In Ägypten herrscht das Militär, in Syrien ein Massenmörder, Libyen versinkt im Chaos und die Golfstaaten werden weiter autokratisch regiert. Europa hat die Lektion, dass arabische Autokraten Terror und Flüchtlinge produzieren, noch immer nicht gelernt. Das Fazit der Arabischen Revolution fällt düster aus. In seinem neuen Buch „Repression und Rebellion: Arabische Revolution – was nun?“ (Kremayr & Scheriau, 2020) beleuchtet Karim El-Gawhary abseits der Tagesberichterstattung die Region mit analytischem Weitwinkel und blickt dabei mitten in das Leben der Menschen.
Im Gespräch mit Reinhard Linke erzählt der Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary über die Prozesse des Wandels zehn Jahre nach der Arabischen Revolution, die Auswirkungen auf Europa und über sein neues Buch. Das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich unternimmt ihm Rahmen des Zeitzeugen-Forums „Erzählte Geschichte“ mit dem Experten für den arabischen Raum einen Versuch, unsere Nachbarn besser zu verstehen.
Karim El-Gawhary, Jahrgang 1963, ist ein deutsch-ägyptischer Journalist. Seit 1991 berichtet er für „Die Presse“, die „taz“ und weitere deutsche Tageszeitungen sowie Fachmagazine aus dem Nahen Osten. Fünf Jahre lang war er Korrespondentenvertreter des ARD Rundfunkstudios in Kairo. Der Buchautor und mehrfach ausgezeichnete Journalist leitet seit Mai 2004 das ORF-Büro in Kairo und betreut von dort aus den gesamten arabischen Raum.
Das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich ist nicht nur Ausstellung, sondern auch Plattform für Dialog und Diskussion. Zeitzeugengespräche sind zentraler Bestandteil dieser lebendigen Art der Geschichtsvermittlung. So waren bisher die Widerstandskämpferin Käthe Sasso, der Regisseur Wolfgang Glück, der Schauspieler Peter Matić, der Holocaust-Überlebende Marko Feingold, der Schriftsteller Peter Turrini, die TV-Legende Chris Lohner oder die EU-Politiker*innen Erhard Busek und Madeleine Petrovic zu Gast.
Was: Zeitzeugen-Forum „Erzählte Geschichte“ mit Karim El-Gawhary zum Thema „Arabische Revolution – was nun?“
Wann: Mittwoch, 23. September 2020, 18:30 Uhr
Wo: Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich, Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten
Wie viel: Eintrittspreis: EUR 9,00
Die Besichtigung des Hauses der Geschichte sowie der Sonderausstellung „Der junge Hitler. Prägende Jahre eines Diktator. 1889 – 1914.“ bis 18.30 Uhr ist im Eintritt inkludiert.
Anmeldung: +43 2742 90 80 90-998 oder anmeldung@museumnoe.at erbeten;
Quelle: Florian Müller / Museum NÖ
Lesen Sie mehr über das Museum Niederösterreich bei uns – kompakt gesammelt – bitte hier;