Die Geschichte des Geschirrerzeugers Riess aus Ybbsitz im Mostviertel in Niederösterreich ist auch die Chronik des beeindruckenden Erfolges eines Familienunternehmens, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1550 zurückreichen. Damals ist die ursprüngliche Pfannenschmiede in Ybbsitz gegründet worden. 1922 begann man mit der Fertigung von hochwertigem Kochgeschirr aus Emaille. Heute leiten Julian Riess, Friedrich Riess und Susanne Rieß in neunter Generation den Familienbetrieb.
Die Riess Emaille-Manufaktur ist der einzige Kochgeschirrhersteller in Österreich und erzeugt auch Emaille-Schilder sowie Industriekomponenten. Weithin bekannt ist das Mostviertler Unternehmen als Produzent der Schnellkochtopf-Marke „Kelomat“ sowie als Hersteller der dunkelblauen Wiener Straßen- und Gassenschilder.
Riess beschäftigt rund 150 Mitarbeiter. 2021 ist der Exportanteil bei einem Drittel gelegen. Deutschland ist der wichtigste Exportmarkt, geliefert wird weltweit in 35 Länder. Neben Europa sind die USA und in den letzten Jahren auch China, Südkorea und Australien wichtige Märkte für Emaille-Geschirr geworden.
2021 hat Riess 823.000 Verkaufseinheiten Kochgeschirr aus Emaille verkauft. 60 Prozent des Jahresumsatzes entfallen auf Produkte aus Emaille (Kochgeschirr, Schilder und Industriekomponenten), 35 Prozent auf Kochgeschirr der Marke „Kelomat“ sowie fünf Prozent auf Handelsware und Küchenzubehör.
Seit jeher wird bei dem Traditionsunternehmen das Thema Nachhaltigkeit großgeschrieben. „Bereits 1926 haben wir unser erstes Wasserkraftwerk gebaut“, berichtet Geschäftsführer Julian Riess. Mit der Strategie „Stromversorgung aus eigener Wasserkraft“ ist im September 2016 das um vier Millionen Euro errichtete 4. Elektrizitätswerk in Betrieb gegangen. Parallel zum Neubau sind dabei rund fünf Kilometer neue 20 KVA-Leitungen vom Kraftwerk über Weyerstau bis zur Firma nach Ybbsitz gelegt und zwei neue Trafostationen errichtet worden. Zudem wurde eine lange Fischaufstiegshilfe als Schlitzpass mit 58 Becken errichtet. Sie ist so bemessen, dass Kleinfische, aber auch Huchen mit einer Länge von mehr als 80 Zentimetern, den Fluss aufsteigen können.