Die heimische Elektro- und Elektronikindustrie mit ihren zirka 300 Unternehmen profitiert eindeutig von der Digitalisierung. 2017 ist der abgesetzte Produktionswert um 12,5 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro gestiegen. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 4,8 Prozent auf 65.071. Brigitte Ederer, Obfrau des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie Österreichs (FEEI), führt dieses Rekordhoch zum Großteil auf die Digitalisierung zurück. Dieser Trend hielt auch im ersten Quartal 2018 an und verspricht, sich das gesamte Jahr durchzuziehen.
„Die Digitalisierung ist für uns ein starker Motor, denn ohne unsere Produkte geht hier gar nichts. Unsere Mitgliedsbetriebe können auf gut gefüllte Auftragsbücher blicken. Dieser Umstand schlägt sich auch in der Mitarbeiterzahl nieder, die derzeit bei 66.127 liegt.“, erklärte die Obfrau bei der Pressekonferenz zur Präsentation der jüngsten Bilanz.
Wermutstropfen ist und bleibt der herrschende Facharbeitermangel. Es ist derzeit nicht einfach, junge Menschen für Berufe in der Elektro- und Elektronikindustrie zu gewinnen. Hier möchte Brigitte Ederer insbesondere jungen Mädchen und auch Frauen Mut zusprechen, sich für eine technische Ausbildung oder Umschulung zu interessieren.
Für die kommende EU-Ratspräsidentschaft Österreichs wünscht sich Ederer eine starke Industriepolitik: „Hier sollte ein Gegenpol zu China geschaffen werden. Damit wir das Know-how erhalten und die Komponenten weiter in Europa erzeugen können und nicht vom asiatischen Markt komplett abhängig werden.“
Die Elektro- und Elektronikindustrie in Niederösterreich besteht aus 64 Betrieben, die mit 6.693 Beschäftigten und 182 Lehrlingen 2017 einen Umsatz von 2,12 Milliarden Euro erzielt haben – somit um über 10 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zu den Flaggschiffen der Branche zählen die Liebherr-Transportation Systems GmbH & Co KG in Korneuburg, die Eaton Industries Austria GmbH mit FI-Schaltern in Schrems, die Zizala Lichtsysteme GmbH in Wieselburg und die DAS Energy GmbH mit leichten und flexiblen Photovoltaikpaneelen in Wiener Neustadt.