Nach einer herausfordernden Saison zieht die Mähbootflotte der Fachabteilung Stadt Wien – Wiener Gewässer erfolgreich Bilanz: Neben dem reibungslosen regulären Mäheinsatz, der auch heuer wieder für Top-Badevergnügen in Alter und Neuer Donau sorgte, verlangten die Folgen des tausendjährlichen Wienfluss-Hochwassers erstmals einen außertourlichen Spezial-Einsatz in den Auhof-Becken. Mithilfe der Mähboote konnten hunderte Tonnen angespültes Schwemmgut schnell und effektiv aus den Rückhaltebecken entfernt und die Aufräumarbeiten damit tatkräftig unterstützt werden.
„Die Unterstützung durch die wendigen Amphibienmähboote bei den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser war innovativ und äußerst effektiv. Es hat die Aufräumarbeiten enorm beschleunigt und zeigt, wie vielseitig einsetzbar und flexibel unsere Flotte ist, wenn gleichzeitig jahrelange Erfahrung und Know-how durch geschulte Mitarbeiter*innen vorhanden ist – vielen Dank nochmal an alle, die hier während und nach dem Hochwasser im Einsatz waren!“, so die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima.
Auhof-Becken: 500 Tonnen an Schwemmgut von Mähbooten beseitigt
Die Aufhof-Becken wurden als elementarer Teil der Wienfluss- Regulierung zwischen dem 13. und 14. Wiener Gemeindebezirk errichtet und schützen die Stadt Wien vor rasch an- und abschwellenden Hochwasserwellen. Um im Hochwasserfall Verklausungen im innerstädtischen Wienflussbereich zu verhindern, sorgen besondere Hochwasserrechen dafür, dass angespültes Treibgut in den Auhof-Becken rückgehalten wird.
Nach Abklingen des 1000-jährlichen Hochwassers am Wienfluss im September 2024 sammelten sich hunderte Tonnen Schwemmgut in den Auhof-Becken an. Kurzerhand wurden 6 Amphibienmähboote der Mäh-Flotte von ihrem eigentlichen Standort bei der Alten Donau zu den Auhof-Becken überstellt, um dieses Schwemmgut einzusammeln. Rund 500 Tonnen Unrat und Treibgut wurden während des 2-wöchigen Spezial-Einsatzes in den Rückhaltebecken beseitigt.
Amphibienmähboote im Wasser und an Land wendig unterwegs
Mittels Raupenantrieb können sich Amphibienboote sowohl an Land als auch im Wasser wendig fortbewegen. Die innovativen Fahrzeuge, auch „Truxoren“ genannt, werden wahlweise mit Mähwerken oder Rechen ausgestattet. Vom Wasser aus wurde das Schwemmgut in den Aufhof-Becken von den Truxoren in Ufernähe gebracht, anschließend von einem Kran an Land bugsiert und in großen Mulden zwischengelagert, um es in einem weiteren Schritt vollständig zu trocknen und fachgerecht zu entsorgen.
„Durch die Bündelung `hauseigener‘ Ressourcen konnten die Aufräumarbeiten im Bereich der Auhof-Becken extrem effektiv und gleichzeitig kostenschonend abgewickelt werden“, erläutert Gerald Loew – Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer.
Alte Donau: Mehr als 1.600 Tonnen Mähgut gesammelt
Und auch in ihrem Regulärbetrieb waren die Mähboote heuer wieder erfolgreich und haben für ungetrübtes Badevergnügen gesorgt. Die Unterwasserpflanzen in der Alten und Neuen Donau, sogenannte „Makrophyten“, sind der Garant für die Top-Wasserqualität der Gewässer. Für Badegäste und Bootsfahrer*innen können sie allerdings zum Hindernis werden und die Badefreuden trüben. Seit dem Rekordjahr 2018 setzt die Stadt Wien daher auf ein „hauseigenes“ und erfolgreiches Mähmanagementkonzept.
Das Wachstum der Unterwasserpflanzen in der Alten Donau zeigte sich diese Saison nach einem kühlen Frühjahr zurückhaltend, holte dann in den heißen Sommermonaten aber auf. Insgesamt wurden während des regulären Saisonbetriebes 2024 mehr als 1.600 Tonnen an Unterwasserpflanzen von der Mähflotte der Wiener Gewässer aus der Alten Donau entfernt (gegenüber rund 1.900 Tonnen in den Vorjahren 2021-2023). Der Peak des natürlichen Pflanzenwachstums in der Neuen Donau wurde durch ein Hochwasserereignis im Frühjahr abgefedert. Während des Sommers wurden daher lediglich kleinräumige Schnittarbeiten im Bereich der Wasserzugänge durchgeführt, um den gewohnten Badekomfort sicherzustellen.
Das Mähmanagement der Stadt Wien im Überblick
- Zwischen 35 und 40 Mitarbeiter*innen sind in der Hauptsaison täglich im Mäheinsatz auf der Alten Donau unterwegs. Die Boote sind im Laufe der Saison – je nach Bedarf – auch auf der Neuen Donau, im Wasserpark, am Mühlwasser und in der Kuchelau im Einsatz.
- Die Anzahl der eingesetzten Mähboote während der Mähsaison richtet sich nach dem Pflanzenwachstum. In der Hochsaison sind bis zu 25 Boote im Einsatz, davon die 15 Amphibienmähboote, 2 Mähsammelboote, die kleinen wendigen Frontschneidemähboote „Nixenkraut“ und „Glanzleuchteralge“ sowie weitere Begleitboote.
- Das Mähgut wird von den Sammelbooten, die die Mähboote begleiten, ans Ufer gebracht und von dort auf LKWs verfrachtet, die das Mähgut ins Kompostwerk Lobau bringen. Dort wird es zu Bio-Kompost verarbeitet und kann als „Guter Grund“ bei den Wiener Mistplätzen erstanden werden.