Nicht nur für die Eisenbären wird der Lebensraum eng, auch wir Menschen zerstören mit lachendem Gesicht jeden Tag unseren herrlichen blauen Planeten Stück für Stück ein bisserl mehr. DAHER gebetsmühlenartig – Ein Umdenken muss gestern stattfinden, denn morgen ist es bereits für uns alle zu spät. Foto: © G.C. from Pixabay

Das 2015 gegründete Forum Green Logistics, das heuer bereits zum neunten Mal stattgefunden hat, widmete sich in seiner jüngsten Auflage der Frage, wie die Transportwirtschaft ökologischer und nachhaltiger werden kann. Unter dem Arbeitstitel „Klima:Aktiv:Ist“ hat zu diesem aktuellen Thema bei der Firma Müller Transporte in Wiener Neudorf ein Informationsaustausch zwischen Unternehmensvertretern und Klimaaktivisten stattgefunden.

Für Anna-Vera Deinhammer, Stiftungsprofessorin an der Fachhochschule (FH) Wien und Expertin für Klimaneutralität an Gebäuden, ist dieser viel zu selten geführte direkte Dialog essenziell: „Wir müssen lernen, dass wir nicht in Opposition zueinander stehen, wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Wir sollten aufeinander zugehen, um gemeinsam Prozesse und Lösungen zu finden“, sagte sie bei dem vom „thinkport vienna“ organisierten Expertentreffen.

Dass das nicht leicht ist, wurde bei den Ausführungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich. „Die Gesellschaft ist sich noch nicht im Klaren über den Zusammenhang zwischen dem eigenen Handeln und den Auswirkungen auf das Klima, wie wir sie gerade erleben. Es liegt an uns, Bewusstseinsbildung zu betreiben“, meinte Holger Heinfellner, Teamleiter Mobilität im Umweltbundesamt.

Die Verdrängung und die Ignoranz in der Gesellschaft zum Thema Klimawandel sieht auch Florian Wagner, „Die letzte Generation Österreich“, als das zentrale Problem: „Es gibt enorm viele Ideen, wie man ökologische Initiativen setzen kann. Zum Beispiel, wenn sich mehrere Personen ein Elektromobil teilen. Wir müssen nur endlich vom Reden ins Tun kommen“, forderte er.

Mehr von der praktischen Seite haben die Wirtschaftsvertreter ihre Statements ausgeführt. „Wir versuchen, so viel wie nur irgendwie möglich mit der Bahn zu befördern“, erklärte Christian Lamp, Geocycle Manager LHCE, Lafarge Cement Holding, die in Österreich zwei Zementwerke betreibt. „Die letzte Meile“, auf der kein Schienentransport mehr möglich ist, bewältige man mit Elektro- oder grünem wasserstoff-betriebenen Lkw.

„Niemand will auf seinen Urlaub oder seine Hobbys verzichten“, unterstrich Fritz Müller, CEO der gastgebenden Müller Transporte GmbH. Nur mit der Veränderung der Gewohnheiten werde man das Problem CO2-Ausstoß nicht lösen können. Deshalb müssten neue Technologien gefunden werden, um alternative Antriebe einsatzbereit zu machen.

Das Forum Green Logistics ist eine zukunftsweisende, nachhaltig orientierte Wissens- und Vernetzungsplattform, die auf die Wirtschaftszweige Transportwirtschaft und Logistik abzielt. „Die Zeichen der Zeit verlangen von der Transportwirtschaft einen bewussten Blick in Richtung Klima-Aktivismus“, erklärt Martin Posset vom „thinkport Vienna“, Verein zur Förderung von Innovationen in der Logistik, der das Forum Green Logistics organisiert. „Wir sehen, dass wir uns gegenseitig kaum kennen, ja sehr wenige Berührungspunkte haben.“ Deshalb habe man sich entschieden, Raum für einen solchen Austausch zu schaffen.

www.forumlogistics.at

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