350 Mio. Euro nimmt die Bundesregierung für die Forstwirtinnen und Forstwirte in die Hand. Den Ministerrat hat das kürzlich präsentierte Forstpaket bereits passiert, die Gelder sollen in den kommenden Monaten fließen. „Jeder Euro, der in unsere nachhaltig bewirtschafteten Wälder fließt, kommt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten doppelt zurück.“, begrüßen Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser und Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament und Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Nachhaltige Forstwirtschaft“, die Investitionen in die Forstwirtschaft und den Klimaschutz.
Forstwirtschaft heißt in Generationen denken
„Forstwirte haben ihre Werkstatt unter freiem Himmel. Deshalb trifft sie die Klimakrise besonders stark und von allen Berufsgruppen als allererste.“, sagt Strasser. Von 18,9 Mio. Erntefestmeter Holzeinschlag im Jahr 2019 waren beispielsweise 62 Prozent der Erntefestmeter Schadholz. „Bei solchen Schadholzmengen verwundert es nicht, dass unsere Forstwirtinnen und Forstwirte nicht mehr von den Einnahmen aus der Forstwirtschaft leben können und so die nachhaltige Waldbewirtschaftung gefährdet ist. Umso wichtiger sind jetzt die Investitionen in unsere Forstwirtschaft.“, begrüßt Strasser das Forstpaket, das auch den nächsten Generationen zugutekommt.
Holz ist Baustoff der Zukunft
„Wer ein Holzhaus baut, trägt vielfach zum Klimaschutz bei.“, sagt Strasser. Die vermehrte Holzverwendung durch Stärkung vorhandener und Erforschung neuer Absatzkanäle sichert langfristig die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Bauen mit Holz garantiert Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den Regionen Österreichs. Insgesamt hängen rund 300.000 Arbeitsplätze am Sektor Forstwirtschaft. „Wir müssen Arbeitsplätze in den Regionen fördern, deshalb wird Geld für Wiederaufforstungen, klimafitte Wälder oder etwa für die Forschung bei Holzgas und Holzdiesel und die Stärkung der Absatzmärkte in die Hand genommen.“, so Strasser.
Forstwirtschaft ist ein Europathema
“Auch der Forstsektor kämpft mit den Folgen dieser beispiellosen Krise. Die ohnehin angespannte Lage im Forstsektor, aufgrund des Klimawandels und seiner Folgeschäden, verschärft sich durch Covid-19 kritisch. Wir kämpfen in ganz Europa mit Klimawandelfolgeschäden: Vom Borkenkäfer, über Windwürfe bis hin zu massiven Waldbränden. Eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes ist wegen des Verfalls des Holzpreises wirtschaftlich kaum noch möglich.“, skizziert Schmiedtbauer. „Hier braucht es genau diese finanziellen Anreize für unsere Waldbewirtschafter – gerade jetzt in der Krise, sowie eine Holzbau-Offensive, um die Wirtschaft nach der Krise anzukurbeln und dabei gleichzeitig das Klima zu schützen. Eine starke EU-Forststrategie, die Klarheit und Planbarkeit für uns Forstwirte schafft, ist dringend notwendig.“, sagt Schmiedtbauer, selbst Waldbesitzerin, und streicht hervor, dass es europaweit 3 Millionen Arbeitsplätze sind, die am Wald hängen. Diese sichern Einkommen im ländlichen Raum und wirken der Abwanderung entgegen – dem sei Sorge zu tragen.
Quelle: Bauernbund
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