Auch, wenn es hier wie ein Paarlauf aussieht, aber AS Roma (links, Bruno Peres; Nr. 13) war der Wiener Austria (recht, Felipe Pires, Nr. 95) gestern Abend meist mehr als nur einen Nasenlänge voraus. Foto: GEPA
Auch, wenn es hier wie ein Paarlauf aussieht, aber AS Roma (links, Bruno Peres; Nr. 13) war der Wiener Austria (rechts, Felipe Pires, Nr. 95) gestern Abend meist mehr als nur eine Nasenlänge voraus. Foto: GEPA

Die gute Nachricht zuerst: Der FK Austria Wien startete gestern katapultartig in den Europapokal-Abend und ging in der 2. Spielminute durch Larry Kayode gegen AS Rom mit 1 : 0 in Führung. Man erzielte quasi zu Beginn das erste Tor und durch einen herrlichen Weitschuss-Treffer von Alexander Grünwald in der 89. Minute, demnach knapp vor Schluss, den zweiten violetten Treffer. Und nun zum Unerfreulichen – dazwischen lagen vier Volltreffer der stolzen Römer, deren zwei in jeder Halbzeit.

4. Runde / Gruppenphase UEFA Europa League 2016/17 / Donnerstag, 3. November 2016, 19 Uhr / Wiener Prater-Ernst Happel-Stadion, 32.751 Besucher, Referee Javier Estrada (Spanien)

Knapp 33.000 Zuschauer, von denen viele um 19 Uhr noch gar nicht auf ihren Plätzen waren, da sich vor dem Stadion noch elendslange Menschenschlangen an den Kassen gebildet hatten, sahen eine römische Mannschaft, bei der Francesco Totti gar nicht aufgelaufen war. Eine Muskelverletzung zwang den 40jährigen zum Zuschauen. Darüber hinaus gab es weitere Ausfälle zu verkraften, sodass in Summe sechs Umstellungen im Vergleich zum 3 : 3 von Rom vorgenommen wurden.

Die Wiener Veilchen, die zuletzt in der Meisterschaft und im ÖFB-Cup fünf Siege in Serie verbuchen konnten, starteten wie aus der Pistole geschossen. Larry Kayode traf nach exakt 85 Sekunden zum 1 : 0. Lucas Venuto brachte den Ball von rechts scharf und platziert vor das römische Gehäuse, Torhüter Alisson Becker und Verteidiger Antonio Rüdiger agierten mehr schlecht als recht, und so konnte der nigerianische Turbo Kayode diese sich ihm dargebotene Möglichkeit sofort nützen.

Der Jubel dauerte jedoch nur kurz, denn bereits in der 5. Minute geschah der Ausgleich zum 1 : 1. Edin Dzeko traf nach einem Stanglpass. Und aus einer Unachtsamkeit der Austria heraus dann das 1 : 2 – nach 18 Spielminuten: Dzeko leitete per Kopf nach einem Eckball die Kugel weiter zu Daniele De Rossi, der nur mehr „Guten Abend nach Wien“ sagen musste. Christoph Martschinko und Torhüter Osman Hadzikic, der ansonsten trotz sämtlicher Gegentore eine gute Partie, bot, waren sich uneinig darüber, wer sich um De Rossi und dessen Ballbesitz kümmern sollte.

Damit war nach knapp 20 Minuten der Pausenstand von 1 : 2 bereits gegeben. Erwähnenswert wäre auch die üppige Kulisse und die darin vorherrschende herrliche Stimmung. Ein violetter Europapokal-Abend eben, wie es deren in der Geschichte des FAK schon sehr oft gegeben hatte, im weiten Rund des Wiener Praters. Die Zuschauer standen zu ihrem Team und die Fan-Kurve zeigte den stolzen Italienern vermehrt auf, was es heißt, hierzulande Stimmung zu verbreiten.

Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Violetten weiter, aber die römische Abwehr stand gut und der Eindruck war stets präsent, wenn Rom einen Gang zulegen würde, ist es um den FAK geschehen. So war es dann auch in der 65. Minute. Lucas Venuto donnerte nach einem Solo am AS Roma-Tor vorbei, im Gegenzug bot sich den Italiener sehr viel Raum. El Shaarawy servierte auf Dzeko, der zuerst noch die Stange traf, im Nachschuss den Ball aber sicher zum 1 : 3 verwerten konnte.

Die Trauben hingen somit immer höher, in der Wein-Stadt Wien. Und spätestens nach dem 1 : 4 in der 78. Minute durch Radja Nainggolan war allen klar, dass es diesmal wohl keine Aufholjagd wie zuletzt in Rom von 1 : 3 auf 3 : 3 aus Sicht der Austria geben wird können. Nichts desto trotz war die Ergebniskosmetik durch Alex Grünwald und dessen besagten Weitschuss zum 2 : 4-Endstand knapp vor Schluss noch sehenswert. AS Rom war an diesem Abend der Austria in vielerlei Hinsicht überlegen. Für die Wiener Veilchen ist aber noch nicht aller Tage Abend, denn als derzeit Zweitplatzierter in der Gruppe E hat man in den noch beiden ausstehenden Bewerbsspielen gegen Astra Giurgiu (24. November 2016, 21.05 Uhr in Wien) und gegen Viktoria Pilzen (8. Dezember 2016, 19 Uhr in Pilsen) die Möglichkeit, die nötigen Punkte für den Aufstieg noch zu holen. Man hat es somit nach wie vor selbst in der Hand.

www.austria.wien

http://de.uefa.com/uefaeuropaleague

www.asroma.com

 

 

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