23. Jänner 2008
In einem noch nicht veröffentlichten Monitoring-Bericht Österreichs an die Europäische Kommmission werden den heimischen Braunbären schlechte Überlebenschancen zugezählt. Dabei würde es hierzulande zahlreichen geeigneten Lebensraum für die üppigen Pelzträger geben, so berichtet die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) und das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI). Diesbezügliche rasche Rettungsmaßnahmen wären dringen vonnöten.
In einem sechsjährigen Zyklus müssen die EU-Länder den Zustand aller Arten und Lebensräume von europäischer Bedeutung auf dem jeweiligen Hoheitsgebiet bewerten und für Brüssel melden. Gemäß diesem Bericht befinden sich die Braunbären Österreichs in einem ,schlechten Erhaltungszustand´, so FIWI und WWF. Weiters wird der rapide Rückgang der Bestände der zentralösterreichischen Bärenpopulation im niederösterreichisch-steirischen Grenzgebiet bekräftigt. ,Von den seit 1989 in den nördlichen Kalkalpen nachgewiesenen 35 Bären sind nur noch maximal 4 am Leben.´, weiß Chris Walzer vom FIWI zu berichten. Als Hauptgrund für das rasante Verschwinden der Tiere wir das ,illegale Abschießen´ genannt.
Weiters teilt der Bericht mit, dass auf 25.000 Quadratkilometern in Österreich eigentlich genügend geeigneter Lebensraum für bis zu 500 Bären vorhanden wäre, erläutert Christoph Walder, WWF-Bärenprojektleiter. Die Untergrenze für eine überlebensfähige Population werde mit 100 Tieren bemessen. Der aktuelle Bestand der 3 bis 4 Bären in den nördlichen Kalkalpen und einzelner Männchen in Kärnten, die aus Slowenien zu- und auch wieder abwandern, liegt in Österreich daher deutlich darunter.
Dabei werden Erinnerungen an einen Bären wach, der vor zwei Jahren die Jäger hierzulande narrte, da er aus Slowenien kommend über Kärnten nach Tirol und weiter nach Bayern strawanzte, ehe er wieder zurücktrottete. Man hätte ihn in Ruhe lassen sollen, dabei wurde er doch abgeschossen – hinterhältig, kaltblütig, feige. Der Mensch obsiegt nach wie vor im Kampf mit der Natur, zerstört, rottet aus und wundert sich, wenn er für seine Kinder, die ohnehin mangels Fortpflanzung auch weniger werden, absolut nichts hinterlassen kann.