Der Bundesverband Sonnenschutztechnik (BVST) gibt Wohnungsbesitzer*innen und Häuslbauer*innen praktische Hinweise, wie sie mit effektiven Sonnenschutzmaßnahmen Energiekosten sparen können. Egal, ob im Sommer oder Winter – die richtige Beschattungstechnik trägt das ganze Jahr über zu einem angenehmen Raumklima und niedrigeren Energiekosten bei.
„In Zeiten wie diesen, in denen die Energiepreise dauerhaft hoch sind, suchen wir alle nach Möglichkeiten, um Kosten zu sparen. Dynamischer Sonnenschutz hilft dabei und ist eine lohnende Investition.“, erklärt DI Fuad Salic, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik. Denn Markisen, Raffstore sowie Roll- und Schiebeläden regulieren die Raumtemperatur: So steigt der Wohnkomfort und zugleich wird der Energieverbrauch deutlich reduziert. Die Experten des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik haben dazu praktische Tipps, die sie auch mit Rechenbeispielen belegen, damit Bauherr*innen und Wohnungsbesitzer*innen sowohl finanziell als auch ökologisch profitieren.
Ich habe ja nichts zu verschenken…
Der heiße Sommer ist uns allen noch in Erinnerung und der nächste kommt bestimmt. Wer schon jetzt an den Sonnenschutz denkt, kann dann einen kühlen Kopf bewahren – ohne sich über hohe Kühlkosten Gedanken machen zu müssen. Ein interessanter Vergleich verdeutlicht den finanziellen Vorteil: Eine Investition in effektiven Sonnenschutz kostet zwar bei einem modernen Haus mit ca. 100 m2 Nutzfläche in etwa genauso viel wie der Einbau einer Klimaanlage vom Fachmann. Doch richtig interessant wird es erst danach: Denn eine Sonnenschutzanlage benötigt pro Jahr nur etwa 1 bis 2 kWh Strom – ein Wert, der bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh kaum ins Gewicht fällt. Doch ohne Beschattung und ausschließliche Kühlung über eine Klimaanlage könnte sich bei 500 Betriebsstunden der Energieverbrauch des Haushalts sogar verdoppeln. Mit dem dafür benötigten Budget lässt sich schon eine kleine Reise planen, der Balkon neu ausstatten oder die Wintergarderobe ergänzen.
…und im Winter noch viel weniger
Der Winter bietet weiteres Potenzial zur Energieeinsparung: Ältere Wohnungen und Häuser verfügen noch nicht über hochwertige Wärmeschutzverglasungen. Hier können Beschattungssysteme den Wärmeverlust reduzieren. Bei einigermaßen dichten Fenstern und Fensterflächen in üblichen Größen kann durch konsequentes Schließen der Behänge nach Sonnenuntergang eine Einsparung der Heizenergie erzielt werden. Für eine 70 m2-Altbauwohnung bedeutet dies eine Energieeinsparung von 500 bis 1.000 kWh. Auf diese Weise kann man sich ebenfalls einen „Energiebonus“ verschaffen. Ihr besonderes Potential zeigt die flexible Beschattung allerdings im Neubau: Denn nach Süden ausgerichtete Fenster haben von jeher als Solar-Kollektoren fungiert, allerdings waren früher dennoch die Wärmeverluste höher als die solaren Gewinne. Seit der Entwicklung effizienter Bauweisen und moderner Energiesparfenster ist aber eine positive Energiebilanz möglich – sie generieren also mehr Wärme, als über sie verloren geht! Diese passiven Heizwärmegewinne sind für die Energiebilanz des Gebäudes im Winter enorm wichtig.
Während also feste Verschattungen die kostenlose Sonnenwärme im wahrsten Sinne des Wortes ausblenden, können variable Beschattungssysteme wie Fenstermarkisen, Raffstore oder Läden tagsüber das Maximum an Heizwärme generieren und nachts zusätzlich das Auskühlen der Räume verhindern. Variable Beschattungen eliminieren zudem unerwünschte Nebeneffekte hochwirksamer Wärmeschutzverglasungen, wie das Beschlagen und Vereisen der Außenseiten der Fenster. Auch in Bezug auf die Beleuchtung kann gerade in der dunkleren Jahreszeit effektiver Sonnenschutz einen großen Beitrag zur Einsparung von Energiekosten leisten. Durch den Einsatz von Tageslichtoptimierungssystemen kann der Energieverbrauch für die Beleuchtung sogar um 30 bis 50 % reduziert werden – ein großer Vorteil für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.
Gesetzlich verankert und gefördert
Übrigens fördert in Österreich der Sanierungsbonus 2023/24 auch den Einbau von Sonnenschutz in Verbindung mit dem Austausch der Fenster – das trägt auch wesentlich zum Klimaschutz bei. Fuad Salic abschließend: „Erfreulicherweise spiegelt sich der Stellenwert von flexiblem Sonnenschutz nun auch in der Gesetzgebung und damit in den aktuellen OIB-Richtlinien wider. Endlich wurde hier die Beschattung als erste Maßnahme gegen die Überwärmung von Innenräumen festgeschrieben! Darüber hinaus zeigt sie das Bestreben, dass die Dimensionierung einer aktiven Kühlung so gering wie unbedingt notwendig ausfällt.“
Über den BVST
Der Bundesverband Sonnenschutztechnik ist der Dachverband der österreichischen Sonnenschutzindustrie. Kooperationspartner sind u. a. klima:aktiv, IBO, ÖGUT, DECA, Bau.Energie. Umwelt.Cluster NÖ und die Plattform Innovative Gebäude Österreich. Der Verband repräsentiert 20 Mitgliedsbetriebe mit insgesamt über 1.500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Er sichert mit einer Wertschöpfung von ca. 800 Mio. Euro an die 10.000 heimische Arbeitsplätze vor allem im gewerblichen Bereich. Der BVST ist Gründungsmitglied des Europäischen Dachverbandes ES-SO (European Solar Shading Organization), zu dem 27 Mitgliedsverbände zählen. Verbandsweit ermöglichen alle mit Sonnenschutz verbundenen Leistungen (bis hin zu Montage und Serviceleistungen) Arbeitsstellen für 400.000 Angestellte und Arbeiter, die einen Gesamtumsatz von ca. 15 Milliarden Euro erwirtschaften.
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Quelle: ikp – Beide Fotos: © BVST / WAREMA
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