Bauernbund-Präsident Jakob Auer. Foto: Österreichischer Bauernbund
Bauernbund-Präsident Jakob Auer. Foto: Österreichischer Bauernbund

Die Bauern im Süden stehen vor der schlimmsten Schadenskatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Lage ist dramatisch: Ausfälle von bis zu 100 Prozent bedrohen Obst-, Gemüse- und Weinbauern. Viele der betroffenen Bauern denken daran aufzuhören …

Das Schadensausmaß wird 200 Millionen Euro sicher übersteigen. Kombiniert mit der Einkommenssituation in der Landwirtschaft wird daraus eine ruinöse Mischung.“, zeigt sich Bauernbund-Präsident Jakob Auer mehr als besorgt – auch über die jüngsten Einkommensergebnisse. Die Vorschätzungen für 2015 weisen neuerlich ein deutliches Minus aus. „Zum fünften Mal in Serie müssen die Bäuerinnen und Bauern Verluste einstecken. Jahr für Jahr Verluste – welcher Betrieb kann sich das auf Dauer leisten? Die Gefahr für immer zusperren zu müssen, wird für viele Betriebe immer größer.“, alarmiert der Präsident die Öffentlichkeit.

Preis- und Marktkrise betrifft nahezu alle Bauern
Während die Obstbauern jetzt akut und zusätzlich betroffen sind, sind sowohl Milch- als auch Schweinebauern schon längst unter Druck. „Die Einkommenssituation auch bei Milch und Fleisch ist extrem dramatisch. Der Preis für Schweinefleisch befindet sich auf einem 7-Jahres-Tief, die Milchpreise für konventionelle Milch sind ebenfalls drastisch gesunken.“, verweist Jakob Auer auf das aktuelle katastrophale Preisniveau. „Trotz der ständigen Bekenntnisse der Handelsketten zeigen die Regalpreise schon wieder nach unten. Für 1 Kilo Schweinefleisch erhält der Bauer EUR 1,34, je Liter Milch zwischen 27 und 29 Cent. Zu diesen Preisen können viele Bauern längst nicht ihre Produktionskosten decken, sie produzieren auf Verlust.“, erklärt er die Preis- und Einkommenslage als krisenhaft.

Schere zwischen Versorgungswunsch und Produktionsmöglichkeit
„Viele Bauern schaffen das nicht mehr. Wenn wir so weit kommen, dass die bäuerliche Produktion wegen der höheren Kosten und der ausländischen Konkurrenz in Österreich ausstirbt, dann schauen auch die Konsumenten und die Arbeitnehmer in der vor- und nachgelagerten Wirtschaft durch die Finger.“, warnt Jakob Auer vor einem möglichen Zukunftsszenario. Was die Politik jetzt tun kann: „Finanzminister Hans Jörg Schelling hat bereits Krisenbeihilfen aus dem Katastrophenfonds für die geschädigten Obst-, Gemüse- und Weinbauern zugesagt. Das ist wichtig, aber nur eine ungenügende Akuthilfe. Daneben braucht es eine sofortige Entlastung für die gesamte österreichische Landwirtschaft durch Hilfsmaßnahmen!“, fordert der Bauernbund-Präsident ein sofortiges Reagieren seitens der Bundesregierung.

www.bauernbund.at  

Bitte beachten Sie auch diese postings bei uns:
Back to Top