kochDie Autorin, Andrea Karrer, widmet sich nach Erfahrungen im elterlichen Gasthaus und einer Ausbildung zur Köchin seit Jahren der publizistischen Vermittlung von Kulinarik. So auch einem Familienschatz von Johannes Hradecny und dem „Kochbuch 1845“ – ein in Leder gebundenes und mit der Hand geschriebenes Kochbuch. Man trat an die Autorin heran und befragte diese, ob sie sich dieses Kochbuch aus dem Jahre 1845 nicht einmal ansehen wolle.

Es war in einer nicht immer lesbaren Kurrentschrift geschrieben. Andrea Karrer überlegte, ob man diese Gerichte heute noch nachkochen könnte. Seit über hunderten von Jahren gibt es Rezeptsammlungen, die von Generationen aufbewahrt und weitervererbt werden. Seit es die Buchdruckerei gibt, steht auch ein Überangebot an Kochbüchern bereit.

Blick ins Buch. Foto: oepb
Blick ins Buch. Foto: oepb

Kochbücher für jedermann, für jede Frau und für jede Gelegenheit, Kochbücher für Anfänger und Fortgeschrittene. Wenn man allerdings in Kochbüchern der Vorbiedermeierzeit blättert, dann stellt man fest, dass es erstaunlich wenig Auswahl an Mehlspeisen gibt. Weil seinerzeit der Zucker sehr teuer war und auch am Hofe war es eine Besonderheit gewesen, Rohrzucker zu verarbeiten.

Damit waren den Einfallsreichtümern der Köchinnen Grenzen gesetzt, denn mit Honig die Speisen zu würzen, ergab eine andere Konsistenz.

Ein Blick ins Buch, Foto: oepb
Ein Blick ins Buch, Foto: oepb

Köchin Johannas Bemühungen mit dem sozialen Fortschritt Schritt zu halten, fanden auch in ihrem Kochbuch Niederschlag. Sie schrieb in einem köstlichen Kuchlfranzösisch ihre Rezepte. So findet man bei ihr beispielsweise „Erdber-Plamasche“, „Böhala Mode“, „Fisch Karbonadel“, Fleisch Ragou“, „Erdäpfel Piere“ und „Zucker Krem“, um nur einige zu nennen …

Enthalten sind über 100 Rezepte für Suppen und Beilagen, Fleisch, Wild und Fischspeisen, verschiedenste Soßen und traumhafte Mehlspeisen. Andrea Karrer stellt den traditionsreichen Rezepten neue Varianten gegenüber, die es einfach machen, Menüs aus alter Zeit mit den Möglichkeiten der modernen Küche zu verfeinern. Für jeden Monat stellte sie ein Menu zusammen. Und sie erzählt, aus ihrer eigenen Familientradition schöpfend, von den Küchengeheimnissen alter Zeiten. Eine Zeitreise und ein kulinarisches Erlebnis!

Ein großer Dank gebührt somit der Autorin Andrea Karrer, denn sie hat mit der Verlegung des „Kochbuches 1845 von Frau Johanna“ dieser ein Denkmal gesetzt.

Über die Autorin:
Andrea Karrer wurde 1963 in Wien geboren. Sie widmet sich nach Erfahrungen im elterlichen Gasthaus und einer Ausbildung zur Köchin seit Jahren der publizistischen Vermittlung von Kulinarik, und dies nicht nur in ihrer wöchentlichen „Radio Niederösterreich“-Sendung und ihrer Kolumne in der Wienerin. Sie betreut auch die saisonalen Kochkolumnen Sommerzeit und Herbstzeit, sowie die Genussreisen in „Aufgabelt in Österreich.“ Viele ihrer Erfahrungen ließ sie in ihre Bücher einfließen.

Frau Johannas Biedermeier-Kochbuch
Von Napoleonfilet und Kapuzinerstrudel
Die privaten Küchengeheimnisse der Frau Johanna
Andrea Karrer und Johannes Hradecny (Illustrator)
240 Seiten, leider vergriffen
ISBN: 9783701732517
www.residenzverlag.at
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