„Die wesentlichen Umbrüche in der Automobilbranche werden sich künftig auch auf das Steuersystem auswirken!“, so Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure in dieser Woche, im Rahmen des GSV-Forums „Wie eine ökologisch und verkehrspolitisch sinnvolle Kfz-Besteuerung in Zukunft aussieht“ im Haus der Industrie. Die österreichischen Automobilimporteure sehen vor allem bei der Gewichtung der unterschiedlichen Steuern Handlungsbedarf.
„Fakt ist, dass der Besitz eines Kfz, also bevor man auch nur einen Kilometer gefahren ist oder CO2 ausgestoßen wurde, in Österreich im Vergleich mit allen anderen EU-Ländern am höchsten besteuert wird.“, fährt er im Rahmen der Podiumsdiskussion fort. „Hier muss sich etwas ändern. Wir befürworten ausdrücklich eine Verschiebung des Schwerpunktes weg von der Besitz-, hin zur Benutzungsbesteuerung.“ Weiters müsse in Zukunft die CO2-Komponente stärker berücksichtigt werden. „Das Konzept der motorbezogenen Versicherungssteuer ist veraltet. Wir sehen den Trend, in Zukunft verstärkt die CO2-Emissionen als Parameter heranzuziehen. Wesentlich dabei ist, dass die Veränderungen aufkommensneutral geschehen – die Gesamtbelastung darf nicht steigen.“, forderte der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure nachdrücklich. Drittens erwarte man sich bei der Besteuerung von alternativ betriebenen Fahrzeugen Privilegien. Denn neben anderen Fördermaßnahmen, müssten auch steuerliche Anreize geschaffen werden, damit sich Konsumenten für den Kauf beispielsweise eines E-Autos entscheiden.
„Im Hinblick auf eine völlige Dekarbonisierung bis 2050 müssen wir aber realistisch bleiben. Den Gesamtbestand, das bedeutet nicht nur Neuzulassungen, sondern auch alle Gebrauchtwagen bis 2050 auszutauschen und das nicht nur in Österreich, sondern global, wird schwierig. Dass das zu schaffen ist, wird heute noch kaum ein Hersteller unterschreiben. Konventionell betriebene Fahrzeuge werden noch lange ihre Berechtigung haben.“, so Günther Kerle abschließend.
Offen bliebe auch weiterhin, ob die Elektromobilität endgültig den Stein der Weisen darstellt und er verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf Entwicklungen beim Wasserstoffantrieb.
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