. Juli 2022 rollt in der heimischen Österreichischen Fußball-Bundesliga wieder der Ball. Zum Auftakt in die Saison 2022/23 gewann der Serienmeister aus Salzburg gegen den Österreichischen Rekordtitelträger FK Austria Wien mit 3 : 0 und unterstrich damit einmal mehr die Anwartschaft auf den Titel.

Die wichtigsten Informationen zur neuen Saison lesen Sie bitte hier;

Spielmodus

Nach dem Grunddurchgang mit Hin- und Rückspiel (22 Runden) werden wie in den vergangenen vier Spielzeiten auch die Tabelle sowie die Punktestände geteilt. Die ersten 6 Teams kommen in die Meistergruppe, die zweiten 6 Teams in die Qualifikationsgruppe. Die Punktestände werden nach dem Grunddurchgang halbiert, sich daraus eventuell ergebende halbe Punkte werden abgerundet und bei Punktegleichstand als erstes Entscheidungskriterium herangezogen – siehe Tabellenreihung. In der Meister- und Qualifikationsgruppe spielen die jeweils sechs Teams noch jeweils zweimal mit Hin- und Rückspiel gegeneinander. Im Anschluss daran erfolgt für drei Teams das Europacup-Play-off.

Tabellenreihung

Bei Begutachtung des direkten Duells werden die Auswärtstore ab sofort nicht mehr berücksichtigt. Damit ergeben sich folgende Entscheidungskriterien bei Punktegleichstand:

  1. Im Finaldurchgang: abgerundeter Punkt
  2. direktes Duell (1.1. Anzahl der Punkte | 1.2. Tordifferenz | 1.3. erzielte Tore) / sind mehrere Teams punktegleich, wird eine interne Tabelle aller direkten Duelle erstellt.
  3. höhere Tordifferenz
  4. höhere Zahl der erzielten Tore
  5. höhere Anzahl der Siege
  6. höhere Anzahl der Auswärtssiege
  7. höhere Zahl der erzielten Tore bei Auswärtsspielen
Spieltermine

In den Sommermonaten von Saisonbeginn bis Anfang September 2022 wird eine neue Anspielzeit am Samstagabend geschaffen. Wie bisher finden pro Runde am Samstag drei Spiele statt, zwei weiterhin um 17 Uhr, eines um 19:30 Uhr. Ab September finden am Samstag alle drei Spiele wie bisher um 17 Uhr statt.

Die Spielpaarungen für den kompletten Grunddurchgang wurden veröffentlicht, die konkreten Anspielzeiten wurden für die ersten sieben Runden bereits festgelegt, siehe dazu bitte hier;  

Ebenfalls neu ab dieser Saison sind Freitagsspiele in der Qualifikationsgruppe. Ab April 2023 wird ein Spiel pro Runde am Freitag um 19:30 Uhr ausgetragen, die anderen beiden Spiele der Qualifikationsgruppe weiterhin am Samstag um 17 Uhr. Diese Einzelspiele werden in den ersten acht Wochenendrunden des Finaldurchgangs stattfinden – die letzten beiden Runden werden aus Gründen der Wettbewerbssicherheit weiterhin zeitgleich ausgetragen.

Winterpause

Durch die Weltmeisterschaft in Katar geht die Bundesliga in dieser Saison in eine ungewöhnlich lange Winterpause – 88 Tage liegen zwischen dem letzten Bundesliga-Spiel Mitte November und der ersten Frühjahrspartie Mitte Februar. Eine besondere Situation und doch bei Weitem nicht die längste Winterpause der Bundesliga-Geschichte – die war in der Saison 1982/83, als der Ball im Winter gleich 112 Tage lang ruhte.

VAR

Wie in der vergangenen Saison kommt in der höchsten Spielklasse der Video Assistant Referee (VAR) zum Einsatz. Mit dem VAR kann der Schiedsrichter während des Spiels Video-Wiederholungen verwenden, um klare und offensichtliche Fehlentscheidungen zu korrigieren. Der VAR beobachtet das gesamte Spiel, kann jedoch nur in vier Situationen bei klaren und offensichtlichen Fehlentscheidungen eingreifen: Tore, Strafstöße. Platzverweise, Identitätsfeststellungen. Mehr Informationen dazu finden Sie bitte hier

Johann Gröss galt als perfekter Stimmen-Imitator. Am besten ahmte er Otto Baric nach. Er hatte auch den Ruf eines Flügelflitzers. Gröss blieb im Frühjahr 1983 und 1983/84 „LASKler“, kehrte als Leihspieler von Rapid 1984/85 zu den Hütteldorfern zurück, um ab Sommer 1985 erneut in Linz beim LASK anzuheuern. Im Bild ein Winter-Aufbauspiel am LASK-Platz – der heutigen Heimstätte des FC Blau-Weiß Linz – vom 5. Februar 1983. Aus LASK gg. SV Austria Tabak (heutiger FC Blau-Weiß Linz) 5 : 1 der Endstand. Michael Toppel (LASK), Günther Leitner (verdeckt, Austria Tabak), sowie Hans Gröss (LASK) beim Schuss.
Österreicher-Topf

