Der damals 18-jährige Mittelfeldakteur Helmut Wartinger (links, SK VÖEST), bot in diesem ÖFB-Cupspiel eine ausgezeichnete Leistung. Aus SK VÖEST Linz gg. ASK Salzburg, 5 : 0 (Pausenstand 3 : 0), vom 26. Dezember 1977. Foto: © oepb

Als Boxing Day bezeichnen die Engländer den 26. Dezember, der traditionell als Feiertag begangen wird. An jenem Tag zieht es allerdings auch seit jeher die Massen auf der Insel zu vielen Sportveranstaltungen. Die meisten davon pilgern natürlich in die diversen Fußball-Stadien. Dies ist in England ein liebgewordener Brauch, der seinen Ursprung im Jahre 1860 hatte, als sich der Hallham FC gegen den FC Sheffield zum heute ältesten Derby der Welt einfand. Die Briten „lebten“ diesen Spiel-Tag, an dem die Hausangestellten frei bekamen und zum Dank für deren stetes Tun Geschenke in Schachteln – womit wir bei den Boxes wären – erhielten. Und so wird eben bis in die heutige Zeit in England am Boxing-Day einmal mehr dem runden Leder nachgejagt.

Die emsigen Vorbereitungen in Österreich für die Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien warfen ihre weiten Schatten voraus. So fand beispielsweise im Dezember/Jänner 1977/78 auch das traditionelle Wiener Stadthallenturnier nicht statt. Fußball wurde allerdings dennoch gespielt, um rechtzeitig im Juni 1978 vor dem anstehenden Flug über den großen Teich nach Südamerika mit dem Meisterschafts- und Cup-Bewerb (Anfang Mai) fertig zu sein.

Das Achtelfinale im ÖFB-Cup stand am Montag, 26. Dezember 1977 an. Die acht Begegnungen waren allerdings gesplittet, sprich Austria Salzburg gegen SC Neusiedl / See (3 : 1, 300 Zuschauer) stieg am 18. Dezember, Sturm Graz gegen Wacker Innsbruck (0 : 1, 2.500 Besucher) wurde am 21. Dezember gespielt und der GAK empfing den Floridsdorfer AC (3 : 1 vor 400 Unentwegten) am 22. Dezember 1977. Die restlichen fünf Begegnungen wurden am Stephanitag, dem 26. Dezember 1977 ausgetragen. Dies hatte zur Folge, dass am Heiligen Abend noch der eine oder andere Trainer seine Spieler zum Abschlusstraining bat. In Linz beim SK VÖEST zum Beispiel „erlaubteCoach Felix Latzke seinen Schützlingen lediglich 1 Kilo Übergewicht nach dem Weihnachtsfest.

Da man damals in Österreich in der nationalen Meisterschaft absolut keine Euphorie erlebte, wenngleich sich die Nationalmannschaft im Herbst 1977 erstmals wieder nach 20 Jahren für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert hatte, war es auch nicht weiter verwunderlich, dass das Achtelfinale im ÖFB-Cup beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen wurde.

Jubelnde VÖEST-Fußballer – hier beim 3 : 0 – von links: Wilfried Ortner (Nr. 7), Walter Schoppitsch, Alfred Gert, sowie der zweifache Torschütze Max Hagmayr. Aus SK VÖEST Linz gg. ASK Salzburg, 5 : 0 (Pausenstand 3 : 0), vom 26. Dezember 1977. Foto: oepb

Die Begegnungen im Einzelnen:

FK Austria Wien gg. Admira/Wacker – Horrplatz, 10.30 Uhr, 3.000 Besucher, 5 : 0;

Villacher SV gg. LASK – Villach-Lind,10.30 Uhr, 800 Besucher, 1 : 3;

Kapfenberger SV gg. SK RAPID Wien – Alpenstadion, 13 Uhr, 3.500 Besucher, 1 : 1 (1 : 1 n.V.), 5 : 6 Elfmeterschießen;

First Vienna FC gg. SV St. Veit/Glan – Hohe Warte, 13.30 Uhr, 900 Besucher, 0 : 0, 4 : 5 Elfmeterschießen;

SK VÖEST Linz gg. ASK Salzburg – Linzer Stadion, 13.30 Uhr, 700 Besucher, 5 : 0;

Die meisten Akteure genossen dann noch ihren Urlaub, ehe die heimische Meisterschaft am 14. Jänner 1978 – teilweise bei Eis und Schnee und in beinahe völlig leeren Stadien – fortgesetzt wurde.

Der unliebsame Terminstress lohnte allerdings, denn Österreich beendete die Fußball-WM 1978 auf dem respektablen und im Vorfeld nicht erwarteten 7. Platz.

Quelle: Redaktion www.oepb.at

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