Aufgrund der COVID-19 Sperre aller Stellungshäuser in der Zeit von März bis Mai 2020 und der in der Folge geltenden Abstandsregeln konnten nicht alle Stellungspflichtigen des Geburtsjahrganges 2002 der Stellungsuntersuchung zugeführt werden. Dieser Überhang von 1.600 Stellungspflichtigen wurde im I. Quartal 2021 erledigt. Aufgrund der eingeschränkten Stellungskapazitäten zufolge der COVID – Bestimmungen wird auch 2021 ein Überhang von ca. 1.500 jungen Männern entstehen, die erst im I. Quartal 2022 zur Stellung eingeladen werden können. Um Nachteile zu vermeiden, erfolgte eine schriftliche Verständigung der Betroffenen, in der ihnen die Möglichkeit einer Stellung im Jahr 2021 im Stellungshaus Graz oder Klagenfurt auf freiwilliger Basis angeboten wurde.
Kennzahlen „Tauglichkeit“:
Rund 75 Prozent der Wehrpflichtigen eines Geburtenjahrganges sind tauglich. In etwa 25 % sind untauglich! In OÖ leisten ca. 55% der Tauglichen den Wehrdienst, 45% entscheiden sich für den Zivildienst.
Der OÖ-Militärkommandant Brigadier Dieter Muhr ließ intern erheben, wer leistet Wehrdienst, wer nicht, wer tendiert zum Zivildienst und wer rückt wo ein? Die Erhebung ergab, dass es bei der Entscheidung ob Wehr- oder Zivildienst geleistet wird keine Unterschiede zwischen Stadt und Land oder des Bildungsabschlusses gibt. Dieter Muhr dazu: „Die jungen Männer treffen die Entscheidung pragmatisch. Jeder Einzelne entscheidet für sich. Die Stärke des Bundesheeres ist, dass Wehrpflichtige aus allen Lebensbereichen einrücken und sich einbringen!“ Seit 2015 entscheidet sich eine größere und zunehmende Zahl für den Wehrdienst. Muhr: „Ich gehe davon aus, dass das so bleiben wird, allenfalls sich erhöhen wird. Das Bundesheer hat bei COVID-19 gezeigt, was es kann, wer es ist, wie wir arbeiten und welche wichtigen Beiträge wir für die Sicherheit des Landes leisten. Wir haben hart daran gearbeitet. Auslandserfahrungen, Ausbildungs- und Bildungsinitiativen und hohe Kompetenz bei den Soldatinnen und Soldaten sind vorhanden.“
Und weiter: „Bis zu einem Drittel der Grundwehrdiener dienen in anderen Bundesländern und gehen uns hier ab. Ein COVID-19 Einsatz, ein Umgehen mit der Pandemie, wie wir in Österreich es gemacht haben und machen, ist ohne Grundwehrdiener undenkbar. Während wir hier sitzen, arbeiten Grundwehrdiener im Dienstleistungszentrum in Linz und im Design Center beim Testen. Und es kontrollieren hunderte davon die Grenzen. Und: Ohne Wehrdienst gäbe es auch keinen Zivildienst und dort würden genauso die Helfer fehlen. Wir haben eine gewonnene Generation, die für ihr Land einsteht. Das halte ich für einen wesentlichen Gewinn aus der COVID-19 Pandemie!“
Die Bedeutung der Kaserne Amtsgebäude Garnisonstraße
Nach jahrelanger Diskussion ist dieser Standort nun gesichert. Die Ergänzungsabteilung mit der Stellungsstraße verbleiben in Linz. Dazu meint Brigadier Dieter Muhr: „Mit dem Standort bleiben oberösterreichische Stellungspflichtige in unserer Obhut. Das Land Oberösterreich und die Stadt Linz stehen hinter der Stellung hier in der Garnisonstraße!“
Weiters führte Muhr aus, dass das Amtsgebäude Garnisonstraße für das Bundesheer der einzig verbliebene Standort in der Landeshauptstadt Linz ist. Die Kaserne dient der Unterstützung und Versorgung von Assistenzkräften und des Truppenübungsplatzes Treffling und zur Bereitstellung von Einsatzkräften und Stäben bei Großveranstaltungen z.B. wurden während der EU-Ratspräsidentschaft ABC-Einheiten dort vorgehalten. Aktuell werden die in der Teststation Design Center eingesetzten Soldaten von hier aus versorgt.
Oberst Alois Arnreiter erklärte, dass in den kommenden 3 Jahren rund 10 Millionen Euro in die Sanierung und in die Neuerrichtung eines Mehrzweckgebäudes sowie von Sportanlagen investiert würden. Das derzeit in Wels befindliche Heerespersonalamt wird bis Ende 2023 die neuen Räumlichkeiten im Amtsgebäude Garnisonstraße beziehen. „Somit sind alle personalrekrutierenden Dienststellen hier vereinigt!“ meinte Arnreiter.
In Vorbereitung auf ein mögliches Blackout–Szenario wurde das Amtsgebäude vor kurzem einem Stresstest unterzogen. Die Ergebnisse werden jetzt analysiert und dann umgesetzt.
Neuer Leiter der Ergänzungsabteilung
Der neue Leiter der Ergänzungsabteilung, Oberst Alois Arnreiter, ist verheiratet, Vater einer Tochter und lebt mit seiner Familie seit 1999 in Rohrbach-Berg.Sein beruflicher Werdegang führte ihn 1986 als Pionieroffizier nach Salzburg. Im Jahr 2000 wechselte er als Logistikoffizier zur 4. Panzergrenadierbrigade nach Linz/Ebelsberg ehe er 2012 zum Militärkommando OÖ versetzt wurde. Dort war er ebenfalls als Logistiker tätig, bis er 2015 als stv. Leiter der Ergänzungsabteilung und stv. Kasernenkommandant im Amtsgebäude Garnisonstraße eingeteilt wurde. Seit 1. Aug 2021 ist Oberst Alois Arnreiter Leiter der Ergänzungsabteilung und Kasernenkommandant im Amtsgebäude Garnisonstraße.Arnreiter absolvierte diverse Auslandsübungen, einen Auslandseinsatz im Kosovo und bringt reichlich Erfahrung aus unzähligen Katastropheneinsätzen mit, in denen er als Pionieroffizier immer in leitenden Funktionen eingesetzt war.
Quelle: Österreichisches Bundesheer
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