Zweifacher Torschütze gestern Abend: Alexander Sorgon. Foto: GEPA
Zweifacher Torschütze gestern Abend: Alexander Gorgon. Foto: GEPA

Der geneigte Austria-Fan ist – und bleibt es wohl auch – ein wahrhaft komischer Kauz. Da verfügt man als Anhänger endlich wieder über einen Team, das gar nicht so unerfolgreich – auch und gerade im Vergleich zu den letzten beiden Jahren – ist, kann sich an neuen Gesichtern und Akteuren erfreuen und dennoch bleibt er zu Hause – der selbsternannte Freak in Violett. Warum, weshalb, weswegen – nun, das ist wohl ein Buch mit sieben Siegeln. Aber am Gast aus dem Salzburger Land lag es mit Sicherheit nicht, oder etwa doch …? Wie dem auch sei, keine 6.400 Heimspiel-Besucher zu verbuchen, für einen Verein, der von sich mit Recht behauptet Österreichs RekordTitelträger zu sein, ist ein echter Witz.

12. Spieltag tipico-Bundesliga / Samstag, 17. Oktober 2015, 18.30 Uhr / GENERALI-Arena, 6.311 Besucher;

Der dritte violette Sieg in Serie, im Vorfeld dieser Bundesliga-Partie propagiert, sollte unbedingt gelingen. Zu lange schon lag ein ähnlicher Husarenritt zurück – in der Zeit vom 3. bis 23. November 2013 war dies zuletzt geglückt. Und man merkte den Herren in Violett Weiß auch von Anbeginn dieses Bestreben an. Aber Achtung, der SV Grödig ist so etwas wie ein Angstgegner des FK Austria Wien. Die bisherige Spiel-Bilanz spricht nicht gerade für die Veilchen: 9 Begegnungen / 2 Siege / 4 Unentschieden / 3 Niederlagen, Torverhältnis 10 : 10.

Die Austria begann mit deutlichem Übergewicht in punkto Ballbesitz, konnte aber daraus noch nichts verbuchen. Nach einer weiteren gewissen Kennenlern- und Guten Tag-Abtast-Phase von beiden Seiten wurde es nach 10 Minuten erstmals interessant: Alexander Grünwald fand urplötzlich das komplett leere Gäste-Tor vor, als Keeper Rene Swete gegen Christoph Martschinko sehr weit aus dem Gehäuse heraus eilte und klären wollte. Grünwald´s Schuss wurde vom angewurzelt auf der Linie stehenden Matthias Maak in den Corner geklärt. Nach 20 Minuten dann der erste Torjubel am Verteilerkreis: Larry Kayode ferselte einen Grünwald-Schuss weiter auf Alexander Gorgon, der sofort darauf los ballerte. Sehr zum Leidwesen von Swete, durch dessen Beine das Leder hinter die Linie kullerte. Kayode setzte zwar noch – um nichts anbrennen zu lassen – nach, der Treffer zum 1 : 0 wurde Gorgon zugeschrieben.

Neben Alexander Gorgon (links) und Larry Kayode (rechts) war auch Alexander Grünwald die treibende Kraft der Austria. Foto: GEPA
Alexander Gorgon (links) und Larry Kayode (Nr. 8) waren gemeinsam mit Alexander Grünwald die treibenden Kräfte der Wiener Austria. Foto: GEPA

In der 28. Minute beinahe der zweite Treffer. Grünwald-Pass auf Gorgon, der Swete überhob, auf der Linie stand jedoch Tobias Kainz goldrichtig, der abwehren konnte. Im Anschluss zeigten die Gäste ein wenig auf: Benjamin Sulimani trifft aus einem Freistoß nur die violette Mauer, kurze Zeit später landet ein Ball des Jung-Papas auf dem Tor von Teamgoalie Robert Almer. Dann wieder der FAK: Fabian Koch spielt auf Kayode, dieser weiter auf Grünwald, das Leder saust jedoch knapp neben das Tor. In der 43. Minute dann das 2 : 0: Martschinko flankt den Ball von links genau auf den Kopf von Alexander Gorgon und der mit nun 9 Teffern Führende in der Torschützenliste braucht nur mehr „Guten Abend“ zu sagen.

Nach Wiederbeginn übernahmen die Veilchen vollkommen das Kommando, der SV Grödig fand bis auf vereinzelte Konter kaum mehr statt. Der für den angeschlagenen Vance Sikov eingetauschte Richard Windbichler schoss nach einem Corner um Haaresbreite über das Tor (51. Minute), und Kayode scheiterte in der 60. Minute mit einem Kopfball.

Dann kam der violette Motor etwas ins Stottern und die Gäste waren plötzlich da. 69. Minute: anhand eines verunglückten Abschlags von Robert Almer musste Lukas Rotpuller seinem Team-Goalie bei einem Weitschuss von Sandro Djuric zur Seite stehen und retten. In der 77. Minute donnerte besagter Djuric nach einem zu kurzen Abwehrversuch von Rotpuller die Kugel unhaltbar für Robert Almer zum 2 : 1 in die Maschen.

Bis zum Schluss ging die Partie noch munter hin und her. Grödig vermochte aber keinen großen Druck mehr aufbauen zu können und die Austria verlagerte ihr Geschick auf das Verwalten des Ergebnisses. So kam dabei heraus, dass neben dem geforderten dritten Sieg in Serie nun auch die Bilanz gegen Grödig ausgeglichen ist.

Akustisch war es im heimischen violetten Wohnzimmer Generali-Arena auch schon einmal lauter. Der Anhang stimmte sich zwar, wie immer vor einem Derby, auf den anstehenden Vergleichskampf mit RAPID am kommenden Wochenende ein, die Rufe „RAPID wir kommen!“ glichen aber eher einem Zwergenaufstand, denn einer ultramäßigen Vergleichsansage. Schade, denn der FAK macht wieder Spaß und ein Derby sollte es auch tun.

Aus der Statistik:
Gesamtbilanz: 10 Spiele / 3 Siege / 4 Unentschieden / 3 Niederlagen – Tore: 12 : 11
Heimbilanz: 5 Spiele / 3 Siege / 1 Unentschieden / 1 Niederlage – Tore: 8 : 5

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