Das Österreichische Bundesheer feierte heuer am 1. April „25 Jahre Frauen im Heer“. Am 1. April 1998 rückten die ersten neun Frauen ein. In den letzten Jahren hat sich der Frauenanteil beim Österreichischen Bundesheer auf 645 Soldatinnen erhöht, dennoch ist der Anteil im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nach wie vor relativ niedrig. Um den Frauenanteil zu heben, haben Frauen nun seit 1. April 2023 die Möglichkeit, freiwillig den „Grundwehrdienst“ anzutreten.

„Eine wichtige Maßnahme, die wir nun ergriffen haben, ist der „freiwillige Grundwehrdienst“ für Frauen. Nach 25 Jahren haben wir es geschafft, Frauen nicht nur einen niederschwelligen Zugang zum Bundesheer zu ermöglichen, sondern auch alle Funktionen für Frauen gleichwertig zugänglich zu machen. Wir werden weiter daran arbeiten, Frauen zu integrieren und besonders den Anteil soweit zu steigern, um mehr Frauen für das Bundesheer zu gewinnen“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Der „freiwillige Grundwehrdienst“

25 Jahre nachdem die ersten Frauen im Bundeheer einrückten, haben sie nun ab 1. April 2023 die Möglichkeit, sich über den „freiwilligen Grundwehrdienst“ zu informieren und anzutreten. Damit ermöglicht das Bundesheer Soldatinnen, ohne weitere Verpflichtung, alle Waffengattungen kennenzulernen und sich im Zeitraum von sechs Monaten für den Soldatenberuf zu entscheiden. Bisher war es Frauen nur möglich, über eine Einstiegshürde den Soldatenberuf zu ergreifen. Derzeit dienen 645 Soldatinnen in verschiedenen Waffengattung – von der Jagdkommandosoldatin über die Hubschrauberpilotin bis hin zur leitenden Ärztin. „Wir haben bereits jetzt 19 Interessentinnen noch vor Projektstart und das ist ein sehr erfreuliches Zeichen“, freut sich die Ministerin.

Gleiche Möglichkeiten und Chancen

Bisher konnten Soldatinnen nur direkt in eine Kaderlaufbahn zum Offizier oder Unteroffizier mittels einer eigenen Eignungsprüfung einsteigen. Sie mussten zuerst Fitnesstests absolvieren, also zuerst eine Leistung erbringen, bevor sie überhaupt das System Bundesheer näher kennenlernen konnten. Seit 1. April 2023 können sie ihre Leistungen innerhalb der ersten sechs Monate aufbauen – gleich wie ihre männlichen Kollegen – und haben dann die Chance zu entscheiden, ob sie weiterhin beim Bundesheer bleiben wollen. Klaudia Tanner dazu: „Damit geben wir den Frauen mental und körperlich mehr Zeit sich auf das Bundesheer und den Beruf ,Soldatin‘ vorzubereiten und schaffen gleiche Möglichkeiten und Chancen für alle!“

Girls‘ Day informiert Frauen

Insgesamt werden 142.000 Briefe an junge Frauen verschickt. Hierbei werden die Geburtsjahrgänge 2003 bis 2006 angeschrieben. Tanner dazu: „Wir laden 142.000 Frauen ein, am 27. April 2023 an unserem Girls‘ Day in neun Bundesländern teilzunehmen. Bei diesem Informationsschreiben informieren wir gleichzeitig erstmals die Öffentlichkeit über den „freiwilligen Grundwehrdienst“.“

Girls‘ Day in Oberösterreich

Am 27. April 2023 präsentieren sich alle militärischen Verbände Oberösterreichs – von Luft bis Panzer – sowie die Ausbildungsbetriebe in der Welser Hessen-Kaserne. Von 9 bis 15 Uhr können sich alle Interessierten einen Einblick in die verschiedenen Aufgabenbereiche, sei es Lehre oder Berufskarriere informieren. Das Kennenlernen von Ausrüstung und Gerät sowie Auskunft aus erster Hand ist möglich.

In Linz begann es

Die ersten freiwilligen Frauen absolvierten 1998 beim heutigen HPA in Linz Ebelsberg in der nun ehemaligen Hiller Kaserne die ersten Aufnahmetestungen.

Quelle: Österreichisches Bundesheer / MilKdo OÖ

Foto: Bundesheer / BMLV

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