Der Nachsorgepass Darmkrebs wurde auf Wunsch von Patient*innen umgesetzt. Foto: © BHS Wien / Alek Kawka

Eine*r von fünf Patient*innen muss nach einer Darmkrebserkrankung damit rechnen, dass der Tumor wieder auftritt und ein Rezidiv entsteht. Je früher ein Rezidiv erkannt wird, umso höher sind die Heilungschancen. Daher sind in den ersten fünf Jahren (60 Monate) nach einer Darmkrebserkrankung engmaschige Kontrollen vorgesehen. Die fächerübergreifende Zusammenarbeit mehrerer Fachrichtungen, vor allem der Chirurgie und der Onkologie, erhöhen dabei die Chancen Rezidive früh zu finden. In dieser engen Zusammenarbeit ist im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien, Vinzenz Gruppe, der neue Darmkrebs- Nachsorge-Pass entstanden.

Ähnlich wie beim Eltern-Kind-Pass fasst der Darmkrebs-Nachsorge-Pass die zu absolvierenden Kontrolltermine und wichtige Informationen für Patient*innen zusammen. Er wurde auf Wunsch von Patientinnen und Patienten umgesetzt. Eingebracht haben diesen Wunsch die Selbsthilfe Darmkrebs und die Allianz onkologischer Patient*innenorganisationen über ihre Präsidentin bzw. Obfrau Helga Thurnher: „Es freut mich, dass wir den onkologische Nachsorgepass für Darmkrebspatienten vorstellen können, der den Patient*innen Sicherheit und Erleichterung bei der anstehenden Nachsorge nach einer Darmkrebserkrankung gibt und der schon lange erwünscht war.“ Die Fachklinik für den gesamten Verdauungstrakt und urologischen Bereich, Onkologie und Psychosomatik in Wien Mariahilf zählt zu den Pionieren auf dem Gebiet der Therapie von Darmkrebs in Österreich. „Wir möchten unseren Patient*innen nicht nur High-end-Therapien zukommen lassen, sondern auch begleitend für sie da sein. Aus diesem Grund nahmen wir diesen Wunsch sehr gerne auf“, freuen sich Prim. Univ. Prof. Mag. Dr. Alexander Klaus, FACS, Leiter der Chirurgischen Abteilung und Prim. Univ.-Prof. Leopold Öhler, Leiter der Abteilung für Onkologie und Hämatologie, über die gemeinsame Entwicklung des Nachsorge-Passes, der sofort den Patient*innen im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien zur Verfügung steht. „Die große Herausforderung war dabei, das Nachsorgeschema für unsere Fachklinik aus den doch unterschiedlichen Leitlinien zu erstellen“, so Klaus und Öhler.

Nachsorgepass Darmkrebs: Nachsorge Termine auch online. Foto: © BHS Wien / Alek Kawka

Nachsorge: Rezidive möglichst früh entdecken

Mit rund 4.500 Erkrankungen jährlich ist Darmkrebs die dritthäufigste Tumorerkrankung in Österreich. Dank Vorsorge konnte diese Zahl in den letzten Jahren gesenkt werden. Mit dem neuen Pass wird auch die Bedeutung der Nachsorge aufgewertet, die einen schweren Krankheitsverlauf verhindern kann. Prinzipiell gilt: Je früher ein Wiederauftreten (Rezidiv) festgestellt wird, umso höher sind die Heilungschancen. Ist ein Rezidiv auf eine Metastasierung in ein Organ, z. B. die Leber, begrenzt, bedeutet dies ein bis 50 % krankheitsfreies 5-Jahres-Überleben. Im Falle einer Metastasierung in zwei Organe ist bestenfalls mit einer 20-prozentigen Chance auf ein längeres krankheitsfreies Überleben zu rechnen. Die Nachsorge dient zudem als Begleitung und Anleitung zu einem gesunden Lebensstil.

60 Monate Kontrollen auf 44 Seiten im handlichen Postkarten-Format

Kein Suchen nach Befunden, kein mühsames Einheften, kein Verlust von Zetteln – nicht nur die Patient*innen selbst haben mit dem neuen Pass alle Kontrolluntersuchungen kompakt im Griff, auch andere Behandler*innen sehen die Krankengeschichte auf einen Blick. Im Pass sind unter anderem die Anamnese, die Tumormarker, die nächsten Termine in der Endoskopie, Radiologie und Ambulanz in der Fachklinik sowie entsprechende Anmerkungen von den einzelnen Kontrollterminen nachzulesen. Der informative Begleiter enthält auch Wissenswertes über die Erkrankung Darmkrebs sowie Empfehlungen zur Ernährung, psychischen Gesundheit, Stoma und Trainingstherapie nach einer Tumorerkrankung. Ebenso sind die Zeiten der Ambulanzen und der Online-Nachsorgeambulanz sowie wichtige Kontakte in der Fachklinik gesammelt enthalten.

