In Glasgow ringen derzeit auf der 26. UN-Klimakonferenz die Spitzen der Weltpolitik und der Wissenschaft um Umsetzungsschritte zur Begrenzung der Erderwärmung. Mittlerweile ist eindeutig, dass rasche Maßnahmen notwendig und die nächsten 10 Jahre für die Welt und die Menschheit entscheidend sind. UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt: „Die Alarmglocken sind ohrenbetäubend. Die IPCC-Berichte müssen die Totenglocken für Kohle und andere fossile Brennstoffe sein, bevor sie unseren Planeten zerstören.“
In Oberösterreich hat die neue Landesregierung in ihrem Koalitionsprogramm nun auch das Bundesziel der Klimaneutralität bis 2040 übernommen. Sie folgt damit auch den Zielsetzungen der OÖ-Gemeinden. Bei der Befragung auf www.klimawahlen.at hatten sich 80% der antwortenden Gemeinde-Politikerinnen vor der OÖ-Wahl 2021 für die Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 ausgesprochen und auch entsprechende Maßnahmen befürwortet.
Für Peter Czermak, vom Verein Klima-Allianz OÖ ist dies eine erfreuliche Entwicklung. „Jetzt geht es darum, im Land und in den Gemeinden möglichst rasch konkrete Maßnahmenschritte zu setzen für diese ambitionierten Ziele. Beispielsweise im aktuellen Klimaplan der OÖ Umweltanwaltschaft gibt es eine Vielzahl von konkreten Anregungen, wie dies umzusetzen wäre. Es müssen auf allen Ebenen die Weichen gestellt werden: Bund, Länder und Gemeinden, Unternehmen, Schulen – und jeder Einzelne ist gefragt.
In einigen Gemeinden sind die Ergebnisse von www.klimawahlen.at bereits zu konkreten Umsetzungsschritten geworden. Beispielsweise in Kremsmünster, Steinbach an der Steyr, Inzersdorf im Kremstal oder in der Stadt Vöcklabruck wurden die 14 Maßnahmenbereiche des Fragenkatalogs bereits für die Umsetzung in der Gemeinde beschlossen. In vielen anderen Gemeinden läuft dafür die Vorbereitung.
Für Peter Czermak ist dies ein Zeichen, dass das Engagement der BürgerInnen zivilgesellschaftlicher Initiativen und speziell der jungen Generation Früchte trägt. „Gesellschaftliches Engagement zahlt sich aus. Klimaschutz ist DIE Aufgabe unserer Zeit. Und ein Sektor ist hier besonders betroffen: der Verkehrsbereich. Neben dem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und des Rad- und Fuß-Verkehrs braucht es hier einen Baustopp im höherrangigen Straßennetz. Projekte wie die A26 Bahnhofs-Autobahn oder die Ost-Tangente bei Linz oder die Westspange in Steyr haben in Verkehrskonzepten, die sich am Klimaschutz orientieren nichts mehr verloren. Die Milliarden werden anderswo dringend gebraucht und auch die Flächenversiegelung muss ein Ende haben.“
Quelle: Klima-Allianz OÖ
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