Der Start des mobilen Visitendienstes „Arztvisite2020“ für Corona-Patienten ist eine gemeinsame Initiative vom Land NÖ, Ärztekammer NÖ, ÖGK-NÖ, Notruf NÖ, RK und ASB für die ärztliche Versorgung von Patienten zu Hause in Niederösterreich.
Der Start des mobilen Visitendienstes „Arztvisite2020“ für Corona-Patienten ist eine gemeinsame Initiative vom Land NÖ, Ärztekammer NÖ, ÖGK-NÖ, Notruf NÖ, RK und ASB für die ärztliche Versorgung von Patienten zu Hause in Niederösterreich.

Aufgrund der Coronakrise steht die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu Hause vor neuen Herausforderungen. „Um die bestmögliche Versorgung von Corona-Patienten in Niederösterreich zu gewährleisten, setzen wir zusätzliche Maßnahmen zur ärztlichen Versorgung für die Erkrankten zu Hause. Menschen, die aufgrund von Quarantäne eine befristete Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen müssen, können dadurch noch besser versorgt werden. Ich danke allen Projektpartnern, mit denen wir gemeinsam in Rekordzeit das neue Modell ‚Arztvisite2020’ auf den Weg bringen konnten, um den Menschen zu helfen und die bestmögliche Gesundheitsversorgung in den Regionen zu sichern.“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Wenn an Covid-19 erkrankte Menschen einen so leichten Krankheitsverlauf haben, dass sie keinen stationären Krankenhausaufenthalt benötigen, müssen sie zu Hause medizinisch betreut werden. Unter allen Umständen müssen positiv getestete Menschen und auch Corona Verdachtsfälle von den Ordinationen und den Krankenhäusern ferngehalten werden. „Wir sind daher sehr froh, dass es mit dem Covid-19 Visitendienst nun eine klare Trennung zwischen den vielen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in ihren Ordinationen und einem eigenen speziellen mobilen Team von Covid-19 Ärztinnen und Ärzten für positiv getestete Patienten und Verdachtsfälle gibt. Damit können die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte die vielen nicht an Covid-19 erkrankten Menschen besser und sicherer betreuen. Denn man darf nicht übersehen, dass Menschen auch in Zeiten der Coronakrise unter ganz gewöhnlichen Krankheiten leiden, die ebenfalls eine Behandlung brauchen.“, so der Präsident der NÖ Ärztekammer Christoph Reisner. Nur durch diesen neuen speziellen Visitendienst kann gewährleistet werden, dass an Covid-19 erkrankte Menschen, die ein völlig anderes gesundheitliches Problem als ihre Covid-19 Erkrankung haben, zu Hause behandelt werden und so nicht in Ordinationen und Krankenhäuser gehen müssen.

„Das neue Projekt ‚Arztvisite2020‘ startet bereits am 8. April 2020 und wird vom Land Niederösterreich und der Österreichischen Gesundheitskasse finanziert. Der Notruf Niederösterreich dient hierbei als Drehscheibe. Gemeinsam mit den Rettungsorganisationen des Roten Kreuzes, des Arbeitersamariterbundes und den ausgewählten Ärzten wird die neue Visite in den Regionen durchgeführt.“, so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Martin Eichtinger über den Start und Ablauf des Projektes und weiter: „Dieser neue Gesundheitsservice startet zunächst für die fünf Versorgungsregionen Niederösterreichs. Die mobilen Visiten werden von je einem Arzt und einem Sanitäter in einem Auto des Roten Kreuzes oder des Samariterbundes durchgeführt.“
 
Bis zu 90 Prozent der an Corona erkrankten Menschen könnten ihre Krankheit aufgrund eines milden Verlaufs zu Hause auskurieren“, betont Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. „Ihre medizinische Behandlung durch ein eigenes Ärzteteam sicherzustellen ist im Kampf gegen das Virus ein weiterer wichtiger Beitrag. Damit wird einerseits die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung sichergestellt und andererseits der Schutz des Gesundheitssystems erhöht – in diesem Fall vor allem des niedergelassenen Bereichs.“, erklärt die Landesrätin die Bewegründe für die Initiative.

Aufgrund unserer Tätigkeiten und Erfahrungen beim NÖ Ärztedienst 141 und anderen ähnlichen Systemen war es sehr rasch ohne viel Aufwand möglich, die technische Umsetzung des Corona-Visitendienstes durchzuführen. Dienstplansystem, Disposition, Dokumentation und Abrechnungsprogramm wurde von uns in kürzester Zeit für dieses neue Versorgungsprojekt adaptiert und bereitgestellt.“, so Notruf-Chef Christof Chwojka.

„In die Arztpraxis können diese Menschen nicht gehen – also bringen wir den Arzt mit einem Rettungswagen zu ihnen. Damit können auch die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend umgesetzt werden, denn Arzt und Rotkreuz-Sanitäter sind mit einer entsprechenden Schutzausrüstung ausgestattet.“, erklärt Präsident Josef Schmoll, Rotes Kreuz Niederösterreich.

Der ärztliche Visitendienst ist eine notwendige und sinnvolle Ergänzung aller bisherigen Maßnahmen in der Covid-19 Krise.“, so der Präsident des Samariterbundes Niederösterreich, Otto Pendl und weiter: „Gemeinsam mit den Ärzten können wir so die Betreuung und Versorgung von Patienten, die sich in Heim-Quarantäne befinden, gewährleisten.“

Norbert Fidler, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse in Niederösterreich bedankt sich bei den Partnern für diese so wichtige gemeinsame Kooperation: „Für die Österreichische Gesundheitskasse steht die bestmögliche medizinische Versorgung ihrer Versicherten im Vordergrund. Es war uns daher besonders wichtig, dass wir in Niederösterreich einen Visitendienst für an Covid-19 erkrankte Patienten in häuslicher Quarantäne einrichten. Gemeinsam mit unseren Partnern ist es uns gelungen, Menschen, die medizinische Behandlung benötigen, nicht allein zu lassen. Dieser tägliche Visitendienst bietet den Betroffenen Sicherheit und beste Betreuung in einer außergewöhnlichen Situation. Mit unserem gemeinsamen Vorgehen wollen wir den Menschen in unserem Land helfen und dazu beitragen, die Corona-Pandemie in Niederösterreich einzudämmen.“

Kostenteilung
Das Land Niederösterreich und die Österreichische Gesundheitskasse teilen sich je zur Hälfte die Kosten für den täglichen Dienst der Visitenärzte in der Höhe von 360 Euro. Zusätzlich bezahlt die ÖGK die Ausgaben für die einzelnen durchgeführten Visiten, die jeweils mit 70 Euro tarifiert sind. Die Rettungseinheiten erhalten pro Auto pro Tag Euro 240,80.

Diese zusätzliche Betreuung für Corona-Patienten ist mit Jahresende 2020 befristet und wird bedarfsorientiert ausgerollt. Bei Bedarf kann der Service in jedem der 20 Bezirke und der vier Statutarstädte ausgebaut werden.

Die tätigen Visiten-Ärzte und Mitarbeiter der Rettungsorganisationen werden mit der notwendigen Schutzausrüstung ausgestattet.

Interessierte Ärzte aller Fachrichtungen können sich jederzeit melden unter:

Notruf NÖ

Quelle: Ärztekammer für Niederösterreich

www.arztnoe.at

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