Darmkrebszentrum – Darmkrebs-Operation. Foto: © BHS Wien / Alek Kawka

Nachsorge Termine online

Um Patient*innen den Weg in das Krankenhaus zu ersparen, hat das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien in der Pandemie neue Online Ambulanzen etabliert. Seit diesem Frühjahr ist ein Besuch in der chirurgisch-onkologischen Nachsorgeambulanz bequem von zu Hause aus via Computer, Tablet oder Smartphone möglich. Patient*innen sparen sich so den Weg ins Spital und die Wartezeit vor Ort. Der virtuelle Ambulanzbesuch erfolgt über einen geteilten Bildschirm, wo Befunde sicher geteilt und besprochen werden können. Da der persönliche Kontakt gerade bei Krebserkrankungen sehr wichtig ist, steht die Online Ambulanz ausschließlich Patientinnen und Patienten offen, die mit ihrer Erkrankung im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien in Behandlung sind.

Neuer Beirat Gesundheitspark Barmherzige Schwestern Wien

Patient*innen sind Expert*innen in ihren Erkrankungen und wissen selbst sehr gut was sie (noch) brauchen. Dieses Wissen wird im neuen „Beirat Gesundheitspark Barmherzige Schwestern Wien“ seit kurzem strukturiert genutzt und mit dem Nachsorgepass erstmals umgesetzt. In Österreich ist es noch unüblich, Patient*innen, Selbsthilfegruppen, oder Anrainer*innen zu fragen, welche Angebote sie sich von Gesundheitsunternehmen wünschen. In den Gesundheitsparks der Vinzenz Gruppe wurden dafür Beiräte initiiert, die strukturiert mit eigener Geschäftsordnung, festgelegten Terminen und ein*er Sprecher*in die Bedürfnisse und Wünsche der Patient*innen aufgreifen. Ziel ist es, Patient*innen noch besser in ihrer Erkrankung zu begleiten und noch mehr Patient*innennähe zu leben. Die Sprecherin des Beirates Gesundheitspark Barmherzige Schwestern Wien ist ebenfalls Helga Thurnher, Präsidentin der Selbsthilfe Darmkrebs.

Beirat Gesundheitspark

Darmzentrum – Untersuchung eines Patienten. Foto: © BHS Wien / Alek Kawka

Gesundheitspark Barmherzige Schwestern Wien

Der Gesundheitspark rund um das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien bietet Vor- und Nachsorge Angebote, Therapie und Training zu den medizinischen Themen des Verdauungstraktes und des urologischen Bereichs sowie der Psychosomatik und der Onkologie. Eine Vielzahl an Expert*innen unterstützen die Patient*innen auf dem Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden und sind dabei bestens vernetzt: für weiterführende Therapien und ein ganzheitliches Behandlungskonzept können Patient*innen innerhalb des Gesundheitsparks Empfehlungen bekommen und auf Wunsch weitergeleitet werden. Um die Angebote im Gesundheitspark kontinuierlich auszubauen und weiterzuentwickeln wurde der Beirat Gesundheitspark ins Leben gerufen.

www.gesundheitspark.at/bhswien  

Quelle: Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien

Lesen Sie mehr über das Krankenhaus Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien bei uns bitte hier:

Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien

Das Barmherzigen Schwestern Krankenhaus Wien, ein Unternehmen der Vinzenz Gruppe, ist ein Akutspital im 6. Bezirk. Die Schwerpunkte liegen im gesamten Verdauungstrakt, urologischen Bereich, Kardiologie und Psychosomatik. Das Darmzentrum, das Adipositas-Zentrum und das Beckenboden-Zentrum des Krankenhauses bieten gebündelte Kompetenz sowie ein breites und fächerübergreifendes Therapieangebot. Jährlich werden mehr als 55.000 Patientinnen und Patienten stationär und ambulant behandelt. 

www.bhswien.at

Und über die Vinzenzgruppe bei uns bitte hier:

Vinzenz Gruppe: Gesundheit kommt von Herzen

Im Sinne der christlichen Gründer/innen setzt man sich in der Vinzenz Gruppe gemeinsam für ein Gesundheitswesen in Österreich ein, in dem kompetente Medizin und Pflege von Herzen kommen. Gemeinnützigkeit ist das oberste Prinzip. Die Ordenskrankenhäuser, Pflegehäuser, Wohnangebote für Menschen mit Betreuungswunsch, Rehabilitationseinrichtungen und Präventionsangebote stehen allen Menschen offen – ohne Ansehen ihrer Konfession und ihrer sozialen Stellung.

www.vinzenzgruppe.at

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