Stellen Sie sich vor, Sie bestellen in einem Online-Shop und ein virtueller Assistent kommuniziert mit Ihnen während des Einkaufs. Ihre Bestellung wird von Künstlicher Intelligenz (KI) angenommen und verarbeitet. Informationen werden an das Lager gesendet, wo Ihr Paket von einem Roboter vorbereitet und verpackt wird. Eine summende Drohne liefert es an Ihre Tür – und das alles in sehr kurzer Zeit. Ist das Science-Fiction oder die Zukunft, die wirklich kommt?

Die Nachfrage nach Transport wächst, und die Personalsituation in der Logistik ist angespannt. In vielen europäischen Ländern fehlen professionelle Lkw-Fahrer. Transportunternehmen kämpfen mit Herausforderungen wie hoher Nachfrage, steigenden Kundenerwartungen und zunehmendem Verkehr, im Gegensatz zum Mangel an Arbeitskräften. Eine schrittweise Automatisierung aller Prozesse im Last-Mile-Delivery-Segment erscheint unerlässlich.

Eröffnen Drohnen eine neue Ära der Zustellung? 

Aus Sicht der zukünftigen Lebensfähigkeit der Transportlogistik erscheint die Vorstellung von fliegenden Drohnen oder autonomen Zustellungsrobotern als attraktive Alternative. Sie bieten eine effizientere und schnellere Warenverteilung mit minimalem menschlichen Eingriff. Drohnen überwinden Verkehrsstillstände und liefern Pakete direkt in die Hände des Endkunden. Ist diese futuristische Idee ein Vorbote der zukünftigen Entwicklung?

Die Zukunft der Logistik ist wahrscheinlich ohne Propeller

Eine deutsche Studie der WHU Otto Beisheim School of Management befasste sich mit der Frage, wie der Last-Mile-Delivery-Sektor im Jahr 2040 aussehen wird. Die Daten ergaben, dass in dicht besiedelten Städten die Lieferung durch Menschen weiterhin Standard sein wird. Die Verwendung von Drohnen für logistische Zwecke birgt viele Probleme, von begrenzter Reichweite über komplexe Navigation in Stadtzentren bis hin zu möglichen Kollisionen mit unvorhersehbaren Hindernissen. Auch die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit erscheint problematisch.

Die Studie deutet darauf hin, dass der mögliche Einsatz von Drohnen in der Logistik für die Lieferung in entlegene und weniger bevölkerte Gebiete angeboten werden könnte. Angesichts aller Faktoren erscheint die Lieferung durch Menschen immer noch als die effizientere und kostengünstigere Variante. Obwohl in den USA derzeit in zwei Städten die Lieferung per Drohne getestet wird, scheint deren Einführung in die Logistik im großen Maßstab mindestens in einem Jahrzehnt sehr unwahrscheinlich.

KI arbeitet bereits in der Logistik 

Während die Anwendung von Drohnen in der Warenverteilung noch in der Ferne liegt, arbeitet KI bereits in der Logistik. Die Anforderungen der Kunden an Transportunternehmen werden immer strenger. Sie wünschen sich individuelle Lieferoptionen, die in ihren Alltag passen. Den ganzen Tag auf ein Paket zu warten, ist keine Option mehr. Die Erfüllung der Kundenbedürfnisse in der Logistik erfordert eine tiefgehende Analyse großer Datenmengen, einschließlich der Vorhersage des Kaufverhaltens der Kunden.

Das Logistikunternehmen DODO entwickelt seine KI, um die Anzahl der Bestellungen 14 Tage im Voraus vorherzusagen. Das System ermöglicht eine bessere Planung der benötigten Anzahl an Kurieren und Fahrzeugen und effizientere Same Day Lieferungen, d.h. Lieferungen innerhalb von 24 Stunden nach der Bestellung. DODO nutzt bereits seine eigene technologisch-logistische Plattform GAIA, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz alle Prozesse im Zusammenhang mit der Lieferung optimiert. Die Distribution der Ware zum Endkunden erfolgt dann genau nach seinen Präferenzen, und die Wartezeit auf das Paket wird nur auf eine bestimmte Zeit reduziert.

Foto: © freepik.com

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