Das Egon Schiele Museum liegt an der Donaulände in Tulln. Foto: Daniela Holzer
Das Egon Schiele Museum liegt an der Donaulände in Tulln. Foto: Daniela Holzer

Am 12. Juni 2020 feiert Tullns berühmtester Sohn seinen 130. Geburtstag. Zum 100. Geburtstag des Ausnahmekünstlers gegründet, beschäftigt sich das Egon Schiele-Museum an der Tullner Donaulände seit jeher mit dem Frühwerk und der Biographie des Künstlers.

Von 28. März bis 8. November 2020 werden in der so genannten „Schatzkammer“ zum 30. Jubiläum des Museums über ein Dutzend Originalwerke aus seiner Akademiezeit (1906-1909) zu sehen sein.

„Gegen den Willen des Vormunds Leopold Czihaczek erkämpft Egon Schieles Mutter die Aufnahme des erst 16jährigen an der Akademie der Bildenden Künste.“, erzählt Christian Bauer, Kurator der Ausstellung und Direktor der Landesgalerie Niederösterreich.

Egon Schiele in Pose, 1914. Foto: Sammlung Gradisch, Reprographie: Christoph Fuchs, Foto: Josef Anton Trcka
Egon Schiele in Pose, 1914. Foto: Sammlung Gradisch, Reprographie: Christoph Fuchs, Foto: Josef Anton Trcka

Sein Talent wurde dort zwar erkannt, aber nur auf eine gestrige Art im Geiste der kaiserlich-königlichen Lehre gefördert. Dass Schiele sich hier nicht verstanden fühlen konnte und seine Karriere als Anführer einer neuen Bewegung junger Künstlerinnen und Künstler geplant hatte, passt somit ins Bild eines rebellischen und über alle Maßen begabten Jugendlichen, der die Kunst der Moderne maßgeblich prägen sollte.“, so Christian Bauer.

„Anlässlich seines 130. Geburtstags wollen wir genau diese drei entscheidenden Jahre erzählen: Vom ‚Wunderkind‘ als das der junge Schiele von seiner Familie herumgereicht wurde, über die akademische Ausbildung bis hin zur Emanzipation und zum Bruch mit derselben.“, erklärt Christian Bauer. „Wir erzählen diese Geschichte an jenem Ort, an dem sein Leben aber auch seine künstlerische Karriere seinen Ausgang nahm, denn begonnen hat alles, als er vom Dach des Bahnhofs Züge zeichnete.“

Neben der Schatzkammer mit den Originalwerken laden auch heuer wieder sechs audiovisuelle Stationen zu einer Lebensreise nach Tulln, Klosterneuburg, Neulengbach, Krems, Mühling und zu seiner Akademiezeit nach Wien ein.

Ein Verschneiter Weingarten, von Egon Schiele, 1907. Im Hintergrund Klosterneuburg im Nebel. Öl auf Leinwand. Sammlung Stadt Tulln, Foto: Christoph Fuchs
Ein Verschneiter Weingarten, von Egon Schiele, 1907. Im Hintergrund Klosterneuburg im Nebel. Öl auf Leinwand. Sammlung Stadt Tulln, Foto: Christoph Fuchs

 

In diesen Installationen sind die Originalstimmen seiner Schwestern Melanie und Gerti Schiele, sowie seiner Schwägerin Adele Harms zu hören. Sie basieren auf Interviews, die Alessandra Comini, Doyenne der Schiele-Forschung, in den 1960er-Jahren geführt hat. Zahlreiche Videos und Infoscreens laden zum Vertiefen in die Materie ein.

Das Egon Schiele Museum beteiligt sich auch heuer wieder am Museumsfrühling Niederösterreich (16. bis 17. Mai 2020) sowie an der ORF Langen Nacht der Museen (3. Oktober 2020).

Jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat um 13 Uhr gibt es geführte Rundgänge durch das Haus und jeden 2. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr ein offenes Atelier für Kunstinteressierte allen Alters. Diskussionsabende, Buchpräsentationen und eine literarische Soiree sind geplant.

Das Egon Schiele Museum an der Donaulände von Tulln hat in der Saison von 28. März bis 8. November 2020 Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Quelle: Müller / Museum NÖ

www.schielemuseum.at

Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch diese Artikel bei uns;

 

 

 

Back to Top