Jeder kennt das Gefühl von Angst. Auch wenn viele Menschen einen Teil ihrer Angst gerne loswerden würden. In erster Linie ist Angst ein wichtiges Gefühl, das uns vor bedrohlichen Situationen schützt.

Setzt die Angst allerdings auch dann ein, wenn keine tatsächliche Bedrohung vorliegt und sie ohne ersichtlichen Grund über einen längeren Zeitraum besteht, können das Anzeichen einer Angsterkrankung sein.

Angsterkrankungen haben in den letzten Jahren massiv zugenommen. Studien belegen, dass in der EU rund 14 % aller Menschen zumindest einmal in ihrem Leben eine Angststörung entwickeln.

In der Tat sind Angsterkrankungen häufig keine Angelegenheit, die sich wie eine Grippe für immer auskurieren lässt. Unterschiedliche Lebensphasen können Ängste erneut auslösen. Dennoch hat, wer sich einmal mit seiner Angst befasst hat, gute Chancen, auch schlechte Phasen rascher zu überwinden.

So individuell wie sich Angsterkrankungen äußern können, so individuell können auch die Behandlungsmöglichkeiten sein. Ob Psychotherapie, Medikamente oder eine Kombination aus beiden Varianten, das sollte in jedem Fall mit einem Experten gemeinsam beschlossen werden.

Zusätzlich kann man sich auch selbst Gutes tun, wie z. B. durch Gute Gespräche mit Freunden & Familie, Achtsamkeitsübungen, Yoga, Meditation, etc. Bewegung in der freien Natur.

Früherkennung ist wesentlich

Übersteigerte Ängste früh zu erkennen ist wichtig. Denn je länger sich eine Angst aufbauen kann, desto eher wird sie zur chronischen Angststörung.

Die Praxis zeigt, dass jedoch gerade Menschen mit Angsterkrankungen häufig viel Zeit vergehen lassen, bevor sie sich fachlichen Rat holen. Im Durchschnitt warten Menschen dreieinhalb Jahre, bis sie sich Hilfe suchen. Bei sozialen Ängsten ist diese Zeit noch länger. Viel zu lange, sind sich Experten einig. Denn je länger gewartet wird, desto mehr Angst-Bahnen hat das Gehirn bereits gebildet.

Gesichter der Angst

Angsterkrankungen werden heute in mehrere Gruppen eingeteilt, die je nach Altersstufe unterschiedlich oft auftreten können. Die Ursachen sind komplex und oftmals nicht einfach feststellbar. Fachleute gehen von einer Mischung aus genetisch-familiären Faktoren, Temperamentseigenschaften, Umweltfaktoren und traumatischen Erlebnissen aus.Häufig würde es sich um ein Zusammenspiel von vielen kleinen Dingen handeln, deren Ursprung schwierig nachzuvollziehen sein kann. Angststörungen lassen sich in unterschiedliche Formen einteilen, z.B.: Soziale Phobien, Spezifische Phobien, Panikattacken, subsyndromale Angststörungen und Generalisierte Angststörungen.

Ängste als Tabuthema

Wer Ängste hat, neigt dazu, diese über lange Zeit zu verdrängen oder anders abzuwehren. Zu schambesetzt sei das Gefühl, zu wenig gesellschaftlich akzeptiert. Dabei ist es wesentlich, über seine Sorgen und Ängste zu sprechen, denn nur dann können die eigenen Gefühle verstanden und angenommen werden.

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