Erfolgreicher Belastungstest der beiden Netzbogenbrücken der Wiener Flughafen Spange: Beide Brücken haben den behördlich vorgeschriebenen Test bestanden, sie können rechtzeitig für den neuen Fahrplan in Betrieb genommen werden. Bereits am 14. Dezember 2014 ist es so weit: Erstmals werden Fernverkehrszüge zum Wiener Flughafen fahren, Fahrgäste aus Wels, Linz und St. Pölten können bequem und zeitsparend mit dem Zug direkt unter den Terminal fahren. Die neue Verbindungsstrecke zwischen dem Wiener Hauptbahnhof und dem Flughafenbahnhof ist insgesamt 2,1 Kilometer lang.
Herzstück der Strecke sind die beiden 4.100 und 3.200 Tonnen schweren Netzwerkbogenbrücken, die die Gleise der Ostbahn, der Flughafenschnellbahn (S7) und des Zentralverschiebebahnhofs in einer Höhe von 8 Metern queren. Eine Brücke ist 112,5 Meter, die andere 88,5 Meter lang, beide sind 15 Meter breit. Mit der neuen Verbindungsstrecke können Fernzüge rasch zum Flughafen fahren, ohne andere Gleise kreuzen zu müssen. Insgesamt haben die ÖBB 60 Mio. Euro in die neue Verbindungsschleife investiert.
Umfassende Zulassungstests für sicheres Bahnfahren
Damit die Brücken für den Zugverkehr freigegeben werden können, müssen sie erst auf Herz und Nieren geprüft werden: In einem ersten Schritt wurden nach und nach insgesamt sechs schwere Tauruslokomotiven der ÖBB auf die Brücke gefahren. Jede einzelne Lok wiegt 88 Tonnen. Sensible Meßgeräte überwachten dabei das statische Verhalten der Brücke unter der Belastung von deutlich mehr als 500 Tonnen Gewicht. Ergänzt wurden die Messungen durch anschließende dynamische Tests: Dabei wurden mit den Lokomotiven mehrere Fahrten über das neue Bauwerk durchführt, die Geschwindigkeit wurde stufenweise gesteigert, anschließend Bremsproben auf dem Brückentragwerk durchgeführt. In einem dritten Schritt wurde die künftige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h getestet. Bei den Überfahrten wird das Bauwerk durch die Brückenbauexperten exakt vermessen.
Ziel der Tests war die Prüfung der Gebrauchstauglichkeit bei extremen betrieblichen Verhältnissen, die im Regelbetrieb nicht auftreten werden. Einsturzgefahr besteht bei solchen Tests nicht, weil Eisenbahnbrücken unter sehr großen Sicherheitszuschlägen geplant und errichtet werden.
Bild 1: ÖBB / Deopito
Bild 2: ÖBB / Redl (Luftaufnahme)