Eine politische Kulturgeschichte Österreichs. Kunst im Spannungsfeld zwischen Freiheit – Politik – Publikum.

Künstler, Dichter und Denker mussten im 20. Jahrhundert auch in Österreich immer wieder um ihre Existenz und ihre Freiheit ringen – und das Ringen verlief oft dramatisch. Dieses Buch erzählt davon, wie Rechtsradikale wegen Arthur Schnitzlers „Reigen“ die Kammerspiele verwüsteten, wie Stefan Zweig von Antisemiten aus dem Land gemobbt wurde, warum Österreichs Regierung 1933 die Bücherverbrennung in Deutschland bejubelte und welche Autoren schon früh zu den Nazis überliefen.

Es geht aber auch im die „bleiernen 1950er Jahre“, in denen Künstler und Intellektuelle erstmals wieder Neues wagten, um die Konflikte mit den Aktionisten und die Widerstände, gegen die Künstler wie Hermann Nitsch, VALIE EXPORT und Peter Turrini kämpfen mussten. Es geht um die Frage: Verbirgt sich hinter Wokeness und Cancel Culture vielleicht Zensur von links?

Herbert Lackner erzählt in seinem neuen Buch Österreichs Geschichte anhand der Kulturkämpfe das Ringen von Autor:innen, Musiker:innen und Künstler:innen um ihre Freiheit – Eine politische Kulturgeschichte Österreichs.

·         Theaterskandal um Schnitzlers „Reigen“

·         Verbot des Kinofilms „Im Westen nichts Neues“ 1931

·         Bücherverbrennungen im Dritten Reich

·         Kampf gegen den Wiener Aktionismus

·         Proteste gegen die „Alpensaga“

·         Wirbel um die „Heldenplatz“-Uraufführung im Burgtheater

·         u. v. m.

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Dr. Herbert Lackner, geboren in Wien, studierte Politikwissenschaft und Publizistik, war stellvertretender Chefredakteur der „Arbeiter-Zeitung“ und danach 23 Jahre lang Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „profil“. Er ist Autor zahlreicher zeithistorischer Beiträge im „profil” und „Die Zeit“. Bei Ueberreuter sind bereits erschienen: „Die Flucht der Dichter und Denker“ (2017), „Als die Nacht sich senkte“ (2019), „Rückkehr in die fremde Heimat“ (2021) und „Die Medizin und Ihre Feinde“ (2022). Für „Die Flucht der Dichter und Denker“ erhielt er 2017 den Bruno-Kreisky-Preis (Sonderpreis) für das politische Buch. Herbert Lackner lebt in Wien.

oepb Rezension:

Herbert Lackner hat erneut ein großartiges geschichtliches Werk verfasst. Es ist ein – in typischer Lackner-Manier – perfekt recherchiertes Buch. Er legt nun den bereits vierten Band seiner erfolgreichen Kulturgeschichte Österreichs vor. Darin berichtet er aus dem Blickwinkel der Kulturkämpfe, denen sich die Dichter und Denker immer wieder stellen mussten. Dabei spannt er seinen geschichtlichen Bogen als wahren Brückenschlag zwischen den Zeiten:

Wie Rechtsradikale wegen Schnitzlers „Reigen“ die Wiener Kammerspiele verwüsteten, warum die Kirche wegen eines Besuchs von Josephine Baker Bußgottesdienste veranstaltete, warum Österreichs Regierung 1933 die Bücherverbrennung in Deutschland bejubelte, wie Stefan Zweig aus Österreich vertrieben wurde, welche Autoren schon früh zu den Nazis überliefen, wer das miefige Kulturklima der Nachkriegsjahre zu verantworten hatte, wie Valie Export, Hermann Nitsch, Peter Turrini und viele andere um ihre Werke kämpfen mussten und so weiter.

Für alle Literatur-, Kultur- und Politk Beflissenen: Hier sollte in einer gut sortierten Bibliothek dieses Buch nicht fehlen.

Als Schnitzler mit dem Kanzler stritt
von Herbert Lackner
Eine politische Kulturgeschichte Österreichs
208 Seiten, gebunden
€ 25,00
ISBN: 978-3-8000-7844-8
Erschienen bei ueberreuter
www.ueberreuter.at

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