Auch in diesem Jahr wird der Einsatz österreichischer Spieler wieder finanziell gefördert. Für den Erhalt der Förderung aus dem Österreicher-Topf muss ein Klub in jedem Spiel mindestens zwölf Spieler auf den Spielbericht setzen, die die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen oder vor Vollendung ihres 18. Lebensjahres zum ersten Mal in Österreich registriert wurden und für die U22 (Stichtag 1.1.2001) spielberechtigt sind. Die Ausschüttung erfolgt in drei Abrechnungsperioden (nach 11 bzw. 22 Runden sowie nach dem Finaldurchgang) und nach der Anzahl der Spielminuten österreichischer Spieler, wobei die Minuten von U22-Spielern vierfach gewertet werden. Erfüllt ein Klub in einem Spiel die Kriterien nicht, hat er für die jeweilige Abrechnungsperiode keinen Anspruch auf die Förderungen aus dem Österreicher-Topf.

Ligaball

Seit vier Jahren gibt es in den beiden höchsten Ligen einen einheitlichen Spielball. Ab Saisonbeginn kommt der mittlerweile fünfte Ligaball von adidas zum Einsatz. Mit dem „Al Rihla“ (Arabisch für „Reise“) ist es dasselbe Modell, das auch bei der WM in Katar rollen wird. Für die Österreichische Bundesliga wurde das Panel-Design mit dem Bewerbslogo veredelt, bevor sich der neue Ligaball auf seine Reise durch Österreichs Stadien macht.

COVID-bedingte Verschiebungsanträge

Im Zusammenhang mit Corona wird die bereits in der Vorsaison gültige Regelung beibehalten, wonach ein Klub eine Spielverschiebung beantragen kann, wenn weniger als 14 Feldspieler und zwei Tormänner einsatzfähig sind.

Spielerwechsel

Auch die in der Corona-Zeit erstmals eingeführte Regelung, die fünf Spielerwechsel pro Team und Spiel ermöglicht, wird beibehalten.

Europacup-Startplätze

Nach den hervorragenden internationalen Leistungen der heimischen Klubs startet Österreich von Rekord-Platz 8 der UEFA-Fünfjahreswertung in die neue Saison. Damit geht es in dieser Saison wieder um fünf Europacup-Startplätze, darunter einen Fixplatz in der UEFA Champions League. Der Meister der Saison 2022/23 spielt in der kommenden Saison fix in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Der Vizemeister steigt in der dritten Qualifikationsrunde der Champions League ein und ist damit zumindest fix in der Gruppenphase der UEFA Europa League. Der Cupsieger spielt im Play-off der Qualifikation zur Europa League und ist damit zumindest fix in der Gruppenphase der UEFA Europa Conference League. Die zwei weiteren Ligavertreter steigen in der kommenden Saison in den Qualifikationsrunden 2 und 3 zur UEFA Europa Conference League ein.

Hat der Cupsieger einen höherwertigen Startplatz über die heimische Meisterschaft bereits fix, geht der „Cup-Startplatz“ auf die Liga über. Alle entsprechenden Szenarien – auch hinsichtlich Europacup-Play-off – finden Sie bitte hier

Auf- und Abstieg bzw. Relegation

Mit Saisonbeginn wird die Aufstiegsregel in der 2. Liga geändert. Um direkt aufzusteigen, muss ein Klub 2023 Meister werden und eine Lizenz für die höchste Spielklasse haben (bis inkl. Saison 2021/22 Meister und Vizemeister möglich). Im Falle, dass erst der Zweit-, Dritt- oder Viertplatzierte eine Lizenz für die Bundesliga hat, muss der Aufstieg in zwei Relegationsspielen gegen den Letztplatzierten der höchsten Spielklasse erreicht werden (Relegation bis inkl. Saison 2021/22 bis zu Platz 8 möglich).  Bei dieser gibt es ab sofort analog zum Europacup auch keine Auswärtstorregel mehr. Sollte auf den ersten vier Plätzen kein Klub landen, der aufstiegsberechtigt ist, verbleibt der 12. Platzierte der höchsten Spielklasse in der Bundesliga.

Gästetickets

Um jenen treuen Fans, die ihre Teams auch auswärts unterstützen, in Zeiten der allgemeinen Teuerung für den Stadionbesuch einen zusätzlichen Anreiz zu bieten, wurde der Höchstpreis für Gästetickets, der seit fünf Jahren 20 Euro beträgt, nicht nur weiterhin nicht erhöht, sondern mit Beginn der Saison 2022/23 auf 18 Euro gesenkt.

Transferperiode

Die Sommerübertrittszeit der Bundesliga begann am 9. Juni 2022 (0 Uhr) und endet am 31. August 2022 (24 Uhr). Die Winterübertrittszeit der Bundesliga startet am 7. Jänner 2023 (0 Uhr) und endet am 6. Februar 2023 (17 Uhr).

Quelle: ÖSTERREICHISCHE FUSSBALL-BUNDESLIGA

Erfahren Sie noch mehr über die Österreichische Fußball-Bundesliga bei uns bitte hier;

www.bundesliga.at

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