Blick ins Ruhrstadion zu Bochum, der Heimstätte des derzeit in der 2. Deutschen Bundesliga beheimateten VfL Bochum von 1848. Foto: oepb
Blick ins Ruhrstadion zu Bochum, der Heimstätte des derzeit in der 2. Deutschen Bundesliga beheimateten VfL Bochum von 1848. Foto: oepb

Auch jemanden, der seit fast drei Jahrzehnten seinen Lebensunterhalt zu einem nicht geringen Teil mit der Produktion von Humor verdient, schmerzt es, wenn er nicht ernst genommen wird. Neulich gewann mein Verein unbegreiflicherweise 6 : 0 gegen Ingolstadt, obwohl wir in Block B schon gemutmaßt hatten, es sei dem VfL Bochum mittlerweile durch eine Verordnung der Bezirksregierung Arnsberg untersagt worden, mehr als drei Tore in einem Spiel zu erzielen.

Auch waren wir uns noch in der Halbzeit, beim Stande von 3 : 0, sicher, dass das Ganze noch in eine Niederlage münden werde, da sich das traumatische Jahrhundertspiel gegen den FC Bayern München am 18. September 1976, in dem wir mit 4 : 0 geführt hatten, um dann mit 5 : 6 zu verlieren, unauslöschlich in unser fußballerisches Genom eingeschrieben hat.

Aber es sind ja die Überraschungen, die das Leben lebenswert machen, und die drei Tore, die dann in der zweiten Halbzeit tatsächlich auf der richtigen Seite fielen, waren jedes einzelne eine solche. Natürlich gilt es nach einem solchen Triumph nicht nur die Mannschaft ausgiebig zu feiern, sondern es ist gleichsam heilige Fanpflicht, die Anzeigetafel zu fotografieren und dieses Bild möglichst vielen Menschen dort draußen zugänglich zu machen – was dank der modernen Medien heutzutage kein Problem mehr ist.

Dummerweise hat man dann auch mit den Antworten zu leben. Eine gute Freundin in Köln schrieb nur kurz und knapp zurück: „Fake news!“ Ein Bekannter in München antwortete: „Dein Telefon wurde gehackt!“ Ein Freund aus Dortmund ging gleich zum Angriff über: „Sie benutzen widerrechtlich das Mobiltelefon von Frank Goosen! Ihre Position wurde lokalisiert. Polizei ist auf dem Weg.“ Ein anderer glaubte zwar durchaus, dass ich der Absender war, vermutete aber schweren Medikamenten- oder Drogenmissbrauch, da Alkohohl bei mir bekanntermaßen nicht eine derart verheerende Wirkung habe: „Nicht mal an meinem 18. Geburtstag, als du meiner Mutter auf die Sandalen gegöbelt hast (während sie sie anhatte!), warst Du so abgemeldet.“

So etwas schmerzt. Mein Verein reagierte, indem er aus den nächsten drei Spielen nur einen Punkt holte. Die Kölner Freundin höhnte auch gleich: „Schön, dass ihr wieder Normalform habt!“

Schaden und Spott – Sie kennen den Spruch!

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https://frankgoosen.de

www.vfl-bochum.de

www.bundesliga.de

 

 

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