Die neue Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum Wien / NHM befasst sich mit dem Thema Abfalldatum. Wenn aus Lebensmitteln Müll wird. Zu sehen ist diese seit 7. Dezember 2020 bis 16. Mai 2021 in den Sonderschauräumen im Hochparterre.
Die neue Sonderausstellung des NHM Wien geht den Ursachen der Lebensmittelverschwendung auf den Grund. Von der Landwirtschaft über die Lebensmittelproduktion, den Handel bis zum Verbrauch im Haushalt oder der Gastronomie, die Gründe sind ebenso vielfältig wie verstörend.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war es unvorstellbar, genießbare Lebensmittel wegzuwerfen. Das hat sich inzwischen radikal geändert. Schätzungen zufolge landet mindestens ein Drittel (!!!) der globalen Lebensmittelproduktion auf dem Müll, mit drastischen sozialen und ökologischen Folgen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum, umgangssprachlich oft als Ablaufdatum bezeichnet, ist nur einer von vielen Faktoren für den Verlust von Lebensmitteln. Zumeist bleiben sie über dieses Datum hinaus genießbar, doch der Handel entsorgt die Ware in der Regel bereits vor diesem knapp bemessenen Datum, um Platz für Neues zu schaffen.
Nimmt man die gesamte Wertschöpfungskette der Lebensmittel unter die Lupe, so zeigt sich das dramatische Ausmaß der Verschwendung. Sie beginnt in der Landwirtschaft und endet im privaten Haushalt. Aktuellen Studien zufolge landen in jedem österreichischen Haushalt jährlich bis zu 133 Kilogramm an genussfähigen Lebensmitteln im Müll. Das entspricht einem Wert von 250 bis 800 Euro!
Oft gelangen jedoch Obst und Gemüse, obwohl von ausgezeichneter Qualität, aufgrund von willkürlich festgesetzten Handelsnormen gar nicht bis zum Konsumenten, sondern müssen bereits in der Landwirtschaft vernichtet werden. Das berüchtigte „Diktat des Handels“ zeigt, dass private Normen oft strenger sind als jene des Staates. In Ländern mit geringem Einkommen gehen Lebensmittel oft wegen mangelhafter technischer Ausstattung bei der Ernte, während der Lagerung oder beim Transport verloren, beispielsweise infolge einer unterbrochenen Kühlkette.
In Ländern mit hohem Einkommen hingegen sind Lebensmittelverluste zumeist auf die Normen des Handels oder die Sorglosigkeit der Konsumenten zurückzuführen. Hier kann man sich die Lebensmittelverschwendung einfach leisten!
Das Recht auf Nahrung ist ein grundlegendes Menschenrecht. Gleichzeitig belastet die Herstellung von Nahrungsmitteln die natürlichen Ressourcen der Erde. Ein Drittel aller Klimagase stammt aus der Lebensmittelerzeugung. Eine bloße Halbierung des Lebensmittelmülls würde ebenso viele Klimagase sparen, wie eine Stilllegung jedes zweiten Autos. Die Verschwendung von Lebensmitteln werden wir uns bald nicht mehr leisten können!
In der Ausstellung werden eindrucksvolle Daten und Fakten präsentiert. Aber noch viel wichtiger ist das Aufzeigen konkreter Wege aus dem Teufelskreis der Verschwendung. Denn unser aller Konsumverhalten kann dazu beitragen, die Welt zu verändern.
Virtueller Besuch
Das NHM Wien kann auch virtuell besucht werden. Am Blog zur neuen Sonderausstellung „Ablaufdatum. Wenn aus Lebensmitteln Müll wird“ werden regelmäßig Inhalte der Ausstellung in Form von Videos, Animationen und Textbeiträgen aufgerollt. Der gesamte Ausstellungsbereich ist auf Google Arts&Culture virtuell zu erkunden. Das älteste Salzbergwerk der Welt, die Außenstelle in Hallstatt, wurde rekonstruiert und kann virtuell erkundet werden. Das NHM Wien versorgt auf den Social Media Kanälen Facebook oder Instagram weiterhin ihre Follower mit den neuesten Informationen aus dem Museum.
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Schutzmaßnahmen
Der Museumsbesuch ist unter Einhaltung der von der Bundesregierung vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen erlaubt: Zum Schutz der Mitmenschen ist ein Mund-Nasen-Schutz für alle Gäste erforderlich. Bitte verwenden Sie Ihren Mund-Nasen-Schutz bereits bei Eintritt in das Gebäude. Sie können Dinosaurier- Mund-Nasen-Schutz sowie Einweg-Masken im Museumsshop erwerben! Es muss ein Abstand von mindestens 1, besser 1,5 Meter zu allen Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, eingehalten werden. Die Mitarbeiter*innen des NHM Wien sind in den geltenden Hygiene- und Abstandsregeln unterwiesen und möchten den Gästen einen gelungenen Aufenthalt im Museum ermöglichen.
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Quelle: NHM / Naturhistorisches Museum Wien
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