Die Ärzteschaft wäre bereit für die Corona-Schutzimpfung. Das 
Problem ist jedoch die mangelnde Verfügbarkeit des Impfstoffes. Foto: Wilfried Pohnke / Pixabay

„Die Ärztinnen und Ärzte in Niederösterreich könnten jederzeit ihre Angestellten und auch Patientinnen und Patienten impfen, dafür sind sie bestens ausgebildet und gut vorbereitet!“, so Dr. Christoph Reisner, MSc, Präsident der NÖ Ärztekammer, angesichts der immer lauter werdenden Kritik am zu langsamen Impfstart und ergänzt: „Doch dafür benötigen sie ausreichend Impfstoffe, die derzeit in viel zu geringen Mengen vorhanden sind.“ Einzelne Medien haben die Kritik am schleppenden Impfstart offensichtlich fehlinterpretiert. Nicht die Hausärzte sind das Nadelöhr oder gar überfordert mit den Corona-Schutzimpfungen, das Problem liegt im Mangel an verfügbaren Impfstoffen.

Dr. Dietmar Baumgartner, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, stellt dazu fest: „Der aktuell in Österreich zur Verfügung stehende Impfstoff der Firma BioNTech ist etwas anders in der Handhabung als herkömmliche Impfstoffe, was einen höheren Organisationsaufwand vor allem für die Logistik bedeutet. Doch Ärztinnen und Ärzte können sich auf diesen neuen Impfstoff gut einstellen. Ihr Interesse ist riesengroß, ihr Wissen und Können zur Verfügung zu stellen und auf breiter Ebene zu impfen. Doch wenn der Impfstoff fehlt, dann kann selbst die Ärzteschaft nicht weiterhelfen.“

Impfkoordination entscheidet, wer wann wie viel Impfstoff bekommt

Als NÖ Impfkoordinationsstelle wurde Notruf NÖ, eine Einrichtung des Landes Niederösterreich, festgelegt. Daher haben weder Ärztinnen und Ärzte noch die Ärztekammer einen Einfluss darauf, wer von den zahlreichen Interessierten letztendlich als Impfärztin bzw. Impfarzt gelistet wird, noch wie viel Impfstoffe an diese verteilt werden. Die Letztverantwortung dieser Entscheidung liegt in ganz Österreich ausschließlich bei der Impfkoordination des jeweiligen Bundeslandes. Dies ist auch der Grund, weshalb es in Österreich neun unterschiedliche Impfstrategien gibt.

Christoph Reisner appelliert daher an die Politik: „Die Impfungen haben viel zu langsam begonnen. Nun muss die Beschaffung von zugelassenen Impfstoffen oberste Priorität haben. Hier ist die Politik gefordert, nicht nur weitere Impfdosen zu ordern, sondern dafür zu sorgen, dass diese auch so rasch wie möglich geliefert und verimpft werden. Andere EU-Länder schaffen es auch, mehr Impfdosen zu bekommen und weisen dadurch höhere Durchimpfungsquoten auf.“ Zur Impfstrategie in Niederösterreich ergänzt Baumgartner: „Im flächenmäßig größten Bundesland brauchen wir die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, um einen niederschwelligen Zugang zur Impfung sicherzustellen. Daher sollten gerade diese so rasch wie möglich geimpft werden. Nur so können sie sich und damit in der Folge ihre Patientinnen und Patienten vor einer möglichen Infektion schützen.“

www.impfung.at

Quelle: Ärztekammer für Niederösterreich

Lesen Sie noch mehr über die NÖ-Ärztekammer bei uns bitte hier;

www.arztnoe.at

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