So manches Fieber mit Erkältungssymptomen kann eine SARS-CoV-2-Infektion sein. Meist geht sie glimpflich aus, aber nicht immer. Die gemeldeten stationären Aufnahmen im SARI-Dashboard der letzten Wochen zeigen, dass – jahreszeitbedingt – zunehmend mehr Menschen aufgrund von COVID-19 im Spital behandelt werden müssen. Letztes Jahr sind trotz vorhandener Impfmöglichkeit immer noch tausende Menschen an COVID-19 gestorben. Daher ist es gerade für Risikogruppen wie Menschen über 60 oder Personen mit chronischen Erkrankungen wichtig, sich jetzt boostern zu lassen, um so das Risiko eines schweren Verlaufs in diesem Winter zu reduzieren.
Spitalsaufnahmen aufgrund von COVID-19 steigen wieder an
Das SARI-Dashboard, in dem die stationären Aufnahmen in österreichischen Krankenanstalten mit Schweren Akuten Respiratorischen Infektionen (SARI) dargestellt sind, zeigt seit mehreren Wochen einen kontinuierlichen Anstieg der COVID-19-bedingten Aufnahmen. Einen ähnlichen Trend sieht man im Abwassermonitoring, auch wenn dieser in einigen Bundesländern momentan stagniert. „Es ist anzunehmen, dass sich der Anstieg fortsetzen wird, sobald es noch kälter wird und Firmenweihnachtsfeiern und ähnliche Veranstaltungen die Verbreitung des Virus weiter begünstigen“, warnt deshalb Dr. Michael Meilinger, MBA, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie, Klinik Floridsdorf.
COVID-19 – dritthäufigste Todesursache im letzten Jahr
Wie gefährlich COVID-19 immer noch ist, zeigen Daten der Statistik Austria. Auch 2022, im dritten Jahr der COVID-19-Pandemie, starben insgesamt nach wie vor mehr Menschen in Österreich als vor Corona. Knapp sieben Prozent, das sind exakt 6.316 Personen, sind 2022 an COVID-19 verstorben. Die Infektionserkrankung war somit die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Gestorben sind vor allem Menschen in höherem Alter, Männer etwas häufiger als Frauen.
Bemerkenswert ist, dass 2022 außerdem noch 1.739 Personen mit COVID-19 als Begleiterkrankung verstorben sind. Das bedeutet, dass COVID-19 zwar nicht die Todesursache war, den Tod aber beschleunigt hat. Dies war vor allem bei Menschen mit Krebserkrankungen und chronischen Herzkrankheiten der Fall.
Impfung reduziert Risiko für schweren Verlauf
„Das Risiko für einen schweren Verlauf kann man durch einen aufrechten Impfschutz sehr gut minimieren – auch bei vorerkrankten Personen“, betont Pneumologe Michael Meilinger. Im Österreichischen Impfplan wird ausdrücklich hervorgehoben, dass die COVID-19-Erkrankung bei Geimpften „in der Regel kürzer und milder verläuft und Komplikationen wie Spitalsaufenthalte und Todesfälle weitgehend vermieden werden können“. Ebenfalls von hoher Relevanz: Die aktuelle Studienlage deutet darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, Long COVID zu entwickeln, bei geimpften Personen niedriger ist. Aus beiden Gründen ist bei Personen aus Risikogruppen und älteren Menschen eine regelmäßige Auffrischung notwendig.
„Im Gegensatz zu früher ist keine dreiteilige Grundimmunisierung mehr nötig, da bei fast allen Personen eine Grundimmunität, entweder durch vorangegangene Impfungen oder Erkrankungen, bereits vorhanden ist“, erläutert Meilinger. „Eine einmalige Impfung ist ausreichend.“ Ganz besonders wichtig ist der Booster, der nun gegen die Variante XBB gerichtet ist, für Personen ab 60 Jahren (auch ohne zusätzliche Risikofaktoren), Schwangere, Personen mit Trisomie 21, Personen mit Grunderkrankungen, Krebs, Immundefekten oder Übergewicht sowie für Menschen, die in Alten- und Pflegeheimen betreut werden.
„Gemma Boostern“-Kampagne ruft zur Impfung auf
Um das Wissen rund um die COVID-19-Impfung und die Durchimpfungsrate zu erhöhen, hat der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) die Kampagne „Gemma Boostern“ ins Leben gerufen. Herzstück ist die Website. Neben Informationen zum Booster findet man dort auch weiterführende Links für das jeweilige Bundesland.
Die Booster-Impfung wird derzeit vor allem von niedergelassenen Ärzt:innen durchgeführt. Eine Übersicht über die aktuellen Impfangebote gibt es auf der Website des Sozialministeriums unter
Quelle: Österreichischer Verband der Impfstoffhersteller
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